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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Autoren: Marianne de Pierres
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sie aus der Maschine gestoßen hast. Sie wurde gefressen, Parrish.« Teeces Stimme klang rau, und man merkte ihr seine Abscheu an. »Du hast mir davon erzählt, ich weiß. Aber… verstanden hatte ich es… nicht.«
    Ich nickte und aß den letzten Bissen Fleisch.
    »Was ist jetzt mit dem Net los? Die Leute haben Angst«, sagte er.
    Ich erklärte ihm Gerwent Bans Plan. Ich erzählte ihm von Monk. Ich berichtete ihm von unserem Verdacht in Bezug auf Brilliance. Dann trank ich das Bier und erzählte ihm von Merv, von Glorious und von Mal.
    Teece stieß einen leisen Pfiff aus. »Ich habe Gerede gehört – von Schatten und Biestern, aber ich dachte, es wären Ammenmärchen. Wetheads sind verrückte, abergläubische Mistkerle. Und der Stoß – ich dachte, es wäre nur ein unkontrolliertes Programm.«
    »Vielleicht nicht.«
    »Der Plan des Königs hat jedenfalls funktioniert. Du hast sie runtergefahren.«
    »Vorerst. Ich dachte bisher, das wäre eine gute Sache. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    »Wieso?«
    »Ich muss Brilliance finden. Wenigstens ihre biologische Komponente.«
    Er zog eine Braue hoch.
    »Teece.« Ich beobachtete ihn, damit ich seine Reaktion nicht verpasste. »Am Ende hat Bau etwas zu mir gesagt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Richtige getan habe.«
    Er atmete zischend ein. »Parrish, wenn du beichten willst, musst du zu jemand anderem gehen. Wir haben jetzt gesehen, wie sie in Viva leben. Und was in Dis passiert ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine damit, dass die Cabal und die Muenos jetzt das eine oder andere ändern wollen.«
    »Die Cabal? Aber was ist mit Loyl?«
    »Daac ist irgendwo in Viva und jagt Träumen nach – und ohne Zweifel auch Frauen. Von seinen Mätzchen hat die Cabal genug. Pas und die Muenos sind es leid, auf dich zu warten. Sie wollen sich treffen, um einen Krieg gegen die Stadt zu besprechen.«
    Nein.
    Doch.
    »Das könnt ihr nicht machen«, sagte ich.
    »Und ob. Besonders jetzt, wo das Net unten ist. In Viva wird das Chaos herrschen. Wir können die unterirdischen Rohre benutzen, durch die du gekommen bist, um unbemerkt einzusickern. Sobald wir in der Stadt sind, können sie uns nicht mehr von den anderen unterscheiden. Die Zeit ist günstig, die Dinge zu ändern – solange Panik herrscht und keine Kommunikation möglich ist.«
    »Das ist Selbstmord. Was meinst du denn, wie viele Menschen in Viva leben?«
    »Millionen. Aber Millionen, die die Spitze eines Messers nicht vom Griff unterscheiden können. Wir greifen die öffentliche Infrastruktur an. Danach fällt uns der Rest in den Schoß.«
    »Was ist mit dir passiert, während ich weg war?«, fuhr ich ihn an. »Was ist aus ›alles für ein ruhiges Leben und ein Blick auf die Öde‹ geworden?«
    Teece lachte kurz und trocken auf. »Ich muss mich wohl mit den falschen Leuten abgegeben haben. In einer Hinsicht hatte Loyl nämlich Recht, verstehst du? Wir sollten so nicht leben. Nicht, wenn sie alles im Überfluss haben.«
    Ich sah ihm seinen Starrsinn an den Augen an. Und etwas Neues – eine Überzeugung, die es früher nicht gegeben hatte.
    Konnte Teece wirklich ein Heer zusammenziehen?
    Was hatte ich getan?
    »Gib mir nur ein bisschen Zeit«, sagte ich.
    »Was hat Zeit damit zu tun?«
    »Ich muss herausfinden, ob die Biokomponente wirklich existiert. Vielleicht steckt in Wirklichkeit sie hinter Mo-Vay.«
    Teece verschränkte die Arme. »Jetzt geht es dir also darum, das Richtige zu tun?«
    »Jawoll.« Ich suchte sein Gesicht nach Verständnis ab und fand nichts.
    Er nahm mein letztes Bier vom Tablett, öffnete es und gab es mir. »Du sagst, niemand weiß, wo die biologische Komponente ist – oder ob sie überhaupt existiert.«
    Ich trank ein paar Schlucke und drehte den nächsten Gedanken hin und her, wie ich das Bier im Mund umherspülte. »Nein, ich glaube, ich kenne den Ort.«
    Er nahm das Bier zurück und trank selbst einen tiefen Schluck. »Also?«
    »Ich glaube, sie versteckt sich hier, Teece. Hier im Tert.«

 
25
     
     
    »Das ist lächerlich.«
    »Wieso? Warum sollte sie sich nicht eine Gegend aussuchen, wo niemand leben möchte?«
    Teece blickte auf seinen Armband-P-Assistenten. »Ich muss gehen. Ich treffe mich gleich mit Billy Myora und Pas.«
    »Billy Myora?«
    »Die Cabal hat sich über der Frage entzweit, wer sie leiten soll. Die Jüngeren unterstützen Loyl, die Älteren sagen, Billy Myora hat Vorrang. Als Loyl diesmal nach Viva verschwand, hat Billy sie davon überzeugt, sich
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