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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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...«
    »Natürlich was?«
    »Liegt es nicht in eurem Hinterland.«
    »Nein. Aber ziemlich nahe dran.«
    Arey starrte ihn an. »Tja«, sagte er und klatschte sich mit den Händen auf die Schenkel. »Seid ihr dann wenigstens zum Austausch bereit?«
    »Bringt den Kundschafter ans Flußufer. Wir bringen den Peshtak. Dann nehmen wir den Austausch hier vor. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, sagte Arey abrupt, dann stand er auf, drehte sich um, nahm seine Zügel und stieg auf, alles mit einer einzigen, flinken, fließenden Bewegung. Die beiden trieben ihre Pferde ein Stück weit rückwärts auf den Fluß zu, dann wendeten sie und trabten durch das Wasser in das Gestrüpp auf der anderen Seite. Das letzte, was Peydan sah, war die auf-und abhüpfende Spitze der Fahnenstange im dichten Gebüsch.
    »Dieser flohverseuchte Bastard«, sagte Borund. »So ein dreister Wilder. Willst du ihm den Peshtak geben?
    Einfach so?« Er schnippte mit den Fingern.
    »Ich weiß es nicht. Sie wären auf jeden Fall wütend, wenn sie sähen, in welchem Zustand er ist. Man hat ihn nicht gut behandelt. Aber ich frage mich doch.«
    »Du fragst dich? Was jetzt?«
    »Er hat uns praktisch herausgefordert, Ostag zu verbrennen.«
    »Ich dachte, er hätte gesagt, du sollst es nicht tun.«
    »Natürlich. Will er damit sagen, daß sie das als Grenze verteidigen würden? Wir sollten es natürlich nicht tun. Damit hat er recht. Es liegt nicht in unserem Hinterland. Er kennt die Stärke unserer Truppe und ihre Bewaffnung. Er weiß, in welchem Zustand die Leute sind. Er hat uns nicht wirklich herausgefordert. Ich glaube, er hat es so gemeint.«
    »Was hat er gemeint?«
    »Er meinte, daß er keinen Kampf will. Und ich glaube, er hat uns gewarnt.«
    »Dann ist er schwach. Hat sich verraten. Wir hätten sie beide erschießen sollen. Möglich wäre es gewesen.
    Die Männer waren in Schußweite.«
    »Wir sind an dem Gestrüpp da drüben genauso nahe dran. Ich bin sicher, daß sie dort Männer postiert haben. So.«
    Borund hob in plötzlicher Panik die Hände, dann faßte er sich wieder. »Sie sind fort. Wir ziehen uns am besten zurück. Schnell!«
    »Nicht nötig. Sie wollen den Peshtak.«
    »Trotzdem ...«
    Der Erhabene Peydan schritt langsam zu seinem Wachenkreis zurück und gab Befehl, den Peshtak zu holen und die Stühle und den Tisch wegzutragen.
    Dann blieb er stehen und klopfte sich mit einem Stock gegen sein Bein.
    »Was hast du jetzt vor?« wollte Borund wissen.
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen überlegen. Leutnant, formiere die besten Bogenschützen auf weite Distanz! Ich meine, wirklich die besten. Sie müssen in der Lage sein, die Feinde zwischen uns herauszu-schießen, wenn nötig.« Er schickte die Männer mit einer Handbewegung fort. »Trotzdem, die Sache gefällt mir nicht. Sie haben sich den Platz ausgesucht. Es wird schwierig sein, sie hereinzulegen.«
    »Du mußt es tun. Wir müssen an unseren Namen und unseren Stolz denken. Wir können nicht einer Bande von Gesindel weichen.«
    »Dieser Arey. Ich würde ihn ... kaum als Gesindel bezeichnen. Er ist ... ein bißchen schwierig einzuschätzen. Ich glaube, er hat eindeutig etwas vor.«
    Wie als Antwort flog aus dem fernen Gestrüpp in hohem Bogen ein langer Pfeil heraus und bohrte sich etwa fünfzehn Armlängen vor dem Wachenkreis in den Boden. An dem Pfeil war ein Zettel befestigt. Ein Soldat holte ihn und brachte ihn Peydan, der ihn ent-rollte und las. »Ihr braucht eure Bogenschützen nicht neu aufzustellen. Das ist ein Austausch, kein Kampf.
    Es steht euch natürlich frei, euer Einverständnis ab-zuleugnen. Aber ihr werdet dabei verlieren.«
    »Verfluchtes Pack!« fauchte Borund.
    Peydan seufzte. »Holt den Peshtak! Es hilft alles nichts.«
    »Wenn du es wagst ...«, begann Borund.
    »Ich wage es. Sie haben die Lage in der Hand. Und Zard nützt uns jetzt mehr als der alte Mann. Außerdem können wir aus der Sache vielleicht immer noch Nutzen ziehen. Du, Leutnant, hol zwei Männer mit einer Bahre! Die sollen den Peshtak dorthin tragen, wo der Tisch war. Setzt ihn ab und kommt dann schnell zurück! Danach werden wir weitersehen. Bogenschützen, ihr achtet genau auf meine Befehle! Tut nichts, was den Kundschafter Zard in Gefahr bringen könnte!«
    Die Innanigani taten wie befohlen. Der grauhaari-ge, alte Mann warf sich unruhig auf der Bahre hin und her, als sie ihn im Laufschritt hinaustrugen. Aber sobald sie sich der vereinbarten Stelle näherten, trabte ein Trupp von fünf Reitern aus dem
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