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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition)
Autoren: Kate Hewitt
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1. KAPITEL
    Wie ein dunkler Koloss ragte Wolfe Manor im Hintergrund auf, als Mollies Taxi vor dem hochherrschaftlichen Anwesen stoppte.
    „Und was jetzt, Miss?“, fragte der Fahrer über die Schulter gewandt. „Die Tore sind zu.“
    „Tatsächlich?“ Mollie reckte den Hals, um besser sehen zu können. Die Fahrt vom Flughafen hierher hatte sie gegen ihr Gepäck gelehnt gedöst, jetzt versuchte sie, sich in der Dunkelheit zu orientieren. „Seltsam, früher waren sie nie geschlossen.“
    Zu müde und erschöpft, um sich weiter damit auseinanderzusetzen, gähnte sie und reckte die steifen Glieder. Vielleicht hatten übermütige Jugendliche auf dem Gelände ihr Unwesen getrieben, die Anlagen verwüstet oder Steine in die Fenster des Herrenhauses geworfen.
    „Egal“, entschied Mollie und fischte ein paar Banknoten aus ihrer Handtasche. „Sie können mich gleich hier rauswerfen, den Rest gehe ich einfach zu Fuß.“
    Der Taxifahrer machte ein skeptisches Gesicht. Weit und breit gab es keine Straßenlaterne oder sonstige Lichtquellen. Unsicher zuckte er mit den Schultern und nahm das Geld. „Ganz sicher, Miss?“, vergewisserte er sich dann doch noch einmal.
    „Kein Problem“, beruhigte Mollie ihn. „Mein Cottage liegt ganz in der Nähe. Den Weg dorthin würde ich mit verbundenen Augen finden.“
    Dass sie das Anwesen wie ihre Westentasche kannte, war nicht geprahlt. Solange Annabelle hier gelebt hatte, war sie beinahe täglich unzählige Male zwischen dem Herrenhaus und dem Gärtnercottage hin- und hergelaufen. Da die einzige Tochter von William Wolfe den Familienstammsitz nur selten verlassen hatte, war die forsch fröhliche Gärtnertochter Mollie zu ihrer besten Freundin und Verbündeten geworden.
    Doch jetzt war Annabelle schon lange fort und als bekannte Fotografin in der ganzen Welt unterwegs. Wie ihre zahllosen Brüder. Jacob, der Älteste, hatte den Auszug aus Wolfe Manor angeführt, als er mit gerade mal achtzehn Jahren der Familie den Rücken gekehrt hatte. Ohne ein Wort der Erklärung verschwand er quasi über Nacht und ließ seine jüngeren Geschwister einsam, verängstigt und ratlos zurück.
    Unwillig drängte Mollie die trüben Gedanken zurück und versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihr lag. Ihr Flug von Rom nach London war um mehrere Stunden verschoben worden, deshalb stand sie nun viel später als geplant vor den Toren von Wolfe Manor. Doch es war nicht allein ihre körperliche Erschöpfung, die alte Erinnerungen in ihr aufkommen ließ.
    Sechs lange Monate hatte sie jede Vernunft und Zukunftsplanung zur Seite geschoben, war ganz allein einmal quer durch Europa gereist und schließlich in Italien hängen geblieben. Einfach nur zum Vergnügen und um Abstand zu gewinnen. Aber im Dunkeln ganz allein heimzukehren, war etwas anderes, zumal sie nicht erwartet wurde. Von wem auch?
    Es gab niemanden mehr auf Wolfe Manor … außer ihr.
    Und ich werde auch nicht lange bleiben! nahm Mollie sich fest vor. Sobald sie die letzten Sachen ihres Vaters zusammengepackt hatte, würde sie sich eine Wohnung im nächsten Ort suchen. Eine kleine, helle Wohnung ohne lastende Erinnerungen.
    Während sie an die Unmengen von Ideen und Entwürfen dachte, die sie in ihrem Notebook festgehalten hatte, schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie war bereit, ein neues Leben zu beginnen, voller Energie und mit neuen Wurzeln, die sie sich selbst schaffen würde.
    Selbstbewusst zupfte sie ihre schicke Leinenjacke zurecht, die sie auf einem Markt in Rom erstanden hatte, und sah an ihren stylishen engen Jeans in den knielangen Stiefeln aus weichem italienischem Leder hinunter. Ebenfalls eine Neuerwerbung, an die sie sich noch gewöhnen musste, da sie normalerweise eher Gummistiefel trug. Ihre gesamte Kleidung, zusammen mit dem Notebook voll aufregender Pläne aus dem Bereich Gartenarchitektur und Landschaftsgestaltung, waren Teil ihrer neuen Identität.
    Mollie Parker, die mutig einer aufregenden Zukunft entgegenging!
    Handtasche und Laptoptasche energisch geschultert, zog sie ihren schweren Rollkoffer hinter sich her. Immer entlang der Steinmauer, die das Anwesen vom Rest der Welt abschottete. Als das Mauerwerk von einer ebenso hohen, dichten Hecke abgelöst wurde, spürte Mollie ein leichtes Kribbeln im Nacken. Während sie langsam weiterging, wuchs ihre Anspannung, bis sie ihr geheimes Schlupfloch von früher fand. Dass es noch vorhanden war, erfüllte sie mit Genugtuung.
    Während sie sich samt Gepäck
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