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Peinliche Liebschaften

Peinliche Liebschaften

Titel: Peinliche Liebschaften
Autoren: Lisa Stern
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Hitzewellen überkamen mich. Ich schaute vorsichtig nach unten. Marcels Vater schaute nach oben, direkt unter mein Kleid und lächelte.
    „Ganz schön heiß heute. Da ist einem alles zu viel, nicht wahr?“ hörte ich ihn sagen und mir war klar, dass er schon längst meinen nackten Po mitbekommen hat.
    „Ja, alles zu viel“, antwortete ich und wollte so schnell wie möglich von der Leiter steigen. „Ich glaube, mein Korb ist jetzt voll. Ich habe keine Kraft mehr in den Armen. Ich glaube, wir haben auch genug.“
    Ich stieg langsam nach unten. Die Blicke von Marcels Vater trafen mich, wie Pfeile, streiften meine kahlrasierte Pussy. Ich fühlte mich so, als ob mein ganzer Körper eine einzige große Muschi wäre, die sich nun über den Kopf von Marcels Vater stülpen würde. Ich muss ein geiles Bild für ihn abgegeben haben. Aber was soll’s. Soll er nur seinen Spaß haben. Er gönnt sich ja sonst nichts. Für meinen Po brauche ich mich ja nicht zu schämen.
    Als ich endlich unten war, sagte ich:
    „Danke für Deine Hilfe. So eine frische Kirsche ist doch was Leckeres, stimmt’s“
    „Recht haste, meine Steffi. Du konntest wenigstens mal davon naschen, ich musste hier unten die Leiter halten. Aber das war auch ganz interessant.“
    „Das glaube ich Dir.“
    Das Wort Lustmolch habe ich mir dann doch verkniffen.
    Im Grunde genommen hat das mit meiner Tarnung ganz gut geklappt. Wenn da nicht die Sache mit dem Kirschenpflücken gewesen wäre, hätte Marcels Vater von meinem Problem gar nichts mitbekommen. Zumal seiner Mutter ja auch nichts aufgefallen ist und die ist immer die erste, der so etwas ins Auge sticht. Aber sonst ist sie eigentlich ganz in Ordnung.
    Am nächsten Tag fand ich in der örtlichen Zeitung einen Aufruf der Polizei, dass sich im Nachbardorf etwas Mysteriöses ereignet hätte. Ein Hund, der einen BH und einen Slip im Maul hatte, wurde von einem LKW totgefahren. Nun sucht man nach der Besitzerin dieser Kleidungsstücke, weil man glaubt, dass der Hund ihr etwas angetan hat.
    Ich habe mich jedoch nie bei der Polizei gemeldet und die Geschichte erzählt man sich noch heute, die Geschichte vom heißen Brutus, der auf gebrauchte Reizwäsche stand.

13. Verstehe einer die Frauen
    Ein klassisches Beispiel dafür, wie man sich in einer Frau täuschen kann, war Kerstin für mich. Es war vor ungefähr fünf Jahren. Meine Frau und ich trennten uns nach fast fünfzehn Jahren Ehe und nun stand ich allein da. Um nicht in Depressionen zu verfallen, begann ich umgehend auf Heiratsannoncen zu schreiben, beziehungsweise schaltete selbst welche.
    Da macht man vielleicht was mit. Was da so für schräge Typen unterwegs sind, das glaubt man kaum. Schmalbrüstige und ungepflegte Schlampen sind ja noch das kleinere Übel. Am schlimmsten sind diejenigen, denen man es auf den ersten Blick überhaupt nicht ansieht, dass sie einen mächtigen Thriller unterm Pony haben.
    Kerstin war so ein flippiger Vogel. Und es war das erste Mal, dass ich an solch ein groteskes Frauenzimmer geraten bin. Als Kerstin bei mir anrief, um sich auf meine nette Zuschrift hin zu melden, war ich gerade nicht zuhause. Auf meinem Anrufbeantworter fand ich ihre Stimme eigentlich sehr sympathisch und ich war gespannt war, wie wohl die passende Frau dazu aussehen möge.
    Noch am gleichen Tag rief ich sie zurück. Bei diesem recht ausführlichen Gespräch erfuhr ich bereits eine ganze Menge über Kerstin und sie machte eigentlich einen ganz normalen und sympathischen Eindruck. Kerstin war siebenunddreißig Jahre alt, kinderlos, blond, 1,75m groß, besaß kein Auto und arbeitete in einem Reisebüro am Flughafen. Außerdem sagte sie mir, dass sie den Sommer über in einemBiergarten aushilft, um sich etwas Geld dazu zu verdienen.
    Unser erstes Date konnte ich kaum erwarten. Wir trafen uns Dienstag 19:00 Uhr in einem großen Einkaufszentrum vor den Toren der Stadt. Es bewahrheitete sich, genauso niedlich, wie ihre Stimme, war auch ihr Gesicht. Sie hatte ein bezauberndes und sympathisches Lächeln.
    Um uns besser unterhalten zu können, gingen wir in ein gemütliches Café. Kerstin bestellte sich einen Cappuccino, ich ein Kännchen Kaffee und dazu zwei Stück Sahnetorte, schließlich musste ich auf meine Figur achten.
    Sie fragte mich, ob es mich stören würde, wenn sie eine Zigarette rauchen würde. Natürlich verneinte ich der Höflichkeit halber. Eine Zigarette würde mich, als passionierter Nichtraucher, überhaupt nicht stören. Die Torte schmeckte
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