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PARKER teert die Grünen Zwerge

PARKER teert die Grünen Zwerge

Titel: PARKER teert die Grünen Zwerge
Autoren: Günter Dönges
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und brachte sie erneut noch näher an die Overallträger heran.
    »Aufhören!« brüllte der erste Kriminelle mit schriller Stimme. »Seid ihr wahnsinnig?«
    »Stop, aufhören«, versuchte der zweite Mann es ähnlich laut, dessen Stimme allerdings sehr heiser klang.
    »Vielleicht noch einen dritten Kieselstein, die Herren?« antwortete der Butler in seiner höflichen Art.
    »Aufhören! Aufhören!« Der erste Gangster riß und zerrte am Klebeband, doch er hätte keine Chance, vom Pappelstamm freizukommen.
    »Wir stecken auf«, ließ der andere Mann sich vernehmen. »Ihr habt gewonnen. So verrückt können nur Amateure sein.«
    »Sie haben Mylady etwas anzuvertrauen?« erkundigte sich Parker, als er mit der älteren Dame wieder vor den Gangstern stand.
    »Okay, Mann, wir arbeiten für die grünen Zwerge.«
    »Würden Sie dies freundlicherweise wiederholen?«
    »Für die grünen Zwerge. Ich weiß, daß sich das verdammt blöd anhört, aber das ist so. Für die grünen Zwerge!«
    »Mister Parker, wir werden noch mal in Deckung gehen«, schlug Agatha Simpson vor.
    »Nein, nein wirklich… Wir sind von den grünen Zwergen bezahlt worden«, wiederholte der Träger der Umhängetasche eindringlich. »Dieser verdammte Oberzwerg hat uns in ‘nem Nachtclub in Wapping angehauen.«
    »Ich glaube, ich werde Sie ohrfeigen müssen, Sie Lümmel! Wagen Sie es nicht noch mal eine hilflose Frau anlügen zu wollen!“»Lady, wir schwören«, sagte der Gangster fast treuherzig. »Wir sind da in ‘nen Club bestellt worden. Und dann rief dieser verdammte Oberzwerg an. Am Telefon hat er uns dann angeheuert. Danach brachte ein Bote die Mine und das Geld.«
    »So is’ das gewesen«, bestätigte sein Partner eindringlich, »Wort für Wort. Verdammt, nehmen Sie doch endlich das Päckchen weg.«
    Parker erkundigte sich noch nach der Adresse des Clubs und wünschte den beiden Overallträgern anschließend eine gute Nacht.
    »Moment mal, Sie wollten uns doch losschneiden«, protestierte der erste Gangster.
    »Man wird möglicherweise noch mal zurückkehren«, deutete Parker an. Dann hob er das Päckchen auf und… legte es auf den Kopf des Kriminellen, der plötzlich zu einer Salzsäule erstarrte.
    »Sie sollten tunlichst die Balance halten«, empfahl der Butler ihm. »Falls das Päckchen zu Boden fallen sollte, könnte der Rüttelzünder reagieren, was man darin in Ihrem Interesse bedauern müßte.«
    Parker lüftete grüßend die schwarze Melone und geleitete seine Herrin zurück zum hochbeinigen Monstrum.
     
     
    *
     
    »Natürlich hätte ich noch diesen Gerüst-Verleiher aufgesucht, doch Mister Parker war dagegen«, mokierte sich die ältere Dame am anderen Morgen. Sie saß am Frühstückstisch im Salon ihres Hauses und trank eine letzte Tasse Kaffee, nachdem sie mehr als ausgiebig gegessen hatte. Vor etwa zehn Minuten waren Kathy Porter und Mike Rander eingetroffen und hatten dem Bericht amüsiert-aufmerksam zugehört.
    »Mister Skeen hatte leider mehr als ausreichend Zeit, seinen Intimfreund Herbert Wallich zu benachrichtigen«, erklärte Josuah Parker. »Die Beschäftigung mit den beiden Minenlegern kostete zuviel Zeit.«
    »War wohl eine vernünftige Entscheidung, Mylady«, sagte Rander.
    »Das wird sich noch herausstellen«, erwiderte sie grollend und maß ihren Butler mit eisigem Blick. »Für mich ist dieser Gerüstbauer identisch mit dem Oberzwerg.«
    »Eine verrückte Bezeichnung«, meinte Kathy Porter lächelnd. »Darüber hinaus klingt sie auch noch sehr harmlos.«
    »Der Schein dürfte mit Sicherheit trügen, Miß Porter«, warf Josuah Parker ein.
    »Wie war das denn mit diesem Rüttelzünder?« fragte der Anwalt. »Ich nehme an, Sie hatten ihn entfernt, Parker, wie?«
    »In der Tat, Sir. Der Zünder war mit wenigen Handgriffen auszuschrauben, die Mine war handwerklich nicht unbedingt als sauber zu bezeichnen.«
    »Diese beiden Gangster hätte ich gerne beobachtet«, meinte Kathy Porter spöttisch. »Sie werden sich kaum gerührt haben.«
    »Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, Miß Porter«, pflichtete der Butler ihr bei. »Man kann nur hoffen, daß sie nicht schnell entdeckt und befreit wurden.«
    »Wir haben es also mit Wandbeschmierern und grünen Zwergen zu tun«, faßte der Anwalt zusammen. »Wir werden also zweigleisig fahren müssen. Hat unser guter Pickett sich inzwischen gemeldet, Parker?«
    »Mister Pickett wird sich im Lauf des Vormittags mit meiner Wenigkeit treffen«, beantwortete der Butler die Frage.
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