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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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Verzögerung brachten mehrere Innanigani-Soldaten den Holztisch und die Stühle und stellten sie auf. Peydan nützte die Zeit, um seinen Wachenkreis zu verstärken und dafür zu sorgen, daß seine Männer bereit waren. Endlich schritten er und Beobachter Borund, gefolgt von einem jungen Adjutanten, langsam durch niedriges Gestrüpp und Gras auf den Tisch zu. Während der ganzen Zeit saßen die beiden Reiter gelassen auf ihren Pferden und warteten.
    Erst als die beiden Innanigani sich gesetzt hatten, trieben die Reiter ihre Pferde durch den steinigen Fluß und das Ufer hinauf bis zum Tisch. Arey, der große Shumai, saß ab und reichte Igna, dem Fahnenträger, seine Zügel. Dann drehte er sich um und ging auf den Tisch zu. Der Griff seiner in der Scheide stek-kenden Axt schlug beim Gehen leicht gegen sein Bein.
    Der Erhabene spürte, wie sich ihm die Haare sträubten, als der Shumai ohne zu lächeln herankam und sich ihm ruhig gegenübersetzte. Er war kräftig gebaut, hellblond, und hatte starke Muskeln und durchdringende, blaue Augen. Sein rötlicher Bart stand kraus und drahtig, aber sauber gestutzt ab.
    Arey lächelte leicht. »Es war nicht nötig, unseren Boten so tief ins Peshtak-Gebiet zu bringen«, sagte er, sich die Hände reibend. »Er hätte sicher auch alleine gehen können.«
    »Es ist nirgends festgelegt, daß das hier Peshtakge-biet ist«, sagte Borund. »Wir haben dem jedenfalls nicht zugestimmt. Es wurde bisher keine Westgrenze gezogen.«
    Der Erhabene Peydan warf ihm einen schnellen Blick zu. »Unser Kundschafter sagte mir, daß du ein Shumai bist. Mit Namen Arey? Ich bin der Erhabene Peydan, Kommandant dieser Verteidigungseinheit, und vertrete das Militär der drei Städte im Osten, insbesondere von Innanigan. Das ist Borund, der dieser Einheit zugewiesene Beobachter der gesetzgebenden Versammlung. Wir sind nicht ermächtigt, Grenz-abkommen zu schließen. Wir ...«
    »Seid ihr denn ermächtigt, diplomatische Abge-sandte zurückzubringen, die wie Verbrecher behandelt wurden?«
    »Den alten Peshtak? Natürlich. Wir werden ihn zu-rückgeben. Aber du mußt zugeben, daß es mehr den üblichen Gepflogenheiten entspräche, wenn wir wüßten, mit welcher Gruppe wir es zu tun haben.
    Könntest du uns das mitteilen?«
    »Die Botschaft, die er überbrachte, enthielt doch sicher die grundlegenden Informationen. Du sprichst mit dem Einsatzkommandanten einer gemischten Verteidigungstruppe, die aufgestellt wurde, nachdem wir von eurem Zug nach Westen ins Territorium der Föderation erfahren hatten. Euer Beobachter kann sagen, was er will, aber dieses Gebiet wird seit Generationen von den Peshtak genützt. Trotz der Einfälle der Innanigani. Ihr seid nie hiergeblieben. Sie schon, soviel ich weiß. Wir möchten gerne wissen ...«
    »Willst du uns glauben machen, Kommandant, daß ihr von soweit erst hergekommen seid, nachdem sich unsere kleine Gruppe für diesen Marsch nach Westen sammelte? Daß euch diese Information weit nach Westen zugetragen wurde und euch hierherführte?
    Ich glaube, unser Kommen hat damit nichts zu tun, ihr müßt schon seit einiger Zeit geplant haben, diese feindlichen Elemente zusammenzuführen.«
    Arey lächelte offen. »Ihr könnt glauben, was ihr wollt. Ich spreche mit euch, weil ich einen letzten Versuch machen will, Feindseligkeiten zu vermeiden.
    Ihr könnt nicht mehr viel weiter gehen, ohne Ostag zu erreichen. Die Peshtak glauben, daß ihr es niederbrennen wollt. Das würden wir natürlich als feindse-ligen Akt betrachten. Wir könnten das nicht einfach zulassen, ohne darauf zu reagieren.«
    »Wessen Leben willst du denn retten?« fragte Borund.
    Areys Gesicht wurde für einen Augenblick hart, aber dann lächelte er wieder, mit einem eisigen Funkeln in den Augen. »Vielleicht eures. Vielleicht meines. Vielleicht auch beide. Schau! Es gibt einen einfachen Ausweg. Ihr übergebt uns den Boten, in gutem Zustand, und wir geben euch Zard zurück. Wir wollen nicht, daß jemand zu Schaden kommt. Dann könnt ihr für diesen Winter nach Hause zurückkehren, und wir bringen der Föderation eure Antwort.«
    »Und wenn es keine Antwort gibt?« fragte Peydan.
    »Keine Antwort? Es muß doch offensichtlich eine geben. Zwei Völker müssen eine Grenze haben. Es gibt genug leeres Land. Kein Anlaß zum Streit. Nur zu einigen braucht man sich.«
    »Und was ist, wenn wir die Grenze hier ziehen?«
    fragte Borund und betrachtete dabei seine sauber ge-schnittenen Fingernägel.
    Arey zögerte lange, schaute
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