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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten
Autoren: Paul Williams
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fort?«
    »Ja.«
    »Aha. Das dachte ich mir. Das Recht dazu hast du.
    Ich möchte natürlich gerne, daß du bleibst, aber du bist schon lange genug geblieben. Wenn ich fragen darf, wo willst du hin?«
    »Ich weiß nicht. Zuerst nach Pelbarigan. Kannst du Aintre entbehren – damit sie mich begleitet?«
    »Ich weiß nicht. Da verlangst du eine ganze Menge.
    Hat sie einen derartigen Wunsch geäußert?«
    »Ja. Sie will zurück zur Portage.«
    »Gowens wegen? Zu seinem Grab?«
    »Nein. Garets wegen.«
    Sagan setzte sich hin. »Nach allem, was er ihr angetan hat?«
    »Sie weiß, daß er das niemals wieder tun würde.
    Das sagt sie. Er hat ihr noch einmal geschrieben, ehe er nach Norden fuhr.«
    »Nun, dann komm her und umarme mich. Wenn ich aber ein gutes Wort für Stel einlegen darf ...«
    »Für Stel?«
    »Ja. Er will dich, Ahroe, wenn du interessiert bist.
    Er will nichts anderes. Natürlich mußt du mit ihm zurechtkommen. Seine Eigenarten werden im Laufe der Zeit immer ausgeprägter.«
    »Ich bin nicht sicher.«
    »In welchem Punkt?«
    »In allem. Ich weiß nicht einmal, ob er noch lebt.
    Zuletzt hat man ihn gesehen, als er in den Nebel hin-einruderte – vor Monaten –, bis auf Dahn.«
    »Sie hat er jedenfalls sofort für sich gewonnen. Nun, diesmal warst du nicht zur Stelle, um ihn zu retten.«
    »Nein. Die Welt scheint soviel größer als in den alten Zeiten, als ich ihn rettete. Wenn ich das wirklich getan habe.«
    »Du mußt zugeben, daß er mitgeholfen hat, sie größer zu machen.«
    »Muß ich das?«
    »Nein. Du mußt tun, was du tun willst. Mehr wür-de auch Stel nicht wollen.«
    Früh am nächsten Morgen machten sich Aintre und Ahroe in einem Pfeilboot auf den Weg nach Pelbarigan. Mokil stand am Ufer und wartete auf Ahroe, als sie aufbrechen wollten.
    »Ich schäme mich«, sagte er.
    »Wofür? Du hast doch keinen Grund, dich zu schämen.«
    »Ich dachte, er sei ein ehrenhafter Mensch.«
    »Das dachte ich auch. Er wollte das Binhan-Territorium, nehme ich an.«
    »Das. Und Macht. Seinen Einfluß ausweiten. Er wollte eine Stellung. Ahroe, der Rat von Pelbarigan ist weiser als diese Konferenz.«
    Ahroe lachte nervös.
    »Es tut mir leid, was geschehen ist. Ich entschuldige mich für die Sentani. Wir waren zusammen in Nordwall, Ahroe. Das verbindet uns. Wir haben die Ehre mit unserem Leben gestützt.«
    »Ja. Das ist lange her. Es ist leicht, die Ehre auf diese Weise zu stützen. Das könnte ich jetzt auch. Aber die Zeit, die sich so langsam dahinschleppt, Mokil.
    Alltäglichkeiten. Familien, Unterschiede. Alter. Das alles macht die Ehre schwer.«
    »Was ist mit Stel?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    Mokil schaute sie an. »Nun, dann lebt wohl, Ahroe und Aintre. Gute Fahrt!« Er drehte sich um und ging, ohne sich umzusehen, das Ufer hinauf.
    An diesem Nachmittag wurde der Konferenzverlauf von einem Gardisten unterbrochen, der geschäftig und offenbar freudig erregt mit einer Botschaft den Mittelgang entlanglief. Der Sprecher unterbrach sich verärgert. Der Gardist gab Sagan die Botschaft, die faltete sie auseinander und hielt sie sich ein Stück entfernt vor die Augen. Alle warteten.
    Sie hob den Blick. »Bitte verzeiht uns, Abgeordnete.
    Darf ich eine Botschaft dazwischenschieben?«
    Der Sprecher setzte sich.
    »Es ist ein Funkspruch von Nordwall: ›Stel mit Raydi und mehr als hundert Peshtak hier angekommen, ehemaligen Gefangenen der Tantal in Ginesh, das er und sie zerstört haben. Mehr als ein-hundertfünfzig weitere Peshtak haben sich in Iver niedergelassen. Sie haben auch die Invasionsflotte vernichtet, die die Tantal gegen Iver ausschickten. Einige Tantal kamen nach Iver und wurden besiegt.
    Andere unterlagen an der Portage, dank der Hilfe des Dampfboots ›Tatkraft‹, das Stel zwischen zwei Schiffen sprengte und sie damit beide versenkte. Er sagt, wir sollen Samme mitteilen, daß er das alte Buch mitgebracht hat, das vom Verlorenen erzählt. Er wird da-für sorgen, daß Samme eine Abschrift bekommt.‹«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, dann sprang Igant, der Chefabgeordnete der Peshtak, mit einem jubelnden Schrei auf den Tisch, tanzte herum und stürmte dann aus der Tür, gefolgt von den übrigen Peshtak.
    »Es sieht so aus, als müßten wir die Sitzung kurz unterbrechen«, sagte Sagan.
    In Nordwall wurden die Reisenden stürmisch gefeiert. Die Gemeinde hatte niemals die Tantal-Invasion vergessen, bei der die Stadtmauer durchbrochen und so viele Pelbar getötet worden waren. Daß die
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