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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe
Autoren: Marianne de Pierres
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klang ängstlich.
    »… konnte kein bisschen Net finden. Dad ist losgegangen, um heravsfinden, was los ist. Er ist nicht wiedergekommen. Er sagte, ich soll die Türen zuschließen. Ich kann sehen, dass jemand Feuer macht, aber ich kann nicht… was draußen passiert …«
    Der Empfang wurde schlechter und trieb in die Nacht davon. Mama drückte unablässig den Kanalsucher, aber die anderen Signale waren zu schwach.
    Ich aß den Teller leer und kippte die Gräten in die heiße Asche. Am nächsten Lagerfeuer war ein Kampf entbrannt. In die Luft getretener Sand rieselte auf uns herab.
    Mama brüllte den Streithähnen eine Warnung zu und drehte sich zu mir um.
    »Wir hatten das Zeugjetzt so lange. Wenn man es uns einfach abdreht, kommt es uns vor, als hätte uns einer die Augen ausgestochen.«
    Mich befiel ein Gefühl der Kälte, das mir sagte, es sei Zeit zu verschwinden. »Du hast gesagt, ich könnte ein Motorrad bekommen?«
    Ohne Vortrag ließ er mich nicht fort. »Was ist mit den ganzen Wetheads? Was wird aus ihnen, wenn es nicht mehr geht?«
    Ich dachte an Merv, den Fürsten des Vreals. Wie ging es ihm jetzt?
    »Du meinst, du hättest alles in Ordnung gebracht, Parrish Plessis? Na herzlichen Glückwunsch. Die ganze Welt rutscht jetzt ins Klo. Nicht nur wir hier.«
    Die Panik in meiner Kehle machte das Sprechen schwierig. »Gib mir ein Motorrad, Mama.«
    Er hielt mir eine Schlüsselkarte für das Schloss am Gelände hin. »Du nimmst dir eins. Lass den Schlüssel drinnen. Ich habe noch einen. Dann bringst du den Schlamassel wieder in Ordnung. Ich will meinen Wrestlingkanal wiederhaben.«
    Er bellte Drohungen in Richtung eines anderen Kampfes, der am Wasserrand ausgebrochen war, und wandte sich wieder seinem kabellosen Gerät zu.
    Ich überzeugte Mal davon, dass sie besser zurückblieb. Eine Weile erhob sie Einwände, doch sie konnte nirgendwohin, und ich hatte den Eindruck, dass sie sich ein bisschen in Mama verknallt hatte. Entweder das, oder sie wollte ihn im Ringkampf schlagen.
    »Ich habe einiges zu erledigen.«
    »Ja, Plessis. Darin bist du gut.« Ihr schwerer Sarkasmus war ohne Boshaftigkeit.
     
    Ich fuhr langsam durch das Ödland, ohne Scheinwerfer, dankbar für ein bisschen Mondlicht, dankbar, noch am Leben zu sein – mehr oder weniger.
    Ich erreichte die andere Seite, weckte Teeces neuen Angestellten und ließ das Motorrad bei ihm; das erste Mal, dass ich ein Bike unbeschädigt übergab.
    Im Dunkeln ging ich nach Torley. Niemand hielt mich auf. Niemand bemerkte mich.
    Aber ich bemerkte sie. Die Ruhelosigkeit der Gehwege. Das Fehlen von Flackern und Gemurmel.
     
    Vor meiner Tür waren Muenos und spielten Karten. Als ich auftauchte, bekreuzigten sie sich, als wäre ich ein Geist aus dem Totenreich.
    Ich ging hinein und durchsuchte alle Zimmer.
    Sie standen in der Tür und beobachteten mich verlegen.
    »Wo ist Teece?«
    »Er wohnt jetzt mit seiner Frau zusammen«, sagte einer von ihnen.
    Mir sank das Herz.
    »Holt ihn. Sagt ihm, ich bin wieder da. Sagt ihm, es ist noch nicht vorbei.« Ich schloss die Tür und empfand die Erleichterung, die es mit sich brachte, zu Hause zu sein.
    Ich zog mich aus und ging unter die Dusche. In meinem Kleiderschrank gab es nicht viel, aber was darin lag, gehörte mir. Ich zog einen abgetragenen Trainingsanzug und Stiefel an. Sie fühlten sich besser an als Panzerung.
    Teece brauchte nicht lange.
    Ich nahm an, dass er wie jeder im Tert Probleme hatte einzuschlafen.
    Ich wartete auf – wünschte mir – eine Umarmung, einen Schlag auf den Rücken, irgendwelchen Körperkontakt, der mir versicherte, dass ich wirklich noch lebte und zu Hause war.
    Doch Teece schloss nur die Tür hinter sich und trat von mir zurück.
    »Du bist’s?«
    Es klang nach einer blöden Frage, aber ich begriff, was er meinte.
    »Im Augenblick«, antwortete ich langsam. »Ich muss noch etwas erledigen.«
    Es klopfte an der Tür. Teece öffnete sie und nahm jemandem, den ich nicht sehen konnte, ein Tablett ab. Shawarmas mit Bier.
    Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals.
    Teece stellte das Tablett auf den Tisch neben der Couch. »Lu hat noch nicht auf. Kein Zuckergebäck. Tut mir Leid.«
    Ich lachte und wischte mir mit dem T-Shirt eine Träne ab.
    Er wartete, während ich aß, und musterte mich.
    Ich bemerkte, wie blass er war. »Wie viel hast du im Net gesehen?«
    »Wir haben gesehen, wie du die Bau auf der Party entführt hast. Dann den ’Kopterflug. Was ist in Dis passiert? Wir konnten sehen, dass du
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