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Pechstraehne

Pechstraehne

Titel: Pechstraehne
Autoren: Matthias P. Gibert
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ein Auto , dachte er, und ein klein wenig Neid spielte bei dieser Überlegung schon eine Rolle, während er seine Finger über die ungewöhnlichen Türen des Wagens gleiten ließ.
    Einfach nur geil, das Ding.
    Mit bedächtigen Schritten ging er rückwärts, ohne jedoch den Blick von dem Auto zu nehmen.
    Egal, aus welcher Position man ihn betrachtet, er ist immer schön.
    »Wow, so was könnte mir auch gefallen«, kam es von hinten, wo Dr. Franz mit seiner Tasche in der Hand stand. »Ist das ein echter?«
    »Davon gehe ich aus, ja.«
    »Als Kind war er der Supertrumpf in meinem Autoquartett«, bemerkte der Mediziner anerkennend.
    »Ach, in Ihrem auch«, murmelte Lenz leise, um gleich darauf laut und deutlich »gibt es etwas Neues wegen des Todeszeitpunktes?« hinterher zu schieben.
    »Ich würde mich auf gestern Abend festlegen, irgendwann zwischen 17:00 und 23:00 Uhr. Genauer geht es leider noch nicht, aber wenn ich mit meinen Untersuchungen fertig bin, bekommen Sie die Ergebnisse als Erster in die Hand.«
    »Ja danke, Doc.«
    Der Rechtsmediziner nickte grußlos und wandte sich zum Gehen.
    »Ach ja, bevor ich es vergesse, Herr Lenz. Ich habe veranlasst, dass die Schlange heute Nachmittag abgeholt wird. Bis es so weit ist, sollten Sie sich von dem Vieh fernhalten, diese Dinger kann man immer schlecht einschätzen. Wenn sie satt sind, geht von ihnen eher keine Gefahr aus, wenn dem aber nicht so ist, können sie ganz schön unangenehm werden. Und das eine vom anderen zu unterscheiden, ist nahezu unmöglich.«
    »Ich werde Ihren Rat beherzigen, vielen Dank. Aber es besteht keine Gefahr, dass die Schlange und ich uns auf dem Flur begegnen, oder?«
    »Nein, das garantiert nicht. Das Terrarium ist erstklassig gepflegt und perfekt gesichert. Darüber habe ich mich schon aus reinem Eigennutz informiert, bevor ich meine Arbeit aufgenommen habe.«
    Damit verließ Dr. Franz endgültig das Gelände. Lenz ging langsam auf den Eingang zu, betrat das Haus und fand Thilo Hain im Büro unter einem Schreibtisch liegend.
    »Na, was gefunden?«
    »Ja, so einiges. Bin gerade dabei, das Zeug freizulegen.«
    »Gut. Wie lang brauchst du noch?«
    »Höchstens fünf Minuten. Nehmen wir den Krempel gleich mit?«
    »Das wäre mir das Liebste, ja.«
    »Dann such schon mal nach einem Karton oder etwas Ähnlichem.«
    »Mach ich.«
    Bevor der Hauptkommissar den Auftrag seines Mitarbeiters ausführte, schaute er bei Heini Kostkamp und dessen Mitarbeitern vorbei.
    »Na, Männer, schon was rausgefunden?«, wollte er freundlich wissen.
    »Ja«, erwiderte der Mann von der Spurensicherung. »Der oder die Täter sind nicht mit Gewalt ins Haus eingedrungen. Wie es aussieht, muss der Ermordete sie hereingelassen haben.«
    Er schnaufte tief durch.
    »Und er oder sie haben ein verdammt dickes Kaliber benutzt bei ihrer Untat.«
    »Sonst noch was?«
    »Nichts, worüber wir schon reden sollten. Du kannst mich heute Nachmittag anrufen, dann wissen wir sicher schon mehr.«
    »DNA-Spuren?«
    Kostkamp funkelte ihn an.
    »Nuschel ich oder was? Frag heute Nachmittag an. Oder warte, lass mir besser Zeit bis morgen früh.«
    »Ist ja schon gut, Heini, krieg dich wieder ein.«
    »Fällt mir schwer bei dir.«
    »Ja, ich weiß.«
    Lenz verließ kopfschüttelnd das Zimmer und stapfte zum Reinigungsraum, wo er neben der Waschmaschine einen Wäschekorb aus Kunststoff fand.
    »Der ist gut«, wurde er von Hain gelobt, der einen PC, einen Laptop, einen Tablet-PC und mehrere externe Festplatten in das giftgrüne Behältnis packte.
    »Ein paar USB-Sticks habe ich auch noch gefunden, die transportiere ich in der Jackentasche.«
    Damit schnappte er sich einen der Griffe und sah Lenz an, der allerdings keine Anstalten machte, ihn zu unterstützen.
    »Nix im Ei, oder was?«, brummte er stattdessen.
    »Fass an, los.«
    Widerwillig griff der Hauptkommissar zu, und gemeinsam wuchteten sie unter dem Klicken mehrerer Kameras und den Rufen der Reporter nach einem kurzen Statement die komplette Datensammlung des ermordeten Sven Vontobel zu Hains Kombi. Dort packten sie alles in den Kofferraum und wollten gerade einsteigen, als sich von links ein älterer Mann näherte und ihnen zunickte.
    »Guten Tag. Ich vermute, Sie sind von der Polizei.«
    »Ja«, erwiderte Lenz, »das stimmt. Können wir etwas für Sie tun?«
    »Ich glaube nicht. Aber vielleicht kann ich etwas für Sie tun.«
    Er deutete auf ein versteckt liegendes Eckhaus in etwa 100 Meter Entfernung.
    »Mein Name ist Heinz Lohrmann, ich
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