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Parasit

Parasit

Titel: Parasit
Autoren: Richard Laymon
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aufgeschnittener Rücken protestierte. Sie zog sich am Türrahmen hoch und gelangte auf die Knie. Da hielt sie sich fest und sah zu, wie Jake zum Kofferraum seines Wagens lief, während das Ding an seiner Seite zappelte und tropfte.
    Sie hatte Schmerzen und verspürte immer noch Angst. Sie fühlte, wie ihr das Blut vom Rücken über den Hintern hinunter und in Rinnsalen an ihren Beinen entlanglief. Sie wollte nicht allein gelassen werden.
    Kümmere dich um mich, Jake. Ich brauche dich.
    Verdammt, benimm dich nicht wie ein kleines Kind. Er hat dir das Leben gerettet. Lass ihn jetzt das zu Ende führen, was auch immer er da gerade tut.
    Er nahm einen roten Benzinkanister aus dem Kofferraum. Er ging mit dem zerschmetterten Kadaver ein paar Meter weit weg, ließ ihn fallen und übergoss ihn mit Benzin. Er leerte den Kanister darüber aus. Eine Lache verteilte sich über den Asphalt.
    »Warte!«, schrie Alison. Sie zog sich hoch, griff nach dem Hemd und hielt es schützend vor sich. Dann stolperte sie von der Veranda.
    Jake wollte sie wegscheuchen, aber sie schüttelte den Kopf.
    Er setzte den Kanister ab und rannte ihr entgegen. Er sprang auf die Veranda und legte seinen Arm um sie.
    »Alison.«
    Sie klammerte sich an ihn. Mit Jakes Hilfe kletterte sie die Stufen herunter. Er führte sie zu seinem Wagen. Sie lehnte sich gegen die Fahrertür, dann ließ sie sich daran hinuntergleiten und hockte sich hin, während Jake zu dem feuchten Fleck auf dem Parkplatz zurücklief. Er riss ein Streichholz an undwarf esin das Benzin.
    Als die fahle Flamme sich erhob, kam er zu Alison zurück. Er hockte sich neben sie. Sie legte eine Hand auf sein Knie. Er sah sie an. »Was ist mit Evan passiert?«
    »Ich habe ihn getötet.«
    Jake nickte und wandte seinen Blick dem Feuer zu.
    Öliger schwarzer Qualm stieg von den Überresten der Kreatur auf. Alison hörte zischende, prasselnde Geräusche. Als ein Windhauch den Qualm zerstreute, sah sie einen blubbernden schwarzen Fleck auf dem Asphalt.
    Jake legte eine Hand hinter Alisons Kopf und streichelte ihr sanft über die Haare.
    Sie sahen zu, bis die Flammen erloschen.

37
    Jake beugte sich über das Bett und küsste sie. Er streichelte ihr über den Kopf. »Schlaf gut, Liebes. Soll ich dir eine Platte anstellen?«
    »Nicht jetzt«, sagte Kimmy mit tadelndem Blick. »Es ist noch nicht Zeit. Wir sind beschäftigt.«
    »Beschäftigt? So ... Na ja ...« Er musterte scharf ihr Ohr und leckte sich über die Lippen. »Mayo wäre nicht schlecht.«
    »Nein!« Sie zog die Schulter hoch und presste sich Clew auf das Ohr. »Kein Ohrentoast. Ich meine das ernst.«
    »Aber ich habe Hunger.«
    »Du kriegst ja gleich Popcorn. Und wehe, wenn du mir nichts übrig lässt.«
    »Mal sehen.« Sie drehte sich zu Alison um, die neben ihr auf dem Bett saß. »Ich kriege doch auch was, oder?«
    »Sicher.«
    Kimmy warf Jake einen hochmütigen Blick zu. »Alison sorgt schon dafür.«
    »Gute Nacht, Liebling.« Er grinste und verließ den Raum.
    Alison hob das aufgeschlagene Buch von ihrem Schoß. »Wo waren wir? Ah da, Pooh und Ferkl verfolgten das Wuschel durch den Schnee.« Sie begann zu lesen, aber Kimmy legte ihre kleine Hand auf die Seite und verdeckte den Absatz. Sie sah Alison in die Augen.
    »Wirst du jetzt immer hier sein?«, fragte sie.
    »Ich weiß nicht.«
    »Aber alle deine Sachen sind hier.«
    »Ja, das stimmt.« Alison legte dem Mädchen die Hand auf den Rücken. »Ich glaube, so lange meine Sachen hier sind, werde ich auch hier sein. Ist das in Ordnung?« »Ich glaube schon«, sagte Kimmy, überlegte und nickte. »Weil, weißt du, ich mag es, wie du vorliest. Du kannst das viel besser als Papa. Und weißt du noch was? Wenn Papa mit mir ins Kino gegangen ist, und ich aufs Klo musste ...« Sie legte sich die Hand auf den Mund und kicherte. Sie stupste Alison mit ihrer winzigen Schulter an, legte den Kopf in den Nacken, nahm dann die Hand weg und flüsterte: »Ich musste mit ihm auf das falsche Klo gehen und da waren Männer, die haben in die Spülbecken gepinkelt. Das war unanständig.«
    »In die Spülbecken?«
    »Ja.«
    »Na, ich glaube, dann sollte ich wohl nicht mehr zulassen, dass er mit dir ins Kino geht, ohne dass ich dabei bin.«
    »Nur noch, wenn du dabei bist.«
    Alison klappte das Buch zu: »Nun, ich sollte jetzt besser dafür sorgen, dass du etwas Schlaf bekommst. Du musst früh aufstehn und hellwach sein, wenn wir morgen in den Zoo wollen.«
    »Glaubst du, dass wir da ein Wuschel
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