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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises
Autoren: Paul Williams
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und Ahroe anschaute.
    Die beiden beachteten ihn nicht, und schließlich ging er, immer noch sein Auge haltend, durch den Matsch den Hügel hinunter. Elseth zerrte Shay von Stel und Ahroe weg. Sie packte seinen Arm mit erstaunlicher Kraft.
    »Wir sollten dieses Baby unter irgendein Dach bringen«, sagte Stel. »Ich weiß einen schönen Felsvorsprung. Meine Sachen sind inzwischen völlig durchnäßt.«
    »Meine sind noch da hinten in Cull. Vermutlich bekomme ich sie irgendwann einmal wieder.«
    »Das ist mir alles nicht so wichtig. Aber ich verstehe es nicht. Es ist ein Wunder. Du bist wirklich hier.«
    Er grinste sie an und schüttelte den Kopf. »Mir ist ganz schwindlig. Und unser eigener Junge.«
    »Wir werden darüber sprechen.« Sie machten sich auf den Weg den Hügel hinauf, rutschten auf dem nassen Gras jeden Schritt aus, und als der Regen weiter auf die verlassene Mauer herunterprasselte, zerbröckelte ein Abschnitt davon und rollte in eine immer größer werdende Rinne, die Umrisse des Fallensystems erschienen undeutlich als eingesunkene, mit Regenwasser gefüllte Erde.

NEUNZEHN
    Es regnete fast den ganzen Tag stark, bei heftigem Wind. Stel und Ahroe verließen schließlich ihren hochgelegenen Felsvorsprung und zogen zu einem großen Überhang unten am Fluß, unterhalb von Cull.
    Der Abhang war bewaldet, und sie konnten sich in den trockenen Teil zurückziehen und Feuer machen.
    Stel zog sich bis auf die Unterhosen aus und fing ein wenig Holz aus dem Fluß ein, der vom Regen ange-schwollen war. Er legte in einer Seitenströmung einen Haken mit einer Leine für Welse aus, dann ging er im Regen am Flußufer entlang hinauf in die verlassenen Gärten der Ursprünglichen und pflückte einige To-maten, Gurken und eine Melone.
    Aber den größten Teil des Tages verbrachten sie damit, sich zu trocknen, zu reden und sich anzu-schauen. Stel hielt Garet die meiste Zeit auf dem Arm und studierte ihn fasziniert. Schließlich ließ der Regen nach, und gegen Abend hörte er ganz auf.
    »Ahroe, ich fließe über wie dieser Fluß. Alles ist voll und quillt aus mir heraus. Wie oft habe ich an dich gedacht und mich danach gesehnt, dich bei mir zu haben. Das Erstaunlichste ist, daß du das für mich getan hast – und daß du es tatsächlich geschafft hast, bis hierher zu kommen. Eine Dahmen, die so etwas für ihren Mann tut, findet man nicht noch einmal.«
    »Was blieb mir denn übrig, besonders, als ich wußte, daß ich schwanger war?«
    »Es tut mir leid, daß ich dir das alles zugemutet habe. Ich hätte nach Nordwall gehen sollen.«
    »Denk doch, was wir alles versäumt hätten. Wir sind weiter nach Westen gekommen als Jestak. Wenn man in hundert Jahren in Pelbarigan Lieder singt, wird man auch über uns eines singen.«
    Schließlich verstummten sie und sahen zu, wie das Wasser vom Rand des Felsüberhangs herunterlief.
    Als der Regen aufhörte, sah Stel nach der Angel und fand trotz des Regens einen mittelgroßen Wels daran.
    Er legte die Leine wieder aus, kehrte zurück, und sie brieten den Fisch auf einem flachen Stein.
    »Ich freue mich schon, wenn wir wieder seßhaft sind und hin und wieder eine anständige Mahlzeit bekommen.«
    »Ja. Gefällt es dir hier draußen, Stel?«
    Er sah sie an. »Überall, wo du bist, gefällt es mir.
    Aber wenn du in Nordwall wärst, wäre das ganz ausgezeichnet.«
    »Also nicht nach Hause? Vielleicht könnten wir einen Platz finden.«
    »Was wäre, wenn wir eine eigene Familie gründeten?«
    »Das würde einigen Leuten nicht gefallen. Aber ich bin bereit dazu. Ehe ich fortging, erfuhr ich, daß sie wirklich versucht hatten, dich zu töten, Stel. Aber das ist lange her, und wir sind nicht mehr dieselben Menschen. Wir werden uns nie mehr anpassen können.«
    »Als ich dich und den Shumai sah, Ahroe, da war ich ganz nahe daran, dir zuzurufen. Wie anders wäre alles gekommen.«
    »Mich hat das alles verändert. Ich weiß nicht, ob es anders besser gewesen wäre oder nicht.«
    »Jedenfalls ist es nicht so gekommen. Ob es uns lieber gewesen wäre – wer weiß?«
    »Ich bin ganz deiner Meinung.«
    »Nun, Stel, was machen wir jetzt? Mit den Ursprünglichen und den Pendlern?«
    »Wir müssen sie dazu bringen, daß sie miteinander reden. Dann machen wir einen Spaziergang.«
    »Wem kannst du vertrauen? Ich glaube, ich kann Boldar trauen – dem großen Mann, den du mit deiner Flöte ins Auge gestoßen hast.«
    »Lach nicht! Es hat funktioniert.«
    »Ich bin jedenfalls froh, daß es kein Schwert
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