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Peinliche Liebschaften

Peinliche Liebschaften

Titel: Peinliche Liebschaften
Autoren: Lisa Stern
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kuscheln. Doch diesmal machte sie ernst. Vielleicht hielt sie es auch nicht mehr länger aus. Ich musste umgehend meinen Gummi aus der Jackentasche holen, den ich für solche Notfälle immer dort deponiert habe.
    Sie half mir etwas ungeschickt, da sie schon ziemlich angetrunken war, beim Überziehen. Dann legte sie sich wie ein Maikäfer auf den Rücken und öffnete etwas teilnahmslos und apathisch ihre Beine. Ich hatte etwas Mühe, mich richtig zwischen ihren Schenkeln zu platzieren. Aber nachdem ich meine linke Hand zu Hilfe nahm, schaffte ich es nach kurzer Zeit.
    Angesichts der fortgeschrittenen Zeit wollte ich den Akt nicht länger ausdehnen, zumal Kerstin mit ihren geschlossenen Augen den Eindruck erweckte, dass sie sowieso schon halb eingenickt war. Ich fackelte also nicht lange, vonwegen Vorspiel und so und machte dem Treiben recht schnell ein Ende.
    Doch was machte Kerstin: Im Halbschlaf aber ziemlich routiniert streifte sie mir den benutzen Gummi mit der rechten Hand von meinem Schwanz und schleuderte ihn hinter sich aus dem geöffneten Fenster.
    Eigentlich wollte ich ja am nächsten Morgen schauen, wie viele von diesen Dingern da wohl schon rumliegen würden, aber das habe ich dann irgendwie vergessen.
    Danach stellte sie den Wecker auf halb acht. Nach zehn Minuten schwang sie sich erneut auf mich. Ich fasste dies so auf, dass sie es noch einmal besorgt haben wollte und schaffte die entsprechenden Voraussetzungen, indem ich die Augen schloss und fortwährend an große Brüste und behaarte Kätzchen dachte, die ich mit geöffneten Augen leider nirgends finden konnte.
    Nun hatte ich aber keinen Gummi mehr und ich musste höllisch aufpassen. Aber das fiel mir nicht schwer. Jedenfalls hatte Kerstin dann wohl genug und wir hatten jetzt noch eine Stunde Zeit zum Schlafen.
    Am Morgen fuhr ich sie in ihr Reisebüro, holte ihr zuvor aus dem nahegelegenen Einkaufszentrum noch schnell etwas zum Frühstück und fuhr dann nach Hause.
    Gott sei Dank, diese Aktion war überstanden. Seit dieser Zeit betrachtete ich die Frauen sehr viel kritischer und war immer darauf gefasst, dass man bei ihnen mit allem rechnen muss.

14. Schwesterherz, das kleine Biest
    Die eigene Hochzeit ist der schönste Tag im Leben eines Menschen. Sagt man jedenfalls. Für mich war sie der peinlichste Tag in meinem bisherigen Leben. Und schuld daran war Pia, meine kleine Schwester. Mag sein, dass sie es nicht so gewollt hat, da sie seit frühester Kindheit für dumme Mädchenstreiche bekannt ist. Aber die folgende Geschichte ist nun mal passiert. Daran ist nichts mehr zu ändern.
    Pia hatte sich heimlich Viagra besorgt. Sie meinte später, sie hätte es von einer Freundin, die es ihrerseits wiederum ihrem Vater aus dem Nachtschränkchen geklaut hatte. Ist ja auch egal. Jedenfalls pulverisierte sie solch eine blaue Tablette und mischte das Pulver in den Orangensaft meines Mannes Kai, den er morgens immer zum Frühstück trinkt. Er spürte nichts davon. Zunächst nicht.
    Angefangen hat alles, als wir gemeinsam ins Standesamt schritten. Mir fiel es erst auf, als ich beim Ring anstecken seinen roten Kopf bemerkte und er immer so eigenartig blinzelte und mit den Augen auf seine Hose verwies. Dann sah ich, was los war. Er hatte einen Ständer, aber was für einen. Seine Hose stand ab wie ein Zelt.
    In diesem Moment verstand ich auch, warum die Standesbeamtin die ganze Zeit so nervös war und sich einige Male versprochen hatte. Jetzt war mir alles klar. Sie dachte am Ende noch, es wäre wegen ihr. Denn hässlich war sie nicht und der tiefe Ausschnitt ihres schwarzen Kleides lies auch eine Menge erahnen. Vielleicht war sie gar der Auslöser der ganzen Misere.
    Als wir das Standesamt verlassen hatten, fragte ich Kai, wieso er plötzlich diesen Ständer hätte. Er konnte es sich auch nicht erklären, er meinte nur, dass es ganz plötzlich anfing und dass er schon alle Mögliche versucht hat, um sich abzulenken. Er hatte bereits während der Ansprache der Standesbeamtin Schäfchen gezählt, an Kakerlaken oder die Kanzlerin gedacht. Alles ohne Erfolg. Der Ständer blieb. Kai war verzweifelt. So etwas war ihm noch nie passiert.
    Hätte er zu dieser Zeit geahnt, dass meine Schwester etwas damit zu tun hatte, ich hätte für nichts garantieren können. Kai ist eigentlich ein ausgeglichener und ruhiger Typ. Normalerweise kann er keiner Fliege etwas zu leide tun. Doch wird er provoziert, geärgert oder bis aufs Messer gereizt, kann ihm schon mal der Kragen platzen
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