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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food
Autoren: Ruediger Dahlke
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genetisch völlig fremden, da
     nicht verwandten adoptierten Kindern. Krebs bei den Adoptiveltern verfünffacht die
     Krebswahrscheinlichkeit bei den Adoptivkindern.
    Viel entscheidender als die Gene sind
     offensichtlich die Felder, in denen wir leben. Diese sind von seelischen, sozialen, aber
     auch Ernährungs- und Umwelteinflüssen geprägt. Bereits 1981 konnten die englischen
     Forscher Doll und Peto von der Universität Oxford zeigen, dass nur 2 bis 3 Prozent der
     Krebsfälle mit Vererbung im Zusammenhang standen. 2
    Spannend ist auch, was die neue
     Wissenschaftsrichtung der Epigenetik 3 heute belegt: Gene
     lassen sich durch seelische Erfahrungen, Umwelteinflüsse wie soziale Lebensbedingungen,
     Ernährung und Wettereinflüsse wie Sonnenstrahlung ein- und ausschalten. Das Umfeld ist
     demnach also viel entscheidender, als wir lange glaubten. Dachte die Wissenschaft
     bisher, Gene steuerten die Zelle und über sie die Gewebe und Organe, müssen wir jetzt
     feststellen: Das Gegenteil ist genauso wahr – die Umwelt steuert verblüffend stark die
     Zelle und in ihr die Gene.
    Die immer zahlreicher werdenden
     Arbeiten über Vitamin D – es wurde inzwischen als Hormon erkannt, was die Haut zu einem
     endokrinen Organ mit Drüsencharakter macht – belegen beispielsweise für die Sonne
     erstaunliche Wirkungen auf unsere Gesundheit. Nachweislich kann sie unsere Haut das
     aktivierte Vitamin D produzieren lassen, das dann in die Zellen gelangt, die, wie wir
     neuerdings wissen, fast alle spezielle Vitamin-D-Rezeptoren haben. Dort kann das Vitamin
     die DNA, unser Erbgut, erheblich beeinflussen – im Sinne von stabilisieren – und so
     Krebs- und andere chronische Erkrankungen verhindern oder dafür sorgen, dass sie sich
     auch nach dem Ausbruch noch bessern. Zu Sonne und Vitamin D Ausführliches später
     ( > ).
    Sowohl seelische Einflüsse als auch
     Ernährung und Sonnenbestrahlung können einen so erheblichen Einfluss nehmen, wie sich
     bisher niemand vorstellen wollte. Es scheint, als hätte die Schulmedizin ausgerechnet
     mit diesen dreien, Seele, Sonne und Ernährung, die wichtigsten An- und Abschaltfaktoren
     von Genen jahrzehntelang ignoriert. Wahrscheinlich wirken auch kanzerogene, also
     krebsaus­lösende oder -fördernde Substanzen über diesen Weg. Das Wissen von
     Krebsaus­lösung über Veränderungen der DNA ist längst gut belegt.
    Ganz offensichtlich ist unser
     Organismus kein mechanisches Uhrwerk, wie Descartes noch dachte, sondern ein wahres
     Wunderwerk an Komplexität, wo die biochemische Ebene eng mit der physiologischen und
     seelischen zusammenarbeitet. Es gibt so auch nicht eine einzige Ursache dafür, dass er
     beispielsweise bei Krebs aus dem Ruder läuft, sondern deren viele.
Was wir mit Ernährung
     erreichen können
    Nach wie vor haben in meinen Augen die
     seelischen Ursachen mit ihren Auswirkungen auf die Gesundheit eine enorme Bedeutung und
     stehen für mich weiterhin an erster Stelle. Doch möchte ich sie um die Studienergebnisse
     von Forschern wie Colin Campbell, Autor der »China Study«, von der in diesem Buch noch
     viel die Rede sein wird, Caldwell Esselstyn und Dean Ornish bezüglich Ernährung sowie
     Jörg Spitz und William Grant bezüglich
     Vitamin D ergänzen und so neben der seelischen auch die körperliche Seite mehr ins
     Bewusstsein rücken. Der Schriftsteller Jonathan Safran Foer hat mit seinem Buch »Tiere
     essen« 4 zusätzlich geholfen, einen Vorhang zu lüften, der
     den Blick auf die Welt der tierischen Nahrungsmittelproduktion öffnet. Auch wenn dieser
     Einblick erschreckend, abstoßend und höchst bedrückend ist, dürfen wir ihn uns nicht
     länger ersparen. All den genannten Autoren sei großer Dank für ihren oft mutigen Einsatz
     ausgesprochen.
    Als Fastenarzt und Naturheilkundler
     habe ich meinen Patienten die Wichtigkeit gesunder Ernährung immer nahegebracht. Seit
     Beginn meines Arztseins habe ich für artgerechte, vollwertige und – im Sinne der
     Traditionellen Chinesischen Medizin – typgerechte Ernährung plädiert, und vor 40 Jahren
     bin ich aus Überzeugung selbst Vegetarier geworden. Jetzt ergibt sich – vor allem durch
     Colin Campbells Arbeit – die Chance eines wissenschaftlich fundierten kompletten
     Umdenkens in der Ernährungslehre. Und das wird nachweislich dramatische Auswirkungen auf
     die wichtigsten Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und überhaupt das
     weite Feld der sogenannten
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