Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Parasit

Parasit

Titel: Parasit
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Er begann zu fallen.
    Alison rollte sich herum. Sie stemmte sich hoch, gelangte auf Hände und Knie und rappelte sich stolpernd auf. Vor ihr war die Bar. Sie hielt sich an der Kante fest, um Halt zu bekommen. Sie wirbelte herum. Evan hatte sich von seiner Hose befreit. Er sprang sie gebückt an.
    Alison warf sich nach rechts. Direkt vor ihr war der Speisesaal. Und dahinter, auf der anderen Seite von einem langen Stück Fußboden, war ein Fenster. Sollte sie versuchen, durch das Fenster zu springen? Das könnte sie umbringen. Aber besser das Fenster als Evan. Doch sie würde es sowieso nicht erreichen. Evan war schon zu nah hinter ihr, seine Schuhe trommelten über den Boden, sein Atem pfiff.
    Sie duckte sich um die Ecke.
    Sie hatte einen Augenblick, um das Chaos auf dem Boden zu sehen: Dosen, Lappen, Werkzeugkoffer, Staubsauger, Leiter. Einen Moment, um sich zu fragen, ob sie den Sachen ausweichen konnte.
    Evan sprang sie an.
    Sein Kopf rammte in ihren Rücken. Seine Hände umklammerten ihre Hüften. Seine Attacke warf sie nach vorn und zu Boden. Sie schrie auf, als sie fiel. Direkt in die Dosen. Eine blieb unter ihrer Hüfte liegen. Eine andere drückte sich in ihren Bauch. Die Kanten der offenen Werkzeugkiste quetschen sich in ihre Brust. Ihre linke Brust steckte in der Kiste, gegen kalten Stahl gepresst.
    Evan stieg von ihr herunter. Er zog sie an den Knöcheln zurück. Als die Kante der Werkzeugkiste über ihre Brust schabte, schlang sie den Arm um die Kiste. Sie scharrte über den Boden.
    Evan gab es auf, sie zu ziehen. Er fasste sie an den Hüften. Knurrend vor Wut oder vor Anstrengung hob er sie von dem Kasten herunter, stieß sie zur Seite und ließ sie fällen. Im Fallen schützte Alison ihren Bauch mit den Armen und wandte das Gesicht vom Boden ab. Der Aufprall war nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte.
    Ein paar Sekunden lang passierte gar nichts. Alison lag nur da und schnappte nach Luft.
    Evan war in der Nähe, aber solange sie den Kopf nicht drehte, sah sie ihn auch nicht.
    Sie hörte ihn näher kommen.
    Eine Hand ergriff ihre rechte Schulter. Eine andere Hand schob sich unter ihre Hüfte. Beide zusammen zerrten an ihr. Sie rollte auf die Seite, dann auf den Rücken. Und setzte die Bewegung fort, wobei sie die Arme öffnete, die sie vor den Bauch gehalten hatte. Sie landete auf ihrer linken Seile, direkt vor Evan, der nackt auf dem Fußboden hockte und auf ihre Brüste starrte und nicht auf ihre rechte Hand, nicht auf den Schraubenzieher, den sie in dem Werkzeugkasten gefunden hatte.
    Sie stieß das spitze Werkzeug in ihn hinein.
    Es traf ihn knapp unter dem Brustbein. Und drang tief ein. Die Wucht des Stoßes ließ ihn nach hinten stolpern. Mit den Knien in der Luft starrte er mit weit aufgerissenen Augen gegen die Decke. Sein Mund zuckte in Todesqualen. Er gab wimmernde, saugende Geräusche von sich beim Versuch, Luft zu holen. Seine leichenblasse Hand zerrte an dem Schraubenzieher. Die Klinge gab ein wenig nach, aber sie steckte immer noch tief in seinem Körper, als seine Hand plötzlich krampfartig zuckte und den Schraubenzieher in der Wunde zur Seite wegdrückte. Sein Körper zuckte konvulsivisch, seine Fersen stemmten sich gegen den Boden und drückten sein Becken höher und höher, während er die Klinge ganz aus sich herauszog.
    Alison war im Begriff, sich aufzurichten, behielt dabei aber seine Konvulsionen im Auge. Sie lag immer noch auf dem Boden, die ausgestreckten Armen vom Boden abgestützt und war dabei, die Beine anzuziehen, als Evan den Schraubenzieher herausriss, sich herumwarf und damit nach ihr stieß. Sie fuhr zurück. Evans Arm fuhr nach unten und sein Körper prallte mit der Seite auf den Boden. Die Spitze des Schraubenziehers bohrte sich in den Fußboden, nur Zentimeter neben ihrer Hüfte.
    Alison robbte weiter weg. Sie drehte sich um und krabbelte auf den Werkzeugkasten zu. Sie blickte über ihre Schulter und sah, wie Evan den Schraubenzieher aus dem Fußboden zerrte. Er lag flach auf dem Bauch und zuckte.
    Sie nahm einen Zimmermannshammer aus der Kiste.
    Evan wand sich immer noch krampfhaft auf dem Boden.
    Sie kroch zu ihm zurück. Seine zuckenden Arme und Beine stießen gegen den Fußboden, als versuche er, sich hochzustemmen.
    »Bleib liegen«, keuchte Alison. Sie hob den Hammer über ihrem Kopf. »Bleib liegen oder ich schlage dir deinen verdammten Schädel ein.«
    Sie starrte auf den blaugrünen Streifen, der sich von seiner Hüfte zum Rücken erstreckte. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher