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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld
Autoren: Paul Williams
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können wir uns nicht leisten. Sie haben Pferde, die Explosivwaffen und die versteckten Sprengsätze. Wir haben gesehen, daß sie klug vorgehen und sich nicht scheuen, zu kämpfen. Außerdem ...«
    Die Männer schauten ihn im flackernden Feuerschein abwartend an. Dann sagte einer: »Außerdem befinden wir uns auf ihrem Gebiet. Sie haben uns gewarnt, und wir haben die Waffenruhe gebrochen.«
    »Das ist alles nicht festgelegt«, zischte ein anderer.
    »Du kannst dich dazu stellen, wie du willst«, sagte Eplay. »Festgelegt ist es vielleicht nicht, daß das ihr Gebiet ist. Aber wir haben einen Austausch vereinbart und dann mit Pfeilen auf die Männer geschossen, die ihn durchführen wollten. Auf Borunds Befehl.
    Das ist Tatsache.«
    »Sie sind Wilde«, sagte der zweite Mann.
    »Aber wir haben uns wie Wilde benommen«, gab der erste zurück und löste damit bei den anderen eine Welle der Empörung aus.
    »Schluß damit! Wir sollten das alles gut sein lassen.
    Wir müssen entscheiden, was nun zu tun ist. Wirklich gute Lösungen gibt es nicht. Aber wir können die schlechten minimieren. Die schlechten sind Verhun-gern, Erfrieren, Krankwerden ...«
    »Und die Feinde angreifen.«
    »So schlecht wäre das vielleicht gar nicht. Wir könnten sie schlagen.«
    Wieder diskutierten die Offiziere alle auf einmal, wenn auch leise. Eplay klatschte in die Hände und verlangte Ruhe. »Ich würde lieber angreifen, wenn wir uns die Bedingungen besser aussuchen könnten.
    Und was wollen wir jetzt wegen der Verpflegung unternehmen?«
    Die Männer saßen schweigend da. »Fischen«, sagte schließlich einer. »Nach Osten marschieren, bis wir auf einen Fluß treffen, und dann fischen.«
    »Zu weit. Der nächste ist der Cwanto, nördlich von Tremai.«
    »Die Kundschafter müssen auf die Jagd gehen. Wir schicken ein paar Leute mit.«
    »Der Feind wird sie abschießen.«
    »Niemand hat behauptet, daß es eine Ferienreise wird.«
    »Einige schon.«
    »Das kannst du dir sonstwo hinstecken.«
    »Willst du es versuchen?«
    »Schluß!« Eplay hob die Hände. »Wir sollten ihnen den Kampf nicht abnehmen. Morgen früh schicken wir die Kundschafter aus. Am Vormittag zieht die gesamte Truppe nach Osten. Am Spätnachmittag errichten wir ein neues Hauptlager. Fragt die Männer!
    Es muß hier Nahrungsmittel geben, die wir plündern könnten, wenn wir es herausbekommen. Und jetzt wollen wir den Rest der Nacht zum Schlafen nützen.
    Keine Fragen mehr. Auf!«
    Die Männer blieben noch eine Zeitlang am Feuer.
    Dann ging einer, die anderen rafften sich auf, und bis auf einen folgten ihm alle. Der blinzelte Kommandant Eplay an. »Tatsache ist, Kommandant, daß Peydan die ganze Zeit recht hatte und Borund, dieses Arschloch, uns in diesen Schlamassel gebracht hat. Das wissen die Männer. Sie wissen auch, daß du Borunds Mann bist. Du mußt kühn und entschlossen handeln.
    Sonst geht die Macht direkt ins Herz der gesetzgebenden Versammlung über.«
    »Klemm dir das sonstwohin, Sharitan. Meinst du, ich weiß das nicht? Im Augenblick kümmert mich die gesetzgebende Versammlung nicht allzuviel. Wir haben fast einhundertfünfzig Mann verloren, und noch mehr sind verwundet. Ich muß diese Männer hier herausbringen.«
    »Hör zu, Kommandant! Ich habe eine Idee. Sie könnte funktionieren. Sie ist kühn, könnte aber auch zu einer neuen Katastrophe führen. Aber vielleicht bringt sie die Wende.«
    Eplay setzte sich auf und seufzte müde. »Laß hö-
    ren, Sharitan! Schlafen kann ich sowieso nicht.«

DREI
    Der Erhabene Peydan versuchte zu schlafen, aber es gelang ihm nicht. Obwohl er eine Decke unter sich und einen Pelzmantel über sich hatte, lag er auf dem Boden nicht bequem. Seine Wunden waren nicht schwer, aber lästig, und es wurde fast Morgen, ehe ein schweigsamer Sentani-Jäger kam, um sie zu verbinden. Der Wilde war ein alter, leicht O-beiniger Mann, fast kahl, mit buschigen, weißen Augenbrauen.
    Ein Peshtak-Junge kniete nieder und hielt die flak-kernde Lampe, während er arbeitete. Den Mund hielt er die ganze Zeit fest geschlossen und die Mundwin-kel nach unten gezogen. Als er beinahe fertig war, kam ein junger Mann in einer braunen Jacke und beugte sich zu ihm hinunter.
    »Mokil«, flüsterte er, als traue er seiner Stimme nicht.
    Der Alte schloß die Augen und sagte: »Nein, nein.«
    »Es tut mir leid«, entgegnete der Mann. »Soll ich weitermachen?«
    »Nein.«
    »Ich warte auf dich.«
    »Warte nicht! Es sind zu viele zu versorgen.«
    »Gut. Atou wird uns bei
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