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Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Und endlich siegt die Liebe (German Edition)

Titel: Und endlich siegt die Liebe (German Edition)
Autoren: Kate Hewitt
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jeden Fall noch existieren, auch wenn die Laken vielleicht staubig und klamm sein mochten. Sie war zu Tode erschöpft und wollte nur noch schlafen.
    Ungeduldig kickte sie ihre italienischen Stiefel zur Seite und ließ den Rest ihres Outfits, in dem sie sich nie ganz wohlgefühlt hatte, folgen. Nachdem sie unter ihre geliebte, alte Patchworkdecke geschlüpft war, fiel sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Strahlender Sonnenschein, der durch die halb geöffneten Vorhänge in ihr Schlafzimmer drang, weckte Mollie einige Stunden später. Ungläubig, dass schon wieder Zeit zum Aufstehen sein sollte, blinzelte sie, bis plötzlich alles wieder da war: das Cottage, Jacob, der neue Job!
    Bequem in die dicken Kissen zurückgelehnt, ließ Mollie den vergangenen Abend noch einmal hinter geschlossenen Augenlidern Revue passieren.
    Jacob wirkte so viel älter und strenger, als sie ihn in Erinnerung hatte. Und irgendwie wachsam. Was war in den vergangenen zwanzig Jahren mit ihm geschehen? Möglicherweise brauchte er dringend Bargeld. Warum sonst sollte er Wolfe Manor verkaufen?
    Versteig dich nicht schon wieder in voreilige Schlussfolgerungen! ermahnte sie sich. Du hast ihm gestern wahrlich genug an den Kopf geworfen! Innerlich verurteilt hatte sie ihn bereits vor vielen Jahren, im Gegensatz zu seiner Schwester Annabelle, die wesentlich mehr Gründe dafür gehabt hätte. Wenn sie überhaupt über die Familie redeten, was ausgesprochen selten der Fall war, hatte ihre Freundin sich immer bereit gezeigt, das Beste von ihrem Bruder anzunehmen und Jacob zu vergeben.
    Und sie hatte gestern Abend das Schlechteste von ihm angenommen.
    Ob Annabelle und Jacob sich inzwischen wiedergesehen hatten? Wusste sie überhaupt, dass er nach Wolfe Manor zurückgekehrt war? Und waren seine anderen Geschwister darüber informiert?
    So viele Fragen und so wenig befriedigende Antworten.
    Außerdem, was ging sie das alles an? Schließlich war sie nicht mehr als ein neugieriger Zaungast der aufregenden und faszinierenden Wolfe-Familie gewesen. Lange hatte niemand von ihnen auch nur geahnt, dass sie überhaupt existierte. Annabelle, zutiefst verstört und gezeichnet an Körper und Seele, hatte sich nach dem brutalen Angriff ihres Vaters geweigert, ihr verunstaltetes Gesicht in der Öffentlichkeit zu zeigen, und sich hinter den Mauern von Wolfe Manor vergraben. So wurde Mollie, quasi aus der Not heraus, zu ihrer besten Freundin.
    Doch die anderen beachteten sie auch weiterhin kaum. Dass auch nur einer von ihnen sich annähernd vorstellen konnte, was es für ihren Vater und sie bedeutete, dieses einst prachtvolle Anwesen zunehmend verfallen und verkommen zu sehen, bezweifelte sie immer noch.
    Seufzend schwang Mollie die Beine aus dem Bett und streckte sich ausgiebig.
    Schluss mit den trüben Erinnerungen! Jetzt würde sie nur noch an die Zukunft denken. Jacob wollte gartenarchitektonische Entwürfe von ihr sehen, und die sollte er bekommen. Mollie wusste zwar nicht, wann sie sich dazu entschieden hatte, seinen Vorschlag zu akzeptieren, aber im Moment fühlte es sich fantastisch an. Das Angebot war zu reizvoll und grandios, um es auszuschlagen.
    Schon als sie heute Morgen aufwachte, hatte es sich irgendwie richtig angefühlt, dass sie Wolfe Manor zu neuem Glanz verhelfen sollte. Zumindest was die Gartenanlagen betraf! erinnerte sich Mollie in schöner Bescheidenheit.
    Sie wollte es nicht für Jacob und nicht einmal für sich tun, sondern für ihren Dad.
    Lächelnd bändigte sie die wilden Locken in einem Pferdeschwanz, suchte ihre alten Gartensachen zusammen und schlüpfte hinein. Verblichene Jeans, ein langes Flanellhemd ihres Vaters und natürlich Gummistiefel. Kein Grund, Jacob mit ihren stylishen italienischen Klamotten zu beeindrucken, nachdem er sie schon gestern kaum wahrgenommen hatte.
    Bewaffnet mit einem großen Skizzenbuch und einer Hand voller Stifte verließ Mollie das Cottage. Vor der Tür schloss sie einen Moment die Augen und sog ganz tief den süßen Rosenduft in ihre Lungen. Wenn das kein Frühstück ersetzte. Blinzelnd schaute sie zum strahlenden Himmel hoch. Es war einer dieser magischen Frühsommertage, der besonders warm zu werden versprach. Das frische Grün der Birken und die zarten Rosenblätter waren noch mit Tau bedeckt.
    Eine wilde Mischung aus Sehnsucht, Glück, Sorge und Hoffnung drohte Mollies Brust zu sprengen. Und als sie schließlich den kleinen Cottage-Garten verließ, gesellte sich eine gehörige Portion Aufregung
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