Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
Vom Netzwerk:
beherrscht und kultiviert klingende Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
    »Man bedankt sich für die Glückwünsche, Sir«, gab Parker würdevoll zurück. »Meine Wenigkeit muß allerdings einräumen, daß es nicht allzu schwer war. Mylady hatte keine große Mühe, den Fall zu klären, um der Wahrheit die Ehre zu geben.«
    »Unsinn, was heißt, Mylady hatte keine Mühe, Parker, Sie sind es doch, der die Fäden zieht, niemand sonst! Ihre Lady ist doch höchstens gut dafür, Verwirrung zu stiften, mehr nicht. Schade, ich habe Sie unterschätzt, das hätte nicht sein dürfen.«
    »Man darf davon ausgehen, daß sie sich abzusetzen gedenken, Sir?«, erkundigte sich Parker höflich.
    »Natürlich, was dachten sie denn? Nachdem Sie den Colonel und Ben-Khalid haben auffliegen lassen, habe ich doch keine Zukunft mehr in diesem Land! Ich bin gerade dabei, es zu verlassen, aber das ahnen Sie sicher bereits.«
    Der Anrufer machte eine Pause und räusperte sich lautstark. »Wie sind Sie eigentlich auf mich gekommen, Parker, doch sicher nicht erst durch die Aussagen des Colonels und Ben-Khalids, oder?«
    »Es gab in der Tat einige Hinweise, die Sie von Anfang an belasteten, Sir. So fiel meiner bescheidenen Person im Zug der Recherchen auf, daß Sie immer kurz vor einem Überfall auf ein Waffenlager dieses kurz vorher inspiziert hatten. Außerdem leiteten Sie die Ermittlungen gegen Mister Ben-Khalid, ohne jemals zu einem positiven Abschluß zu kommen. Außerdem erfuhr man, daß Sie den Zollbehörden die Anweisung gegeben hatten, die von Mister Ben-Khalid gecharterten Frachter in Ruhe zu lassen, da Ihre Behörde damit befaßt wäre. Letztendlich, Sir, konnte man auch eruieren, daß Sie für einen Beamten der Krone einen bemerkenswert anspruchsvollen Lebensstil führen, ohne von Haus aus die Mittel dafür mitgebracht zu haben. Es war, um es mal so auszudrücken, das Zusammenfügen vieler kleiner Puzzlesteine, die das Gesamtbild schließlich abrundeten und Sie unwiderlegbar belasteten.«
    »Nun ja, irgendwann mußte damit ja Schluß sein. Ich habe nie damit gerechnet, daß es ewig so weitergeht. Sie haben mit Sicherheit McWarden veranlaßt, diskret die Fahndung einzuleiten und die Grenzen zu überwachen, nicht wahr?«
    »Davon sollten Sie ausgehen, Sir.«
    »Das dachte ich mir.« Der Anrufer lachte leise. »Nochmals, mein Kompliment, Parker! Ich habe mir allerdings zwischenzeitlich ein recht ansehnliches Pfand beschafft, deshalb rufe ich an.«
    Die Stimme des Anrufers wurde schärfer. »Ich habe gestern am Spätnachmittag im Haus Ihrer Lady angerufen, in dem nur Ihre Miß Porter anwesend war, und sie gebeten, in meinem Haus gewisse, streng geheime Unterlagen für Sie abzuholen. Da mich Miß Porter von meinem Besuch mit McWarden in Ihrem Haus kannte, hatte sie keinerlei Bedenken und kam sofort unbesorgt vorbei. Es war ein Kinderspiel, sie zu überwältigen. Miß Porter wird mich auf meiner Flucht begleiten und erst wieder freigelassen, wenn ich in Sicherheit bin. Also sorgen Sie dafür, daß ich von den Behörden nicht belästigt werden. Ist das klar, Parker?«
    »Vollkommen, Sir Winston«, gab Parker ruhig zurück. »Meine Wenigkeit wird alles tun, um Miß Porter nicht zu gefährden.«
    »Vergessen Sie’s nur nicht, sonst wird die Kleine nicht mehr lange leben«, drohte der Anrufer und legte auf.
    »Wer besaß die Frechheit, mich beim Frühstück zu stören, Mister Parker?« erkundigte sich Agatha Simpson undsah den Butler stirnrunzelnd an.
    Der Tisch vor Mylady war mit den bescheidenen Bestandteilen ihrer sogenannten Diät gedeckt und bog sich förmlich unter der Last der aufgetragenen Köstlichkeiten.
    »Sir Winston Hammerfield gab sich die Ehre«, meldete Parker und blieb diskret hinter seiner Herrin stehen.
    »Winston Hammering?« wunderte sich die die Lady und bewies wieder mal ihr lückenhaftes Namensgedächtnis, »wer soll das sein, Mister Parker? Ich hoffe, Sie erinnern sich noch, ich selbst habe ja alle Daten abrufbereit im Kopf. Man sagt mir nicht umsonst nach, ein computerähnliches Gedächtnis zu haben.«
    »Was keinesfalls übertrieben ist, Mylady«, schwindelte Parker ungeniert und verneigte sich andeutungsweise. »Sir Winston Hammerfield ist jener Herr vom militärischen Geheimdienst, der Mylady zusammen mit Mister McWarden aufsuchte, um Hilfe bei der Aufklärung der Waffenaffäre zu erbitten.«
    »Na und… was will er denn noch? Die Sache ist doch längst erledigt, da kräht doch kein Hahn mehr danach«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher