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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Autoren: Marianne de Pierres
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Decke, einer Couch, keiner Küche, einem Arbeitszimmer und zu vielen schlechten Erinnerungen. Für den Teil luxuriös – aber andererseits hatte hier einmal Jamon Mondo gewohnt. Ich hatte die Bude übernommen, nachdem Mondo an einem Cabal-Speer in seinem Rücken verendet war.
    Das Wohnzimmer war groß genug, um eine Abendgesellschaft darin zu geben. Lustige Vorstellung: Dinnerparty bei Parrish Plessis – bei einem halben Dutzend Fleisch-Shawarmas, Bier und Zuckergebäck sitzt man auf dem Fußboden und führt ein höfliches Tischgespräch:
    »Also, um hat heute versucht, dich umzubringen, Parrish?«
    »Drei Dingomutanten, ein Gestaltwandler und eine Kanratte auf einem Gummibaum.«
    Ich setzte Ibis auf die Couch und mixte ihm einen Mockoff, dreifach stark.
    Nachdem er ihn getrunken hatte, wachte er ein wenig auf.
    »Was hast du vor, Parrish? Ich verkaufe Retromode und dilettierte als Raumgestalter, Liebling. ’n bescheuerter Hinterzimmer-Cracker bin ich nicht.« Beim letzten Satz imitierte er perfekt meine schleppende Redeweise.
    »Das weiß ich, das weißt du, und das weiß Teece.«
    Ich spekulierte auf Teeces Beschützerinstinkt. Net-Vreal war für jemand Unerfahrenen wie Ibis höchstwahrscheinlich tödlich.
    »Ah-hah«, sagte er und trank. »Um deine Redensart zu benutzen, Liebes: ›klar wie Schlamm‹.«
    »Weißt du noch, diese Kinder, die ich aus Dis mitgebracht habe – die, die mehr wie Tiere aussehen als wie Menschen? Angetan hat ihnen das jemand mit Namen Ike del Morte.«
    Ibis nickte. »Den Namen habe ich schon gehört.«
    Meine Gedanken schlitterten etwa eine Woche zurück. Die Cabal Coomera – die einem echte Angst bereiten konnte – hatte mich dazu verleitet, eine gefährliche Schamanin namens Leesa Tulu zu verfolgen. Die Jagd hatte mich nach Mo-Vay im zentralen Tert geführt, wo ich del Morte entdeckt hatte, der eifrig damit beschäftigt gewesen war, eine ganze Generation Missgebildeter herzustellen, um sie dann mit Eskaalim-Parasiten zu infizieren.
    Über die Eskaalim wusste ich alles, was es zu wissen gab: Ich war selber damit infiziert, und nicht mehr lange, und mein Parasit würde mich in ein Monster verwandeln.
    Falls das nicht schon passiert war. Das Töten fiel mir jedenfalls immer leichter.
    Ab ich Mo-Vay wieder verließ, besaß ich einen Hinweis darauf, wer hinter der laborerzeugten Sklaverei steckte. Er war mir von einer geheimen Verbündeten bei den Medien zugespielt worden – in Form von Ike del Mortes getrockneten, verschrumpelten und mit einem Gefängnisbrandmal versehenen Lidern.
    Jemand mit großem Einfluss hatte ihn aus einem Knast in Vivacity befreit, damit er die makabre Arbeit für ihn erledigte.
    »Er war ein Irrer – aber von der raffinierten Sorte. Und er hat einen Geldgeber gehabt, jemanden, der ihm den Rücken freigehalten hat, damit er seine Scheußlichkeiten begehen konnte. Diese Person möchte ich schnappen, Ibis.«
    Er schauderte – vielleicht lag es am meinem Gesichtsausdruck.
    »Er tut mir jetzt schon Leid«, flüsterte er.
    »Mir nicht«, entgegnete ich.
    Ich stand auf, trat gegen die Couch und schritt ein bisschen auf und ab. Wo blieb Teece? Vielleicht hatte mein Trick nicht funktioniert. Vielleicht würde ich es wirklich auf eigene Faust probieren müssen.
    »Merry, gib mir Gigi«, sagte ich schließlich.
    Meine modebewusste persönliche Assistentin Merry 3# tat so, als zähle sie Geld und äße es, bis Gigi ranging – ein kleiner Scherz von ihr.
    »Plessis?« Das Gesicht der fetten Bankerin füllte Merrys Projektionsschirm aus.
    »Ich möchte gerne dein Net-Vreal benutzen.«
    Gigi lächelte mich träge an. »Einfach so? Kein ›bitte‹?«
    »Wie viel?« Ich hatte keine Zeit für diesen Scheiß.
    Die Frau rieb die Lippen aneinander. »Anteile.«
    Ich glotzte sie an. »Woran, zum Teufel?«
    »Plessis Ventures.«
    »Die Firma gibt es gar nicht.«
    »Hast du deinen Kontostand nicht im Auge behalten?«
    Verlegen zuckte ich mit den Schultern. Teece kümmerte sich darum. »Ich war ein bisschen zu beschäftigt.«
    »Erstaunlicherweise, Parrish Plessis, ist es dir gelungen, ein Klima der Zuversicht zu erzeugen. Alle deine Schuldner zahlen, weil sie glauben, sie sollten sich gut mit dir stellen. Ein paar kleine Anleger haben sogar angefragt, ob sie bei dir investieren dürfen. Anscheinend denken sie, ihr Geld wäre bei dir sicherer als bei mir.« Sie schniefte. »Wenn du mein Vreal benutzen willst, bekomme ich fünf Prozent von deinem Gewinn.«
    Wie süß – eine
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