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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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geeignetes Terrain erreicht haben, auf dem sich ein ungestörtes Gespräch abwickeln läßt.«
    »Nun gut.« Sie wandte sich wieder von der Trennscheibe ab. »Ich kann warten.«
    »Wollt ihr euch etwa mit uns anlegen?« fragte der erste Mann belustigt.
    »Ihr überhebt euch«, warnte der zweite Kriminelle.
    Parker ging auf diese Bemerkungen nicht ein und lenkte das hochbeinige Monstrum auf einen weiten Rasenplatz, der von hohen Sträuchern und Bäumen umgeben war. Dieser Platz gehörte zu einer nahen Schule und diente dem Sportunterricht. Zu dieser Stunde war er natürlich verlassen.
    Vom nahen Straßenverkehr war kaum etwas wahrzunehmen. Parker hielt neben einem improvisierten Fußballtor und stieg aus. Dabei entriegelte er unauffällig vom Armaturenbrett aus die beiden hinteren Wagentüren.
    »Man sollte sich vielleicht zur Entspannung ein wenig ergehen«, schlug er vor, nachdem er eine der Wagentüren geöffnet hatte. »Dabei ergeben sich möglicherweise verbale Annäherungen.«
    »Mal sehen.« Die beiden Kriminellen witterten Abendluft. Einer nach dem anderen stieg aus und blieb abwartend stehen. Lady Agatha übersahen sie souverän. Für sie existierte die ältere Dame nicht.
    »Wenn man bitten darf, die Herren?« Parker deutete mit der Schirmspitze auf das Fußballtor, das von zwei schlanken, nicht gerade kleinen Pappeln gebildet wurde. Man hatte ein Netz gespannt, das allerdings sehr löchrig wirkte.
    »Und ob Sie laufen werden!« Lady Agatha hielt es nicht länger. Prophylaktisch hatte sie bereits eine ihrer beiden Hutnadeln aus dem skurrilen Putzmachergebilde gezogen und stach gnadenlos zu.
    Diese Hutnadel erinnerte ungemein unauffällig an einen kleinen Bratspieß. In der Hand der energischen Dame war sie eine nicht zu unterschätzende Waffe.
    Der Kriminelle jaulte wie ein getretener Hund, faßte mit beiden auf den Rücken noch gefesselten Händen nach der schmerzenden Stelle und trabte augenblicklich los. Er gab damit seinem Partner ein klares Beispiel.
    Die beiden Overallträger wurden von Parkers Schirmspitze in die gewünschte Richtung dirigiert und landeten schließlich vor einem der beiden Pappelstämme. Bevor die Kerle richtig begriffen, was eigentlich mit ihnen geschah, hatte Parker sie bereits im wahrsten Sinn des Wortes eingewickelt. Er spulte die zähe Klebebandrolle ab und heftete damit die leicht irritierten Gangster am Stamm fest.
    »Das. Das werdet ihr noch bereuen«, schwor der Träger der Umhängetasche aufgebracht und wütend.
    »Haben Mylady besondere Wünsche, was die weitere Behandlung der beiden Personen betrifft?« fragte Parker. »Bevorzugen Mylady die Hutnadel, oder wünschen Mylady den Einsatz der Haftmine?«
    »Ja«, lautete Myladys Antwort. Sie gab damit unmißverständlich zu verstehen, daß sie für beide Methoden war.
     
     
    *
     
    »Mylady gehen davon aus, daß der Rüttelzünder aufschnelle Vibrationen ansprechen wird«, schickte Josuah Parker voraus. »Solche Erschütterungen lassen sich natürlich auch durchaus per Distanz erreichen.«
    »Sie. Sie werden uns niemals in die Luft jagen«, meinte der Träger der jetzt nutzlosen Umhängetasche.
    »Das war’ glatter Mord«, fügte der zweite Kriminelle hinzu.
    »Feststellungen dieser und ähnlicher Art wurden in der Vergangenheit wiederholt getroffen«, antwortete Lady Agatha. »Sie änderten jedoch nichts an den Tatsachen.«
    »Was soll das heißen?« fragte der erste Gangster nervös.
    »Man irrte sich nachdrücklich«, lautete Parkers Antwort.
    »Hören Sie, Mann, was soll der ganze Quatsch?« Der zweite Gangster wollte einlenken. »Sie werden mit der verdammten Ladung hochgehen.«
    »Keineswegs, falls man die entsprechende Vorsicht walten läßt«, beruhigte Parker den Mann. »Sie verweigern also nach wie vor jede Aussage, wenn Mylady Sie recht verstanden haben sollte?«
    »Aus uns bekommen Sie nichts ‘raus«, lautete noch mal die entschiedene Antwort.
    »Man wird sehen.« Josuah Parker legte das ziegelsteingroße Päckchen auf dem zerschlissenen Rasen ab und geleitete Lady Agatha dann überaus höflich zu einem nahen Kiesweg. Hier hob er einige handlich, nicht zu kleine, runde Kieselsteine auf und legte einen davon in die Lederschlaufe seiner Spezial-Zwille. Er strammte die beiden Gummistränge und schoß den ersten Kieselstein ab.
    Er klatschte heftig gegen das Päckchen und verschob es etwas in Richtung der beiden am Baum festgebundenen Gangster. Unmittelbar darauf prallte der zweite Kieselstein gegen die Haftmine
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