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Peace Food

Peace Food

Titel: Peace Food
Autoren: Ruediger Dahlke
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die Todesraten an
     koronarer Herzkrankheit in verschiedenen Ländern, finden wir sie umso höher, je größer
     d er Anteil an tierischen Produkten in der
     Ernährung ist. Die USA führen die Liste mit über 700 Todesfällen pro 100 000 Einwohnern
     an, Deutschland liegt bei weniger als der Hälfte, nämlich 300, Österreich und die
     Schweiz knapp darunter. Japan mit einem vergleichbar minimalen Fleischkonsum liegt nur
     noch bei 100 Fällen, in Papua Neuginea schließlich ist der Anteil vernachlässigbar
     gering, wie verschiedene Studien belegen. Die dortigen Hochlandbewohner verzehren nur
     sehr geringe Mengen an tierischem Protein und Fett, dafür vertrauen sie auf Buah Merah,
     das Rotfruchtöl, das in ganz Indonesien als »Wundermittel« auch bei Lebererkrankungen
     und Krebs gilt. Mir fiel es in Bali vor Jahren durch seine extreme Rotfärbung auf, ich
     probierte es selbst und empfahl es mit gutem Erfolg verschiedenen Patienten. Ein
     politisches Bündnis wie die EU ist aber so abgeschirmt gegen alle »außereuropäischen«
     Heilmittel, dass es nur über Umwege zu besorgen ist. 9
Mutige Vorreiter
    In Cleveland, Ohio, setzte ein mutiger
     Arzt und Forscher Zeichen. Dr. Caldwell B. Esselstyn hatte nach elf Jahren chirurgischer
     Tätigkeit nach eigenen Aussagen jede Illusion bezüglich der gängigen modernen Behandlung
     von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verloren. Ihm war aufgefallen, wie viele
     Menschen dieser Welt überhaupt nicht an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden und wie
     deutlich der Zusammenhang mit der Ernährung ist.
    In einer eigenen Studie, die 1985
     begann, erzielte er mit einer fettarmen, auf vollwertige pflanzliche Ernährung setzenden
     Diät die bis dahin besten je erreichten Ergebnisse, bei lediglich minimaler
     Cholesterinsenkung mittels chemischer Pharmaka. Die Pa­tienten mussten auf Fleisch,
     Fisch, Milchprodukte bis auf Magermilch und fettarmen Joghurt und auf Öle verzichten.
     Nach fünf Jahren strich er zusätzlich die letzten Milchprodukte. Die Motivation seiner
     18 Patienten wurde sicher sowohl von Angst unterstützt als auch von Hoffnung getragen,
     denn sie hatten in den acht Jahren vor der Studie bereits an schweren Herzproblemen von
     Infarkten, Anginapectoris-Anfällen bis zu Schlaganfällen und den entsprechenden
     chirurgischen Eingriffen wie Bypass-Operationen und Gefäßplastiken gelitten. Zu Beginn
     der Studie lag ihr durchschnittlicher Cholesterinwert bei 246 mg/dl, während der Studie
     lag er mit 132 mg/dl noch unter der schulmedizinischen Vorgabe von 150 mg/dl oder sogar
     200 mg/dl.
    Aber entscheidender war, dass
     innerhalb von elf Jahren nur ein einziger Patient, nachdem er zwei Jahre lang von der
     Diät abgewichen war, wieder einen Anginapectoris-Anfall bekam, während es in den acht
     Jahren davor insgesamt 49 Herzprobleme gegeben hatte. Dieser Patient kehrte daraufhin zu
     seiner Diät zurück und verlor die Beschwerden postwendend wieder.
    Esselstyn konnte zeigen, dass die
     Erkrankungen nicht nur trotz fortschreitenden Alters gestoppt wurden, sondern dass sie
     sich bei 70 Prozent der Patienten unter der praktisch veganen Diät sogar zurückbildeten.
     An Patienten, die einer Angiographie, einer röntgenologischen Darstellung ihrer Gefäße,
     zustimmten, konnte er in eindrucksvollen Bildern zeigen, wie sich schon verschlossene
     Gefäße wieder geöffnet hatten.
    5 Patienten waren in den ersten beiden
     Jahren aus der Gruppe von ursprünglich 23 ausgestiegen und zu ihrer US-amerikanischen
     Normalernährung zurückgekehrt. Sie erlebten in den Jahren bis 1995 insgesamt 10 schwere
     Herzprobleme gegenüber 0 in der Gruppe, die sich konsequent an Esselstyns Vorschriften
     gehalten hatte. 10 Hier waren zum ersten Mal in der Geschichte der
     westlichen Medizin koronare Herzerkrankungen wirklich erfolgreich besiegt worden. Dafür
     gebühren Dr. Esselstyn Anerkennung und Dank, denn seine Forschung ist nicht nur
     bahnbrechend, sondern sie hat viel mehr Menschen das Leben gerettet als andere,
     übertriebenerweise gewürdigte Minimalfortschritte in der wissenschaftlichen Forschung.
     Er wird die verdiente Anerkennung wohl kaum bekommen, denn seine Forschung stammt nicht
     aus dem Kreis der Wissenschaftsgemeinde. Der Letzte, der ohne an der Universität zu
     wirken, einen naturwissenschaftlichen Nobelpreis bekam, war Albert Einstein.
    Ein anderer Vorreiter ist Dr. Dean
     Ornish, der 1990 in einer Studie 28 Patienten mit einer Lebensstil-Umstellung
    
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