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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau
Autoren: Günter Dönges
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wandte sie sich wieder ihrem Frühstück zu.
    »Mister Hammerfield kündigte seine bevorstehende Flucht an, Mylady«, erklärte Parker, ohne eine Miene zu verziehen. »Außerdem machte er auf einen Pfand aufmerksam, über das er zur Zeit bedauerlicherweise verfügt.«
    »Machen Sie’s nicht so spannend und kommen Sie endlich zur Sache, Parker«, forderte Mike Rander, der gleichfalls anwesend war. Er wollte an diesem Vormittag einige wichtige Angelegenheiten mit der Lady besprechen und war deshalb bereits zum Frühstück von der nahen Curzon Street herübergekommen.
    »Richtig, Mister Parker. Seien Sie nicht so umständlich und sagen Sie endlich, was Sie sagen wollen«, forderte auch die Lady und sah ihn mißbilligend an.
    »Wie Mylady sehr richtig vermuteten, ist Sir Winston in Wirklichkeit der Drahtzieher der ganzen Affäre«, erläuterte Parker gemessen. »Er kundschaftete die besten Gelegenheiten für die Waffendiebstähle aus, verständigte jeweils Mister Ben-Khalid, und dieser wiederum beauftragte den mit ihm liierten Colonel Snyder mit der Durchführung. Beim Abtransport der Waffen hatte Mister Ben-Khalid gleichfalls keine Schwierigkeiten zu befürchten, da Mister Hammerfield vom militärischen Geheimdienst seine schützende Hand über ihn hielt.«
    »Das habe ich immer vermutet?« wunderte sich die Lady und verschluckte sich beinahe an einem Stück Lachs. »Nun ja, Mister Parker, das stimmt allerdings. Ich wollte nur noch warten, um zu sehen, wann auch Sie endlich darauf kommen. Sie haben zwar etwas lange dafür gebraucht, aber immerhin.« Sie räusperte sich explosionsartig und wandte sich wieder ihrem Frühstück zu.
    »Ist nicht zu fassen, das müssen Sie mir näher erklären«, schüttelte Mike Rander verwundert den Kopf.
    »Vielleicht etwas später, Sir, da man im Augenblick über Miß Porter nachdenken sollte«, bat Parker höflich.
    »Ja, richtig, wo steckt das gute Kind eigentlich?« erkundigte sich die Hausherrin.
    »Sie rief gestern abend an und sagte, daß sie zu einer plötzlich erkrankten Freundin gefahren und in drei oder vier Tagen zurück wäre«, erinnerte sich Mike Rander.
    »Ein Anruf, der von Sir Winston erzwungen wurde, Sir«, gab Parker gemessen zurück. »Sir Winston lockte Miß Porter in sein Haus und nahm sie als Pfand für seine Flucht, wie er gerade meiner Wenigkeit am Telefon erklärte.«
    »Das sagen Sie erst jetzt, Parker?« Rander sprang auf und starrte den Butler entgeistert an.
    »Ich muß mich doch sehr wundern, Mister Parker.« Lady Agatha blickte eisig drein und legte die Serviette beiseite. Ihr war der Appetit gründlich vergangen. Kathy Porter, die in ihrem Haus als Sekretärin und Gesellschafterin arbeitete, war für sie mehr als eine Angestellte und wurde wie die eigene Tochter behandelt.
    »Der Fluchtweg Sir Winstons dürfte bekannt sein, er sollte dem des Mister Ben-Khalid entsprechen«, erklärte Parker würdevoll.
    »Nachdem Hammerfield versucht hat, ihn umbringen zu lassen?« wunderte sich Mike Rander.
    »Ein Gebot der Not, Sir, um es mal so auszudrücken. Die beiden Herren werden mit der >Oriental Star< die Insel verlassen wollen. Diese will nach den Informationen der Hafenmeisterei Southampton gegen Abend verlassen.«
    »Sie haben doch sicher veranlaßt, daß das Schiff überwacht wird, oder?«
    »Selbstverständlich, Sir. Deshalb werden die beiden Herren mit Sicherheit nicht im Hafen an Bord gehen.«
    »Was soll das, Mister Parker, reden Sie endlich Klartext«, verlangte die ältere Dame, die sich Sorgen um Kathy Porter machte.
    »Man darf davon ausgehen, daß die Herren das Schiff erst außerhalb der Dreimeilen-Zone betreten werden, da sie mit einer Überwachung im Hafen rechnen«, erläuterte Parker. »Meine bescheidene Wenigkeit hat bereits alles in die Wege geleitet, um den Schlußakt nach Myladys ganz besonderen Wünschen zu gestalten und Miß Porter zu befreien.«
    »Das wollte ich mir aber auch ausgebeten haben, Mister Parker! Ich hoffe, Sie haben meine Vorstellungen genau erahnt und enttäuschen mich nicht, womit ich ehrlich gesagt fest rechne.«
    »Meine bescheidene Wenigkeit hofft, Mylady zufriedenstellen zu können«, gab Parker würdevoll zurück, ohne eine Miene zu verziehen.
     
     
    *
     
    Der kleine Fischkutter sah aus, als würde er gerade noch von Farbe und Teer zusammengehalten, auf keinen Fall aber einen Seegang überstehen. Er schien morsch und verrottet zu sein und sich ins Dock zurückzusehnen.
    »Sie glauben doch wohl nicht, daß ich
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