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Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde
Autoren: Paul Williams
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Sie waren wie vor den Kopf gestoßen. Royal hob die Hand. »Gib die Zahlen noch einmal ein, Zel!«
    Zeller gehorchte, aber das Ergebnis blieb das gleiche. »Vielleicht eine Störung in den Sensoren«, bemerkte Royal.
    »Das können wir überprüfen«, sagte Zeller. »Ich werde Druck und Strömung von der oberen Kammer zum Geweberaum verlangen. Das läßt sich leicht zu-rückleiten.«
    Zeller schickte mit flinken Fingern die Befehle los.
    Auf dem Schirm erschien eine Reihe von Nullen.
    »Die untere Kammer wird es uns verraten«, sagte Zeller nervös. »Sie hat einen getrennten Schaltkreis.
    Vielleicht eine Störung.« Wieder gab er die Zahlen ein. Wieder war auf dem Schirm eine Reihe von Nullen zu sehen.
    »Die Alten«, sagte Butto, »hatten nie vorgesehen, daß dieser Tank so lange halten sollte. Er hat nachge-geben. Wir haben unseren Ölvorrat verloren.«
    »Aber es wurden doch wiederholt im Inneren Re-paraturströme hineingepumpt, sogar als Vorsichts-maßnahme. Man hat alle Sorgfalt walten lassen«, sagte Zeller.
    »Reparaturen von innen erhalten die Struktur nicht«, gab der prophetische Butto zurück. »Mit der Zeit bricht alles zusammen. Versorgung von außen ist erforderlich. Wir sind ein Samenkorn in einer un-durchdringlichen Schale und essen uns selbst auf.
    Nun beginnt sogar die Schale zu zerbröckeln. Wir müssen wachsen oder sterben. Es ist besser wenn wir sterben, falls wir sonst eines Tages die Erde wieder so verwüsten.«
    »Du bist ein Dichter, Butto«, sagte ein gemütlich aussehender alter Mann mit einer Mähne weißen Haares. »Deine Anschauungen sind umfassend, interessant und nichttechnisch. Zeller, was sind die Folgen ...«
    Thornton Cohen-Davies wurde jedoch unterbrochen, weil durch die Schiebetür ein rothaariges Mädchen auftauchte, schmal und zierlich, mit einem sonderbar verzückten Gesicht. Sie wedelte langsam mit den Armen durch die Luft, ging im Zimmer herum und stieß leise bellende Laute aus. Zweimal umrun-dete sie den Tisch, während die Versammlung immer ungeduldiger wurde. Dann blieb sie bei Royal stehen, griff über seine Schulter und berührte seine Schalttafel so schnell, daß ihre Hände zu verschwimmen schienen. Der Bildschirm erwachte zum Leben, ein Muster von Punkten erschien, und als sie weiterhin Lichter abrief, bildeten sie einen riesigen Vogel mit langem Hals und breitem Körper, der mit großen Flügeln flog. Die Gruppe zuckte angesichts eines so grotesken Geschöpfes erstaunt zurück. Butto löschte plötzlich die Lichtzeichnung und murmelte: »Niemand, nicht einmal ein unausgeglichenes Kind sollte die Natur so verzerren dürfen. Die Vögel auf den Bändern sind Geschöpfe von makelloser Schönheit – nicht solche Scheusale. Seht euch doch diese geistige Verzerrung an!«
    Celeste, das Kind, griff wieder über Royals Schulter, berührte die Schalttafel erneut rasend schnell.
    Alle blickten auf und sahen, wie sie ein geschwunge-nes, sich bewegendes V aus winzigen Kreuzen schuf und es über die Bildschirmwand schickte. Ein zweites folgte ihm. Celeste schaute verzückt zu. Butto wollte wieder löschen, aber Royal hatte sein Signal blockiert.
    Butto erhob sich und verließ mit einem erstickten Knurren und großen Schritten den Raum.
    Royal schaute Celeste an und sagte: »Mein Kind, leg das auf den Speicher und überspiele es auf deinen eigenen Schirm. Wir haben hier ein ernstes Problem zu besprechen. Verstehst du? Geh jetzt! Wir müssen weitermachen.« Er erhob sich und führte das verle-gene Mädchen sanft aus dem Zimmer. Zeller fuhr fort, den Ölvorrat auf dem Schirm zu testen. Die Lichter besagten immer wieder, daß nichts mehr vorhanden war. Alle saßen schweigend da.
    »Was schlägst du vor, Zeller?« fragte Royal.
    »Eine genauere Untersuchung mit Einsatz von Komps.«
    »Wirst du sie führen?«
    »Natürlich.«
    »Wir setzen die Besprechung später, um 3300, fort.« Alle bis auf Cohen-Davies standen auf und wollten gehen. Er blieb auf seinem Platz sitzen, rief dann das Vogelgeschöpf wieder ab, das Celeste auf den Schirm gebracht hatte, und saß sinnend davor.
    Eolyn, die Frau mit der vollen Stimme, blieb am Schiebeabschnitt stehen und beobachtete ihn. »Was ist, Thor?« fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich glaube mich an etwas zu erinnern. An etwas aus den zerstörten Speicherprogrammen. Was wäre, wenn ...?
    Vielleicht, wenn ich mir das hier lange genug ansehe.«
    »Celeste kann zwar nicht sprechen, aber mit den Lichterreihen geht sie sehr
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