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Parasit

Parasit

Titel: Parasit
Autoren: Richard Laymon
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mich dir gegenüber so mies verhalten, Evan. All dieser kindische Blödsinn. Als ob ich nicht wollte, dass du ... Es erscheint mir jetzt alles so dumm und kleinlich. Ich meine, gestern Nacht bin ich fast umgebracht worden. So etwas, davon wird man ... es hat mich zum Nachdenken gebracht - über das, was wichtig ist und was nicht. Alles was wirklich wichtig ist, ist nur, für andere Menschen da zu sein. Jemanden zu lieben. Also warum habe ich uns beiden all diesen ... diesen Mist angetan? Kannst du mir verzeihen?« Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Du machst Witze«, sagte er und stieß ein zaghaftes, nervöses Lachen hervor. »Ist das hier jetzt ein Teil des Tests, oder was ...?«
    »Vergiss das alles. Ks gibt keinen Test. Ich will, dass es zwischen uns wieder so ist wie früher.«
    »Wirklich? Wirklich?«
    Sie zog ihn näher zu sich heran. Da er jetzt nicht mehr auf die Straße achten musste, wandte Evan sich ihr zu. Sie küsste ihn auf den Mund. Sie schlang ihm die Arme um den Rücken.
    Der Wulst unter seinem Hemd fühlte sich gewaltig an.
    Ihr aus der Verzweiflung geborenes Wimmern deutete Evan offenbar als Leidenschaft. Er krallte eine Hand in ihre Brust und drückte. Seine andere Hand tastete sich an ihrem Schenkel hoch. Sie spreizte ihre Beine. Es schauderte sie, als er sie streichelte. Sie flüsterte: »Ich habe dich so vermisst, es hat mir so gefehlt, dich anzufassen.« Sie liebkoste seine Hose. Sein Penis war hart und gewaltig. Er stöhnte, als sie ihn streichelte. Sein Atem kam ruckartig. »Ich hole die Decke, Liebling. Ist sie im Kofferraum?« Er nickte.
    Alison zog den Zündschlüssel ab. »Bring die Sachen mit«, sagte sie. »Wir essen später.«
    »Du bist wie ausgewechselt.«
    »Ich war eine dumme Kuh. Ich hätte nicht so einen Aufstand machen sollen. Aber das ist jetzt vorbei.« Sie kletterte aus dem Wagen.
    Ging zum Kofferraum.
    Durch die Heckscheibe sah sie, wie Evan sich bückte, um die Lebensmitteltüten aufzuheben.
    Sie wirbelte herum und warf die Autoschlüssel mit aller Kraft in das Gesträuch am Rand des Parkplatzes.
    Und dann sprintete sie über den heißen Asphalt zu der Ausfährt hinüber.
    Es war wie in der letzten Nacht, als sie versucht hatte, vor Roland davonzulaufen, aber hier gab es keinen Polizeiwagen, zu dem sie hinlaufen konnte. Alison konnte nur hoffen, ihren Vorsprung vor Evan zu behalten und zur Latham Road zu kommen. Vielleicht hatte sie da das Glück, dass jemand in einem vorbeifahrendes Auto anhielt und ihr half.
    Sie war noch nicht einmal vom Parkplatz herunter.
    Sie pumpte mit den Armen. Sie rannte. Ihre nackten Füße klatschten über den Asphalt. Sie wusste, dass sie schnell war. Sie spürte, wie ihr Haar hinter ihr her wehte, wie die Hemdschöße flatterten. Sie konnte hören, wie Evans Schuhe hinter ihr über den Asphalt hämmerten. Er hatte schon früher versucht, sie zu fangen, immer zum Spaß, und er hatte sie stets leicht eingeholt. Aber sie war noch nie so vor ihm davongelaufen wie jetzt. Wahrscheinlich war sie noch nie in ihrem Leben so schnell gelaufen.
    Jetzt hörte sie nicht nur seine Schuhe, sondern auch seinen keuchenden Atem.
    Er holt auf!
    Sie legte das Kinn auf die Brust, stieß mit den Armen durch die Luft und versuchte, ihre Beine noch schneller zu bewegen als zuvor.
    Sie kam an der Einfahrt zum Parkplatz vorbei, und war dann auf der Straße, die nach Latham führte.
    Evan war nur knapp hinter ihr.
    »Lass mich in Ruhe!«, schrie sie.
    Er versetzte ihr einen Schlag zwischen die Schulterblätter. Alison stolperte vornüber in einem chaotischen Wirrwarr von wirbelnden Armen und strampelnden Beinen. Dann fiel sie. Sie schlug auf dem Asphalt auf, mit Handflächen und Knien zuerst. Der Aufprall stieß die Hände unter ihr weg. Er nahm ihr den Atem. Sie schlidderte und blieb liegen. Sie bekam keine Luft und ihre Haut brannte, aber sie versuchte, sich wieder aufzurappeln.
    Evan trat den Arm unter ihr weg. Sie landete hart auf der Seite. Evan griff nach dem tauben Arm und zerrte.
    Er hob sie hoch. Er warf sie sich über die Schulter, drehte sich und ging zurück über den Parkplatz.

36
    Jake saß in seinem Wagen auf dem Parkplatz von Wally, mit der Stirn auf dem Lenkrad.
    Sitz nicht nur so rum, schalt er sich. Such sie, verdammt!
    Brillante Idee! Wo denn?
    Ich will nicht, dass sie stirbt.
    Versuch es mit Evans Wohnung.
    Da wird er sie nicht hinbringen. Da ist es nicht abgeschieden genug für das, was er vorhat.
    Er will sie
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