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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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begreifen, dass das alles ein Fehler war. Du wirst mich verdammen, bevor die Uhr zu Mittag schlägt.«
    »Aber wie … Empfindest du nichts für mich? Ich liebe dich. Es ist verrückt, aber ich weiß, dass es so ist.«
    »Nein, ist es nicht. Harry, das bist nicht du und das sind nicht deine wahren Gefühle. Ich erwidere sie nicht und bin zudem mit einem wunderbaren … Wesen … liiert. Das, was wir getan haben, diente dem Befriedigen von Bedürfnissen. Sex und Blut – sonst nichts.«
    »Wie heißt er?«
    Eifersucht schwingt in seiner Stimme mit.
    Ich verdrehe die Augen. »Chantalle. Und jetzt raus aus dem Bett und ab unter die Dusche.« Ich stehe auf und ziehe mir demonstrativ den Morgenmantel an. Gesättigt und befriedigt möchte ich nur noch eines – endlich allein sein, um Chantalle anzurufen.
    Harry steht auf. Er betrachtet die Wunde an seinem Handgelenk.
    Außer zwei kleinen Punkten ist nichts zu sehen. Die Verletzungen haben sich bereits geschlossen.
    Als er aus der Dusche kommt, stehe ich in der hintersten Ecke des Zimmers. So, dass er mir nicht zu nahe kommt.
    »Du hast recht«, gibt er zu. »Kaum fiel die Tür hinter mir ins Schloss, ließen meine Gefühle für dich nach. Es ist …«
    »Vor allem ist es streng geheim. Du wirst niemandem davon berichten; die einzig autorisierte Stelle dafür ist Paraforce.«
    Er nickt. »Das habe ich mir gedacht.« Hastig kleidet er sich an. »Du wusstest es. Du wusstest es genau und hättest es verhindern können. Oder?«
    »Ja. Ich kämpfte dagegen an, doch schließlich wurde das Biest in mir stärker. Ich hatte Durst; das, was heute geschehen ist, laugte mich aus.«
    »Fuck.« Er geht zur Tür. »Ruf an, wenn du bei deiner Mission Hilfe brauchst. Und nur dann.«
    »Ich sagte es ja – du verdammst mich, ehe die Uhr zu Mittag schlägt. Es fängt schon an, nicht wahr?«
    Er nickt und geht.
    Scheiße . Ich lasse mich auf das zerwühlte Bett fallen, nehme meinen PDA zur Hand und wähle Chantalles – unsere – Nummer.
    Es dauert nicht lange, bis sie sich meldet. Auch wenn der Zeitunterschied erheblich ist.
    »Hallo Darling«, flüstert sie müde ins Telefon. »Wie geht es dir?«
    »Ich habe gejagt, Chantalle. Auch wenn ich es nicht wollte. Ich versuchte, meinen Durst mit zwei Dosen Blut zu stillen, aber es reichte nicht. Und plötzlich ergab sich die Gelegenheit, einen … Kollegen … Zwei meiner Zähne wuchsen ein wenig an und wurden spitz. Ich konnte sie nutzen, um die Arterie am Handgelenk …«
    Ich bringe kaum einen Satz zu Ende, so sehr verwirrt mich die Situation nun, da sie hinter mir liegt.
    Chantalle ist hellwach. »Erzähl mir, was genau geschehen ist«, bittet sie. »Und hab keine Angst, ist es alles in Ordnung.«
    Allein ihr Verständnis sorgt dafür, dass ich ruhiger werde. Daher gelingt es mir, ihr den genauen Ablauf zu schildern; bis hin zu meinen Versuchen, Harry aus meinem Zimmer zu bekommen, bevor alles irgendwie eskalierte.
    »Du hast erstaunlich viel Selbstbeherrschung bewiesen«, versichert mir Chantalle am Ende meines Berichts. »Andere hätten ihr Opfer zerfleischt. Du konntest sogar Kondome benutzen. Das deutet auf eine große Stärke hin.«
    »Und darauf, dass ich trotz der Zähne und der Möglichkeit, mein … Opfer … zu bannen, noch immer überwiegend menschlich bin.«
    »Stimmt. Singh sollte das untersuchen. Vielleicht wirst du ohne Wandlung zu einem Vampir. Schleichend, mit jedem Schluck lebendem Blut, das du trinkst.«
    »Wenn es die Infektion bekämpft …«
    Wir plaudern noch eine Weile, dann wird die Müdigkeit zu groß. Ich merke, dass ich einschlafe. Rasch verabschiede ich mich und lege auf. Dazu, den PDA zur Seite zu legen, komme ich nicht.
    Die Erschöpfung zwingt mich in einen tiefen Schlaf. Oder ist es am Ende die Sonne, die über Kairo ihre ersten Strahlen sehen lässt?

     

Kapitel 10
    Der Tag danach
    Kairo
    I
    »Laura! Laura wach auf! Oh mein Gott, was ist hier passiert? Laura, wach endlich auf. Du meine Güte, Laura, bitte sei nicht tot!«
    »Hm?«
    »Laura, so ein Glück. Schau mich an, komm schon!«
    »Ist ja gut!« Ich blinzele. Die Sonne steht hoch, ist aber durch die zugezogenen Vorhänge nur undeutlich zu sehen. Noch immer umfängt mich eine bleierne Müdigkeit. »Was ist denn los?«
    Jane steht neben meinem Bett, die Augen panisch geweitet. »Das musst du doch wissen. Dein Bett – voll Blut. Hier sieht es aus, als hätte ein Kampf stattgefunden. Wurdest du überfallen?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Ich greife nach
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