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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Autoren: Marianne de Pierres
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sehr ähnlich, in den Leesa Tulu mich gezogen hatte. Auren. Ein Wogen von Brauntönen in den meisten Villen – Menschenenergie.
    An anderen Stellen – Bars und Buden – verschmolzen die Farben.
    Einige stachen feuerrot oder grellweiß hervor.
    »Schamanen«, sagte Ness.
    Ein strahlend-goldener Bogen, der kräftig und beständig pochte.
    »Mei Sheong. Ich kenne sie.«
    »Und sie dich. Die Bindung ist dort noch stark.«
    »Mei?«, rief ich.
    »Was hast du jetzt wieder vor, Parrish? Wo ist mein Mann?«
    »Daac ist noch in Viva, Mei. Ich brauche deine Hilfe.«
    Feixen. »Nenn mir einen guten Grund, dir zu helfen.«
    »Die Cabal und die Muenos wollen Krieg gegen die Stadt führen. Ich muss Bioware finden, wenn ich ihnen helfen will.« Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber ich hatte keinerlei Bedenken, Mei anzulügen.
    »Krieg. Loyl wird stinksauer auf die Cabal sein, wenn sie das machen.«
    »Billy Myora ist die treibende Kraft.«
    »Wir hätten ihn in Dis zurücklassen sollen.«
    »Vielleicht… Hilfst du mir?«
    »Wonach suchst du?«
    »Eine Farbe… die sich von allen anderen unterscheidet.«
    »Dann schuldest du mir etwas.«
    Eine Erklärung. »Okay. Was?«
    »Du hältst dich von meinem Mann fern.«
    Ich dachte an Loyl und kannte meine Antwort. »Gut. Abgemacht.«
    Schlecht verhohlene Erleichterung. »Fliegen wir los, Grrl.«
    Ihr Geist bedeckte mich und Ness wie Rohöl das Meerwasser, und wir flogen in Schichten auf den Geisterwinden. Zähflüssigejäger.
    Mit der Kraft eines dreifachen Geistes offenbarte sich uns der Tert in einer Karte der Informationsenergie, deren Fluss durch kleine schwarze Strudel behindert wurde.
    Der Parasit breitete sich aus.
    »Schnell«, sagte ich zu ihnen.
    Wir verließen die größeren Energieballungen und durchzogen die leblosen Korridore weiter draußen.
    Schließlich erreichten wir das Ödland.
    Dort war es, vergraben in den wirbelnden Schatten des Eisensteins, ein winziger Lichtfunke in feindseliger Finsternis.
    »Bist du sicher?«, fragte Ness zweifelnd.
    »Ich sehe nichts«, sagte Mei.
    Wie einen Opal, den man am besten unter Sonnenlicht und feucht ansieht, drehte ich unseren Geisterblick hierhin und dorthin, bis sie mit mir sahen: das Aquamarin, Kobaltblau und Siena verborgener Intelligenz.
    »Clever«, sagte Mei.
    »Einfuwel«, sinnierte Ness. »Sollen wir es ansprechen?«
    »Können wir das überhaupt?«, fragte Mei.
    »Das kann ich spüren«, entgegnete sie.
    »Nein«, sagte ich knapp. »Der Rest ist allein meine Sache.«
    »Ja«, sagte Ness.
    Ihre Müdigkeit durchdrang mich – und ihr Wunsch, zu Stix zurückzukehren. »Vielleicht ist das am Besten.«
    »Verpfusch es diesmal bloß nicht, Parrish. Und vergiss nicht unsere Abmachung.« Mei löste sich ab und glitt davon.
     
    Als ich zu mir kam, lag mein Kopf auf Ness’ Schoß. Verlegen rollte ich mich zur Seite und setzte mich auf.
    Sie beobachtete mich amüsiert und müde. Stix reichte ihr etwas Warmes zu trinken und begann, ihr den Nacken zu massieren.
    Seine chlorfarbigen Augen blitzten eine deutliche Botschaft:
    Du hast, was du wolltest. Jetzt verschwinde!
     
    Ich kehrte nicht in mein Apartment zurück für den Fall, dass dort jemand oder etwas auf mich warten sollte. Ness’ Warnung, dass meine Zeit gekommen sei, hatte mich mehr als nur ein bisschen fiebrig gemacht. Doch andererseits sagte ich mir, dass ich genügend Schmerzmittel und ein hinreichend kampfstarkes Arsenal besaß, um diese Sache durchzustehen.
    Ich verabschiedete mich von Glida und Link und mietete ein kräftig aussehendes Ted, um mich durch die Schlacke nach Plastique zu bringen. Über die Bahnstation von Fishertown zu fahren, kam für mich eigentlich nicht infrage.
    Während wir uns durch die Myriaden von knallbunten Mueno-Gassen mühten, betrachtete ich meine geistige Landkarte. Die Bioware befand sich irgendwo jenseits des Randes von Plastique, auf der anderen Seite des Flusses, tief im Ödland.
    Als wir die Grenze von Plastique erreichten, befahl ich dem Ted zu halten, während ich die Maut zahlte und doppellagige Stiefelschoner und eine Staubmaske kaufte. Wäre nicht so toll gewesen, wenn mir die Stiefel an den Füßen zerfielen, bevor ich der Bioware in den Hintern getreten hätte.
    Das Ted weigerte sich, die Grenze zu überfahren. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Mir gefielen die Blicke, mit denen die Mautleute von Plastique mich bedachten, auch nicht besonders.
    Plastiquer unterschieden sich von allen anderen Bewohnern des Terts:
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