Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
Vom Netzwerk:
können wir all das, was du in diesen Action-Filmen siehst. Und du bist jetzt ein Teil davon. Du bist mein Operator.«
    »Du hättest ihn erschießen können. Oder ihm das Genick brechen. Aber ihm den Splitter in die Seite rammen …«
    Ich stelle mich unter das Wasser, während Jane ins Bad kommt. Das hat man davon, wenn man anderen eine Codekarte für das Zimmer überlässt.
    »Was denkst du, warum ich das getan habe?«, frage ich laut.
    »Weil du zornig warst«, kommt die prompte Antwort.
    »Nein«, gebe ich zurück. »Um diesem Rudel eine Botschaft zu senden. Um ihnen zu zeigen, dass ich nicht mit mir spielen lasse. Sie werden erfahren, wie ihr Handlanger starb, und es wird ihnen gar nicht gefallen. Sie lechzen nach Blut, sie wollen Vergeltung. Leute, die so denken, machen Fehler. Sie sind unvorsichtig. Da werden Werwölfe nicht anders sein als Menschen.«
    »Hm … Trotzdem …«
    Ich seife mich ein. »Lerne besser, mit meinem Vorgehen umzugehen. Ich werde es nicht ändern, denn ich weiß, was ich tue. Egal wie wütend ich auch bin – ich behalte stets die Mission im Blick. Alles andere hätte mich nicht nur das Leben sondern auch den Job gekostet.«
    Sie seufzt und geht mit gesenktem Kopf davon.
    Ich schaue ihr nach und grinse. Wie viele andere auch dachte sie, Paraforce sei eine tolle Organisation, um sich Gruselgeschichten zu erzählen und Geister zu jagen. Nun erlebt sie bereits zum zweiten Mal, dass wir eine bitterernste Mission haben und Menschen sterben; manche davon sind schuldig, andere sind es nicht.
    So ist das Leben. Das Leben ist beschissen, es ist unfair und es ist brutal. Aber hey, das ist nicht meine Schuld. Ich bin nur eine Agentin, die lediglich dagegen ankämpft, dass sich die Scheiße nicht bis zur Decke türmt. Höchstens bis zum Knie, das ist immer noch hoch genug.
    II
    Nach dem, was ich am Abend zuvor abzog, halte ich es für klüger, nicht mehr ins Restaurant zu gehen, um dort ein Abendessen einzunehmen.
    Daher bleibe ich auf dem Zimmer, lasse mir etwas kommen und strecke mich auf dem Bett aus.
    Zwei als Tomatensaft getarnte Dosen Blut löschen jenen Hunger, den keine menschliche Nahrung zu stillen vermag.
    Die Jagd, der Kampf und die Flucht zehrten an meinen nicht-menschlichen Kräften, sodass ich auch diese wieder stärken muss.
    Es ist bereits nach zehn, als ein leises Klopfen an der Tür erklingt.
    Wer zur Hölle ist denn das jetzt? »Ja?«
    »Laura – Harry hier.«
    Erstaunt stehe ich auf, ziehe mir einen Bademantel über und öffne. »Harry, was treibt dich her?«
    Er grinst mich an. Unauffällig gleitet sein Blick an mir herab. »Alles, was der Dienst befiehlt, Commander Stewart.«
    »Und was befiehlt er dir? Mich in meinem Hotel zu besuchen und mit den Augen zu verschlingen? Was wird deine Frau dazu sagen?«
    »Es ist dienstlich. Außerdem kennt sie dich und ist nicht beunruhigt.« Er grinst wieder.
    Auf dem Weg zum Tisch kommen wir einander recht nahe. Er stutzt, seine Augen werden schmaler. »Ich wusste gar nicht, wie verdammt sexy du bist«, murmelt er dabei.
    »Das bin nicht ich, das ist meine Ausstrahlung. Ignorier sie und jedes Gefühl, das sie in dir auslöst.« Mir ist unwohl zumute. »Also, was liegt an?«
    Wir nehmen Platz.
    Harry hebt eine kleine Notebooktasche hoch. Aus ihr holt er einen Laptop, klappt ihn auf und ruft Satellitenbilder auf. »Du wolltest Bilder von der Gegend um Abusir. Ich dachte mir, dass ich dir nicht nur Bilder gebe, sondern dieses kleine Gerät. Es ist direkt mit dem Satelliten verbunden und liefert Live-Bilder, wann immer du sie brauchst.«
    Dankbar ziehe ich das Notebook zu mir und schaue auf die Karte. Die Auflösung ist exzellent. Mittels Zoom kann ich sogar Menschen erkennen, die just in diesem Moment in Abusir auf der Straße sind. Trotz Dunkelheit. »Perfekt!«
    »Ich dachte mir, dass dir das gefällt. Aber denk dran, es ist eine freundliche Leihgabe. Nicht, dass es ganz zufällig in deinem Gepäck landet, wie der kleine Taschencomputer, den ich dir bei deiner letzten Mission überließ.«
    »Schon okay, du hast doch einen neuen bekommen, oder?«
    »Schon, aber erst einmal stand ich ohne da. Dieses Gerät ist wichtig für meine Arbeit, Laura.«
    »Schon gut.« Ich lege ihm meine Hand auf die Schulter. »Danke, Harry.«
    Er sinkt zurück, die Augen erstaunt geweitet. Meine Attraktion muss ihn gefangen nehmen. Obwohl ich es nicht möchte.
    Ein paar Sekunden schauen wir einander an.
    Ich kenne den Mann seit einigen Jahren. Er ist nun 47
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher