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Peinliche Liebschaften

Peinliche Liebschaften

Titel: Peinliche Liebschaften
Autoren: Lisa Stern
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sowieso nicht und außerdem waren wir die Einzigen im Café, so dass sich der Qualm ganz gut verteilen konnte.
    Es blieb aber nicht bei dieser einen Zigarette. Ich glaube, am Ende waren es vier oder gar fünf Stück und ich musste später zuhause meine gesamten Klamotten sofort in die Waschmaschine werfen und mich gründlich duschen.
    Um acht Uhr mussten wir jedoch das Café verlassen, da das Einkaufszentrum seine Pforten schloss. Es reichte auch fürs erste. Kerstin war nicht unbedingt der unkomplizierte Typ, aber sie war sehr nett und sah bildhübsch aus. Das reichte mir zunächst einmal, das ist ja auch wichtig. Mit hässlichen unattraktiven Frauen hatte ich mich zuvor oft genug getroffen.
    Also verabredete ich mich ein zweites Mal mit Kerstin, und zwar für den kommenden Freitag. Es musste unbedingtdieser Freitag sein, da sie ja am Wochenende immer den ganzen Tag arbeiten musste. Sie meinte aber, dass sie höchstens bis 23:00 Uhr Zeit habe, da sie ja am nächsten Tag arbeiten müsse.
    Freitag um 20:00 Uhr holte ich sie ab. Ich wartete vor ihrem Haus. Sie erschien in einem sehr sexy, gelben Kostüm, was aber etwas gewöhnungsbedürftig auf mich wirkte, da sie darin einem Kanarienvogel sehr ähnelte. Eigentlich wollten wir in einen nahegelegenen Biergarten gehen, aber Kerstin meinte dann:
    „Die Idee mit dem Biergarten ist vielleicht nicht so gut. Ich glaube, er schließt schon um 23:00 Uhr.“
    Ich dachte mir, eigentlich ist es ja nicht so schlimm, da sie ja sowieso 23:00 Uhr nach Hause wollte. Aber ich war ganz froh über ihre Entscheidung, denn ich hatte auch eine tolle Idee. Auf dem Marktplatz fanden gerade die „Classic Open“ statt, mit freiem Eintritt und einer großen Videowand. Heute waren „Queen“ und „Pink-Floyd“ im Programm, meine Lieblingsgruppen aus der Jugendzeit. Kerstin war mit meinem alternativen Vorschlag einverstanden.
    Diese Idee mussten wir uns aber leider schnell wieder abschminken, da der Marktplatz hoffnungslos überfüllt war. Wir suchten uns stattdessen einen Platz in einem nahegelegenen Biergarten. Kerstin bestellte sich einen Schoppen Wein und ich eine Cola.
    An diesem Tag fiel mir besonders auf, dass sie eine Zigarette nach der anderen rauchte. Es blieb auch nicht bei diesem einen Schoppen Wein. Gegen halb zwölf, als ich dachte, dass sie nun bald nach Hause wollte, bestellte sie sich noch ein weiteres Glas Wein, ein Wasser und einen Cappuccino.Als sich Kerstin wenig später gerade neue Zigaretten holte, kam die Kellnerin bereits zum Abkassieren, denn im Biergarten war schon Ausschankschluss.
    Nachdem wir ausgetrunken hatten, gingen wir erneut auf den Marktplatz. Jetzt gab es endlich einige freie Plätze. Kerstin wollte sich setzen und ein wenig zuhören bzw. den Film auf der großen Videowand verfolgen. Pink Floyd und Queen waren aber bereits zu Ende.
    Kerstin sagte:
    „Tobias, ich möchte gern noch einen Wein trinken.“
    Da hier Selbstbedienung war, trabte ich los und holte ihr den Wein und mir wieder eine Cola, einer musste ja einen klaren Kopf bewahren. Außerdem musste ich ja noch Auto fahren.
    Gegen ein Uhr war dann auch auf dem Markt Schluss und ich hoffte, dass sie nun nach Hause wollte. Aber im Gegenteil, sie fragte mich:
    „Darf ich Dich noch zu einer Tasse Kaffee einladen?“
    Aus Höflichkeit lehnte ich natürlich nicht ab, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Lust mehr hatte und ich ihr dies immer wieder durch auffälliges und lautes Gähnen verständlich zu machen versuchte.
    Wir gingen also doch noch in eine Kneipe. Es war so eine Szenekneipe in der Nähe des Marktes. Zunächst sollte ich ihr ein Glas Wein holen. Nachdem sie diesen Schoppen getrunken hatte, machte sie es wahr und spendierte mir einen Kaffee.
    Zum ersten Mal erzählte mir Kerstin etwas über sich: Sie hatte vor mir einen reichen, fast zwanzig Jahre älteren Freund, den sie sehr liebte und der bei einer Kur eine andereFrau kennen lernte. Daraufhin verließ Kerstin ihn. Um mir das zu erzählen, musste sie sich sicher erst einmal Mut antrinken. Das kann man ja verstehen, würde mir sicher auch so gehen. Nur, dass ich nach solch einer Menge Alkohol bereits dermaßen gelallt hätte, dass mein Gegenüber mich sicher kaum verstanden hätte.
    Nachdem sie mir die ganze Geschichte erzählt hatte, holte sie sich noch einen Schoppen Wein. Der Typ am Tresen meinte:
    „Ich glaube bei uns war noch keiner in so einem gelben Kostüm, wie Du anhast. Aber ich find’s gut, kleidet Dir ganz gut.“
    Das
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