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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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eine Tür zugehen.
    Wieder verschaffe ich mir mit einem Tritt Zutritt und sehe den Mann an einem vergitterten Fenster stehen. Er schießt auf mich; Kugel um Kugel jagt aus seiner Waffe.
    Gedankenschnell hatte ich mich nach links geworfen, eine Kommode umgeworfen und mich dahinter in Sicherheit gebracht.
    Als die Waffe nur noch ein leises Klicken von sich gibt, springe ich auf und jage auf ihn zu.
    Der Anprall ist so groß, dass die recht dünne Wand des Zimmers eingedrückt wird, bricht und schließlich ein Loch neben dem Fenster klafft. Ein spitzer Splitter ragt links von der Seite des Mannes hervor; stabil und mörderisch.
    »Bitte, tue mir nichts!«, wimmert der Killer. Sein Körper ist nass, als hätte ihn jemand aus dem Fluss gezogen. Er hechelt, seine Augen leuchten in einem dumpfen Gelb.
    »Warum hast du Sharaf erschossen?«, brülle ich wütend und quetsche seinen Kiefer mit meiner Hand.
    »Er hat es befohlen. Wir … das Rudel, für das ich arbeite, ist ihm untergeben.«
    »Du bist kein Werwolf!« Ich drücke seinen Kiefer fester. Schmerzen zeichnen sich auf seinem Gesicht ab, Schaum tritt vor seine Lippen.
    »Ich bin ein Halbrassiger. Gebissen von einem Werwolf, aber aus irgendeinem Grund nicht vollständig verwandelt. So wie du kein Vampir bist. Bitte … wir sind doch beide …«
    »Wie groß ist das Rudel?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Sie würden mich zerfleischen. Bitte …« Er nässt sich ein, bricht zusammen und wimmert leise.
    Es wäre klug, ihn zu verhören. Doch schon jagen Polizeiautos heran. Ich muss hier weg. Immerhin liegen im Eingangsbereich zwei Leichen.
    »Fahr zur Hölle.« Wütend schleudere ich den Mann nach links. Der Splitter spießt ihn in Brusthöhe auf.
    Er reißt die Augen auf, Blut schwappt über seine Lippen. »Warum?«, keucht er dabei. Beben durchfließen seinen Leib.
    »Zum einen weil ich keine potenziellen Feinde leben lasse. Und zum anderen weil ich eine Agentin des MI6 bin. Man legt sich nicht mit dem britischen Secret Service an!«
    Noch einmal presse ich ihn in den Splitter, sein Herz wird durchstoßen und das tötet ihn.
    Aus dem Eingangsbereich sind erschrockene Rufe zu hören.
    Ich blicke aus dem Fenster und sehe, dass zwei Beamte zu mir hinaufschauen, Waffen in Händen.
    Scheiße. Das darf doch alles nicht wahr sein!
    Auf der Treppe sind Schritte zu hören.
    Ich eile in den Gang, schaue mich um und sehe eine Luke, die hinauf zum Dach führt.
    Ein hässliches Geräusch erklingt, als ich die Luke öffne und mir eine Leiter entgegengleitet. Staub rieselt auf mich nieder.
    Über mir sehe ich den Abendhimmel.
    »Stopp!«, ruft eine Stimme hinter mir. Doch schon bin ich die Leiter hinauf.
    Oben angekommen versetze ich den Gelenken zwei so harte Tritte, dass das ohnehin rostige Metall bricht und die Leiter die zwei Meter hinabfällt.
    Dann laufe ich los.
    Die Häuser stehen hier sehr eng, sodass ich von Dach zu Dach springen kann.
    Zwar verfolgt mich das Polizeifahrzeug eine Weile, bleibt aber zurück, als ich nach rechts schwenke, über kleinere Dächer hetze und schließlich zu Boden gleite.
    »Jane, noch bei mir?«
    »Sicher«, kommt es gedämpft aus dem Headset. »Ximena hat sich aus dem Staub gemacht; sie ist in der allgemeinen Aufregung verschwunden und zurück im Hotel.«
    »Gut, da komme ich auch hin.«
    Ich winke einem Taxi, lasse mich auf den Rücksitz fallen und nenne den Namen des Hauses.
    Der Fahrer nickt gutmütig und fährt los.
    Zumindest wissen wir, wo sich Bender aufhält. Ist das nicht schön?

     

Kapitel 9
    Stürme
    Kairo
    I
    »Du bist völlig durchgeknallt!«, ruft Jane, kaum dass ich wieder im Hotel bin und nachdem ich mit meinem Kontaktmann hier in Kairo sprach, um Unterstützung im Bereich Aufklärung anzufordern. »Du meine Güte, du hast ihn mit einem Splitter erstochen. Er hat gelitten wie ein Hund!«
    »Er war ja auch ein halber Werwolf«, verteidige ich mich schwach, schlüpfe aus meinen verschwitzten Kleidern und gehe ins Bad.
    »Das ist nicht komisch. Laura, ich sagte dir schon einmal, dass mir solche Szenen den Magen umdrehen. Ich hab gekotzt, als das Blut aus seinem Mund lief. Ehrlich – ich hab tatsächlich in den Eimer neben meinem Schreibtisch gekotzt!«
    Ich drehe die Brause auf. »So bin ich nun einmal, Jane. Was erwartest du von mir? Dass ich lange geprobtes und bewährtes Verhalten ablege, damit dir nicht schlecht wird? Ich bin eine Agentin des MI6. Sicher, wir sind nicht wie James Bond. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann
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