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Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Pelbar 2 Die Enden des Kreises

Titel: Pelbar 2 Die Enden des Kreises
Autoren: Paul Williams
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wollen nicht mit Ilage sprechen.«
    »Was? Ach. Natürlich. Mati will wissen, wie es dem Baby geht. Sie war wütend wie eine Schlange, als du es gestohlen hast.«
    »Tatsächlich. Oh, ich dachte, es sei mein Baby. Übrigens, wenn du mittags zurückkommst, bring meine Sachen mit! Wir hätten gerne, daß du für eure Seite sprichst.«
    »Ich? Für ganz Cull?« Boldar lachte. »Ich kann mir vorstellen, wie die Priester das aufnehmen.« Dann wandte er sich an Elseth. »Du warst es, die mir mit meinem Auge geholfen hat. Dein Name ist Elseth?«
    »Das ist er noch.«
    »Nun, ich danke dir. Ich werde dir etwas mitbringen, wenn wir mittags zurückkehren.« Ohne Erklä-
    rung streckte er Ahroe die Hand hin und faßte die ih-re. Dann drehte er sich um und ging den Hügel wieder hinunter, dabei breitete er die Arme aus, um im Schlamm das Gleichgewicht zu halten.
    Elseth lächelte ihren Bruder an. »Siehst du? Er mag mich.«
    »Ja, hm, wir sollten Vater suchen.«
    Das mittägliche Treffen war sehr zaghaft, aber Stel und Ahroe konnten genügend Möglichkeiten und neue Ideen aufzeigen, um beide Seiten zu interessieren. Es wurde deutlich, daß die Priester nur mangels anderer Kräfte in Cull regierten, und daß ein ziemlich großer Teil der Bevölkerung viel profaner und praktischer dachte. Einer davon war Boldar, der sich, sehr zur Bestürzung einer Reihe von Priestern allmählich zum Sprecher für die Ursprünglichen entwickelte.
    Für den Anfang kam man überein, daß Ahroe und Stel in Cull wohnen und an der Erstellung eines Wasserrades arbeiten sollten, mit dem man das Flußwasser zu den Feldern hinaufheben wollte, um es dann mit einem Paar Windrädern noch höher zu bringen.
    Stel sollte die Ursprünglichen im Mauerbau unter-weisen, unter der Bedingung, daß sie einen Korridor für die Rinder freiließen. Wenn die Pendler im Herbst zurückkehrten, würden ihnen die Pelbar helfen, einen anderen Zugang zum Fluß zu finden, selbst wenn das eine Menge Bautätigkeit auf beiden Seiten erfordern sollte. Stel und Ahroe brachten auch noch andere Ideen aufs Tapet, bei denen es den beiden ziemlich stati-schen Gruppen schwindelte.
    Eine der interessanteren Entwicklungen der nächsten Wochen war, daß zwischen Elseth und Boldar echte Liebe entstand. Sie war um ihn wie ein Hund, der um ein Pferd herumspringt, ihr schneller Geist und ihre Zunge eilten ihm voran, er ging unerschüt-terlich hinterher. Ihre Beziehung konnte sich weiter-entwickeln, weil Ahroe und Stel die beiden Gruppen Tag für Tag im Gespräch miteinander hielten, eine ganze Weile, bis man zu Vereinbarungen kam.
    Stel arbeitete den ganzen Winter hindurch an seinen ersten Projekten. Die Frühjahrsregenfälle hatten aufgehört, ehe das erste Wasserrad fertig war, welches Wasser mit einem System von Eimern zu einem hochgelegenen Kanal beförderte, der es über die Flanke des nördlichen Berges zu einem Teich zwischen den Feldern leitete, wo ein Windrad es noch höher brachte. Die Priester, die das System als unna-türlich empfanden, opponierten dagegen, aber die Leute, die das Wasser bisher mit der Hand hatten hochpumpen müssen, waren überglücklich.
    Bald darauf heirateten Elseth und Boldar und lie-
    ßen sich in Elseths Tal nieder. Sie bezeichnete ihre Klippenmeißelei als beendet, bis auf gelegentliche Kleinarbeiten. Die beiden bauten sich ein Gehöft nahe am Fluß und hielten Vieh. Leute aus beiden Gruppen trafen sich dort regelmäßig, und die Ursprünglichen gaben allmählich die Vorstellung auf, daß sie seit Anbeginn der Zeiten in Cull gelebt hatten.
    Die Steinmetzarbeiten dauerten länger, aber Stel verschaffte Ahroe Genugtuung, indem er den Ursprünglichen demonstrierte, wie man einen richtigen Bogen baute und dann ein festes, starkes Gewölbe.
    Ilage konnte es nicht glauben: Ahroe hatte noch immer nicht mit ihm gesprochen. Ja, sie tat es nie, solange sie in Cull lebten. Nach einiger Zeit war es ihr nicht mehr so wichtig, aber sie merkte, daß es ihn ständig aus der Fassung brachte, denn er wußte, daß er sie äußerst schändlich behandelt hatte, und als die Priester ihn in die Stellung des Oberpriesters erhoben, half das, ihn unter Kontrolle zu halten.
    Als Ahroe und Stel im folgenden Frühjahr Richtung Osten aufbrachen, konnte Garet schon laufen und sprechen – er war fast zweieinhalb Jahre alt. Sie versuchten, ihn auf die Sehenswürdigkeiten ihrer langen Reise vorzubereiten.
    »Ahroe«, sagte er. »Große Bäume?«
    »So hoch wie dieser Felsen.«
    »Wie dieser
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