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Peacemaker

Peacemaker

Titel: Peacemaker
Autoren: Howard Gordon
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wartete auf das Nachbeben, auf das Geräusch kreischenden Stahls, wartete darauf, dass die Bohrinsel einstürzte. Doch die leichte Brise wehte weiter, und die riesigen Wellen rollten nach wie vor unter der Bohrinsel hindurch.
    Zum ersten Mal schlich sich Panik in Parkers Blick. Seine Hand krampfte sich um den Griff der Makarow-Pistole. Gideon sah, dass er Kate erschießen würde. Der Schock des Augenblicks würde ihm genug Zeit verschaffen, um in die Rettungsinsel zu hechten und auf den großen roten Knopf zu schlagen, von dem er gesprochen hatte.
    Er lächelte. »Du hast nicht den Mumm dazu, Gideon. Den hattest du noch nie.«
    »Erschieß ihn«, sagte Kate zum dritten Mal.
    Dann wurde ihr Körper schlaff, und sie glitt zu Boden. Sobald sie zu einem toten Gewicht wurde, war Parker gezwungen, sie loszulassen. Sein gesamter Oberkörper war völlig frei.
    Gideon drückte ab und spürte den Rückschlag der Makarow-Pistole in seiner Hand. Der Schuss traf Parker in die Nasenwurzel.
    Er fiel zu Boden, ohne einen Laut von sich zu geben.
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«, schrie eine Stimme. »Sofort!«
    Gideon warf seine Pistole über das Geländer in die riesigen Wellen. »Ich bin fertig«, sagte er. »Es ist vorbei.«

    DREIUNDVIERZIGSTES KAPITEL
    Das U-Boot war nur ein paar hundert Meter westlich von der Obelisk aus den Wellen aufgetaucht, und von seinen Kommandotürmen strömte Wasser herab. Kate nahm die Hand erst im letzten Moment von dem Leichensack, in dem sich Big Al Prejeans Leichnam befand, als die Soldaten ihn von der Bohrinsel in eines der Schlauchboote abließen, die zum Abtransport der Verletzten und Toten von dem U-Boot aus zu Wasser gelassen worden waren. Zu ihrer Überraschung wurde ihre Trauer ein wenig von ihrer Dankbarkeit gelindert, den verrückten Cajun gekannt zu haben. Sie schwor stillschweigend, sich seine letzten Worte zu Herzen zu nehmen, bevor sie sich umdrehte und auf die Suche nach Gideon und seinem Bruder machte, die sich noch in Gewahrsam befanden.
    Sie fand Major Royce, der am Satellitentelefon sprach. In sein Gesicht war die Farbe zurückgekehrt, als er das Telefon sinken ließ und mit seinem verbundenen Knöchel zu Gideon humpelte. Dem Delta-Force-Officer schien es deutlich besser zu gehen, nachdem er von seinem Sanitäter verarztet worden war. »Der Präsident sagt, dass es Ihnen freisteht zu gehen«, sagte er und nickte Sergeant Nilson zu, der Gideon die Handschellen abnahm.
    »Was ist mit meinem Bruder?«, erkundigte sich Gideon.
    »Der Präsident möchte, dass er mit dem ersten verfügbaren Transportmittel in die Staaten gebracht wird.« Major Royce deutete auf das U-Boot. »Die USS Glenard P. Lipscomb ist das erste verfügbare Transportmittel.«
    »Alles, was man Ihnen über meinen Bruder erzählt hat, war eine Lüge«, sagte Gideon. »Er ist als Gefangener der Männer, die die Bohrinsel gekapert haben, hierhergebracht worden. Er wurde hereingelegt.«
    »Ich habe meine Befehle«, entgegnete Major Royce.
    »Schon okay, Gideon«, sagte Tillman. »Major Royce macht nur seinen Job. Wir sind alle im selben Team. Die ganze Sache wird sich in Wohlgefallen auflösen, sobald ich in Washington bin. Du wirst schon sehen.«
    Gideon stimmte widerwillig zu. Schließlich blieb ihm nicht viel anderes übrig.
    »Außerdem gibt es auf dem U-Boot einen Arzt«, sagte Major Royce. »Wir werden Lieutenant Davis’ Verletzung medizinisch versorgen.« Tillman blutete noch immer, da ihn Sergeant Nilsons Kugel gestreift hatte, als er Gideon nur Minuten zuvor den Rücken freigehalten hatte.
    Gideon fiel auf, dass Royce von Tillman als »Lieutenant Davis« sprach, und wertete das als gutes Zeichen.
    »Ich werde die Hälfte meiner Männer hierlassen, damit sie die Bohrinsel sichern«, fügte Royce hinzu. »Die übrigen werden mich und den Gefangenen zurück in die Vereinigten Staaten begleiten.«
    »Ich verstehe«, sagte Gideon.
    »Angesichts der Tatsache, dass der Taifun bald wieder aufziehen wird, würde ich am liebsten alle auf der Bohrinsel evakuieren«, fuhr Royce fort. »Aber das geht leider nicht. Auf dem U-Boot ist nicht genug Platz. Captain Oliphant hat mir über Funk mitgeteilt, dass ich zwei weitere Personen mitnehmen kann. Mr Davis, Ms Murphy – ich biete Ihnen an, Sie umgehend in Sicherheit zu bringen.«
    »Ich soll meine Crew im Stich lassen?«, erwiderte Kate. »Kommt nicht in Frage.«
    Royce nickte. »Wie Sie wünschen. Mr Davis, wenn Sie mich hinauf zum Helikopterdeck begleiten würden? Meine
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