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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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Humor gearbeitet hat. Ich darf nochmal daran erinnern, daß die beiden Kerle an der Pappel davon ausgegangen waren, daß die Ladung auf dem Kopf eines der Männer scharf war.«
    »Man kopiert mich immer wieder, mein lieber McWarden«, stellte die ältere Dame wohlwollend fest.
    »Die Kopie ersetzt niemals das Original«, schmeichelte der Chief-Superintendent. »Könnte es übrigens sein, daß Sie in jüngster Zeit schon mal von den grünen Zwergen gehört haben?«
    »Ich lese keine Märchen mehr mein lieber McWarden«, erklärte die Detektivin und lächelte boshaft.
    »Die grünen Zwerge sind eine Realität, Mylady.«
    »Sind das diese Burschen, die die Fassaden und Autos beschmieren?« wollte Mike Rander wissen. Er tat ahnungslos.
    »So nennen sie sich«, bestätigte der Chief-Superintendent und nickte, »der Kopf dieser Gang dürfte aber keineswegs romantisch sein.«
    »Sie denken jetzt an die Sprengladung, die Sie auf dem Kopf eines der beiden Männer gefunden haben, Mister McWarden?« fragte Kathy Porter. »Gehören die Männer zu den grünen Zwergen?«
    »Davon gehe ich aus, Miß Porter, auch wenn mir die Beweise, fehlen. Dieses Sprengstoffpäckchen bezeugt mir, daß man bereits mit sehr harten Bandagen kämpft. Eine solche tückische Mine dürfte die beiden Kerle janicht zum Spaß mit sich herumgetragen haben.«
    »Die erwähnten grünen Zwerge beschäftigten sich bisher nur mit Fassaden und Autos, Sir?« fragte der Butler.
    »Mehr ist uns nicht bekannt, Mister Parker«, entgegnete der Chief-Superintendent. »Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Warum fragen Sie? Wissen Sie vielleicht schon mehr? Wir sollten wieder mal zusammenarbeiten.«
    »Mylady befürwortet stets eine enge Zusammenarbeit«, antwortet der Butler, bevor seine Herrin zuschnappen konnte. »Aber Mylady wird sich bereits auch gefragt haben, warum die Gangster sich grüne Zwerge nennen, wobei die Betonung auf dem Farbhinweis liegt.«
    »Wir wissen es nicht.« McWarden hob die Schultern. »Aber ich habe das dumpfe Gefühl, daß sie sich nicht grundlos grün nennen, Mister Parker. Mylady und Sie waren in der vergangenen Nacht unterwegs?«
    »Sie spielen auf die Lümmel an, die Sie gefunden haben, McWarden?« fragte die ältere Dame süffisant.
    »Es könnte ja sein, daß Sie zufällig in Lambeth waren.«
    »Wo war ich, Mister Parker?« Sie wandte sich an ihren Butler.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir, man wird Ihnen eine genaue Beschreibung der nächtlichen Fahrtroute hereinreichen«, lautete Parkers Antwort, der davon ausging, daß der Chief-Superintendent ihn verstand.
    »Lassen Sie sich Zeit, Mister Parker.« McWarden hatte verstanden und lächelte zufrieden. »Es eilt ja nun wirklich nicht.«
     
     
    *
     
    Herbert Wallich war um die fünfzig, groß, fast schlank und hatte ein hageres Gesicht mit einem bemerkenswert spitzen Kinn. Er trug eine zerbeulte Manchesterhose, ein kariertes Hemd und darüber eine zerschlissene Lederjacke. Er blickte hoch, als Lady Agatha und Josuah Parker sein Büro betraten, das in einer langgestreckten Baracke untergebracht war.
    »Man wünscht einen erfolgreichen Morgen«, sagte Parker und lüftete die schwarze Melone. »Möge dieser Tag positiv enden, Mister Wallich.«
    »Nichts dagegen einzuwenden.« Herbert Wallich, der Intimfreund Ritchie Skeens, stand betont höflich auf und musterte vor allen Dingen Lady Agatha.
    »Ein Mister Ritchie Skeen war so entgegenkommend, Mylady Ihre Adresse zu nennen«, redete der Butler weiter. »Lady Simpson beabsichtigt, die Fassade ihres Stadthauses in Shepherd’s Market neu weißen zu lassen, was nach Lage der Dinge nicht ohne ein entsprechendes Gerüst zu bewerkstelligen sein wird.«
    »Lady Simpson also.« Wallich nickte.
    »Mein Name ist Josuah Parker«, stellte der Butler sich vor.
    »Möglicherweise wurden Sie bereits von Mister Skeen informiert, der im Haus Myladys zu Gast war.«
    »Warum und wieso sollte er mich informieren?« wollte der Gerüstebauer wissen.
    »Es heißt, daß Mister Skeen und Sie besonders eng miteinander befreundet sein sollen.«
    »Unsinn! Klar, wir kennen uns natürlich, aber mehr auch nicht. Sie brauchen also ein Gerüst? Wie groß soll es denn sein? Haben Sie Maße mitgebracht?«
    »Lassen wir doch das dumme Versteckspiel«, schaltete die ältere Dame sich raunzend ein. »Ich weiß, welche Rolle Sie spielen, junger Mann. Siesorgen dafür, daß Fassaden und Autos beschmiert werden, um dann später für die Gerüste kassieren zu können. Einer Lady
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