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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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einer Flasche Saft, die neben dem Bett steht, und vertreibe mit ihr den widerlichen Geschmack im Mund. Blut ist köstlich, klebt aber auf den Zähnen und an den Wangen, wird alt und schmeckt nach Stunden abstoßend. Auch mein Atem wird danach riechen, denn das Blut klebt auch in der Kehle.
    »Wie kann alles in Ordnung sein?«, fragt meine Freundin. Hinter ihr taucht Ximena auf, schaut sich um und hebt eine Braue.
    »Ich hatte noch Besuch«, murmele ich.
    »Was wollte er? Sich rächen? Dich töten?«
    »Nein, es war ein Bekannter. Er brachte das Notebook, das auf dem Tisch steht. Er blieb dann ein paar Stunden.«
    Der Groschen fällt. »Du hast mit ihm … Und du hast sein Blut …?« Ihre Stimme klingt schrill.
    »Ja. Aber keine Angst – ihm geht es soweit gut. Nun ja, bis auf die Gewissensbisse im Bezug auf seine Frau und die Kinder …«
    »Frau? Kinder? Und du hast …«
    Ich seufze. »Es ist kompliziert, also lass es gut sein. Du bist keine Priesterin, oder?« Ich schenke ihr ein Lächeln. »Was treibt ihr hier?«
    »Schauen, warum du weder zum Frühstück kamst noch auf unsere Anrufe reagiert hast. Wir machten uns Sorgen.«
    »Okay, mir geht es gut.« Ich richte mich auf. »Nach einer Dusche geht es mir noch besser. Also – raus hier, wir sehen uns in einer halben Stunde in eurem Zimmer. Organisiert einen Snack, dann arbeiten wir.«
    Grummelnd zieht sich Jane zurück, während mir Ximena einen amüsierten Blick schenkt. Ihr scheint zu gefallen, dass ich nicht als wandelnde Heilige unterwegs bin.
    Ich warte, bis die Tür wieder ins Schloss fällt, dann stehe ich auf und schlurfe ins Bad. Die Nacht ist vorbei, die Mission rückt wieder in den Fokus.
    Und die nähert sich ihrem Höhepunkt.
    II
    »Das Notebook ist toll – wir können jeden verdammten Fleck von Ägypten sehen. Und noch ein paar angrenzende Länder.«
    Jane ist begeistert von dem Gadget und spielt ein wenig damit herum, während ich mir Eier, Speck, Toast und Honig schmecken lasse.
    »Könnten wir damit auch die USA sehen? Oder Russland?«, will Ximena wissen.
    »Sicher. Wir müssten dem Satelliten lediglich die Koordinaten mitteilen. Dann macht er sich auf den Weg, bringt sich in Position und schon können wir jedes Land und jede Region im Blick behalten.«
    »Aber jemanden angreifen könnten wir damit nicht, oder?«, fragt meine Partnerin weiter.
    »Mit diesem Satelliten nicht. Dafür gibt es andere. Aber das ist streng geheim, darum werde ich nicht aus dem Nähkästchen plaudern.«
    Ximena nickt, während Jane den Zoom nutzt – und plötzlich einen Ruf ausstößt.
    »Daniel! Ich habe ihn!«
    Ximenas Kopf ruckt herum, ich hingegen lehne mich zurück und genieße weiterhin mein Essen. Ist man eine Weile in dem Geschäft, dann weiß man, dass solche Informationen nur sehr selten von einer Sekunde auf die andere verschwinden.
    »Ein Lager in der Nähe von Abusir. Genau wie Sharaf sagte. Ein paar Arbeiter, dann Männer und Frauen, die herumstolzieren, als seien sie die Prinzen von Pharao Daniel. Sie haben offenbar den Eingang zu einem großen Grabmal freigelegt. Altes Reich; keine Frage.«
    »Sind sie schon drin?«, will ich wissen.
    »Nein, der Eingang ist noch versiegelt. Schade, dass wir nur Bild haben, denn Daniel spricht mit seinen A.T.A.U.-Leuten. Sie schauen sich wieder und wieder die Zeichen an, reden und deuten auf verschiedene Symbole.«
    Ich schiebe mir ein Würstchen in den Mund. »Und was steht auf der Tür?«
    »Das …« Jane schaut mich an. »Wie wäre es, wenn du selbst einen Blick auf den Monitor wirfst?«
    »Immer mit der Ruhe«, gebe ich schmunzelnd zurück. »Das Essen wird kalt. Also, kannst du es lesen?«
    »Das Meiste. Es sind keine Hieroglyphen, sondern …«
    »Lass mich raten«, unterbreche ich sie. »Aklo?«
    »Yepp.« Jane nickt. »Das hast du erwartet, oder?«
    »Du nicht?«
    »Doch, schon. Irgendwie … Ich war nie gut in dieser Sprache. Vielleicht …«
    »Dort steht:«, übernimmt Ximena das Wort, »Hier ruht, was nicht tot, in kalter Kammer ewiglich. Der schwarze Pharao bereist Nacht für Nacht die Gestaden im Westen, kehrt jedoch bei Tage zurück. Ein Traum für ihn, was für Sterbliche die Ewigkeit.«
    »Sie beginnen damit, das Siegel zu öffnen!«, ruft Jane und springt auf. »Wir müssen da hin. Sie können jederzeit das Buch finden.«
    »Das glaube ich nicht. Sie werden bis Einbruch der Dunkelheit warten und dann erst in das Grab eindringen.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragt sie aufgeregt. »Laura, sie
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