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Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens

Titel: Paraforce 2 - Das Antlitz des Grauens
Autoren: geisterspiegel.de
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Jahre alt, sieht aber noch immer blendend aus. Kurze Haare, gebräunt, Dreitagebart. Er steht im Training, was man seiner sportlichen Figur auch ansieht.
    Der frische Duft von Deo und Aftershave geht von ihm aus, seine Zähne blitzen weiß, wenn er lächelt.
    Alles in allem ist er ein Mann im besten Sinne des Wortes.
    Schon bei unserer ersten Begegnung lag eine gewisse Spannung in der Luft. Sie flaute aber im Laufe der Zeit ab, denn kurz darauf lernte er seine jetzige Frau kennen. Als ich wieder in Ägypten zu tun hatte, war er verheiratet und wir ließen es zu keinen wie auch immer gearteten Spannungen kommen.
    »Wie machst du das?«, fragt er leise. »Das ist doch so ein Agentinnen-Ding, oder?«
    »Was?«, tue ich unschuldig.
    »Einen Mann umgarnen. Ich … fühle mich anders, seit ich diesen Raum betreten habe. Seit ich dir nahe bin.«
    »Ich umgarne dich nicht. Es ist … kompliziert. Glaub mir, ich möchte weder dir noch deiner Frau Schmerzen zufügen.«
    »Meine Frau … Seltsam … Als du mich eben berührt hast, war sie mir egal. Nichts war mehr wichtig – nur noch diese eine Berührung.«
    Ich lege meine Hand auf seine. Sofort richten sich die feinen Härchen auf seinem Arm auf. Da er ein kurzes Hemd trägt, kann ich es gut sehen.
    »Was …«
    »Es ist in mir, Harry. Vieles hat sich geändert. Ich bin nicht mehr die Agentin, die ich einst war. Ich bin eine andere. Laura 2.0. Ich könnte dich jetzt und hier verführen und du würdest keinen Gedanken an deine Frau verschwenden. Aber es wäre falsch.«
    »Wahrscheinlich«, gibt er heiser zurück. Er blinzelt und will sich meiner Attraktion entziehen.
    Ich spüre es.
    Ein Band entspinnt sich zwischen ihm und mir, das dünner wird, je mehr Widerstand er aufbringt.
    Als ich meinen Griff um seine Hand verstärke, wird das Band dicker. Vor meinem geistigen Auge sehe ich ihn, seine Präsenz, näher zu mir rutschen.
    Plötzlich finde ich Gefallen an dem Spiel. Hunger brennt in meiner Kehle, ich kann seine Halsschlagadern sehen.
    Harry beugt sich vor, um mich zu küssen.
    Es ist falsch!
    Doch meine Neugier ist zu groß. Was wird geschehen?
    Als sich unsere Lippen berühren, zucken Bilder in meinem Geist auf. Seine Frau, seine Kinder, das Haus.
    Ich küsse ihn intensiver.
    Die Bilder verstärken sich. Es ist, als könne ich schon jetzt sehen, was ihn bewegt. Dabei ist es für eine Seelenverschmelzung viel zu früh.
    Ganz abgesehen davon, dass ich eine solche gar nicht initiieren kann. Ich bin kein Vampir.
    »Scheiße.«
    Er weiß, dass ich HIV-positiv bin. Dennoch scheint es ihn nicht zu interessieren. Oder anders – es würde ihn interessieren, wenn da nicht meine Attraktion wäre, der er sich nicht widersetzen kann.
    Meine Infektion – verflucht!
    Ich springe auf. »Du gehst jetzt besser. Denn alles andere würden wir beide bereuen. Nicht nur wegen deiner Frau, sondern auch wegen mir. Du weißt, ich bin …«
    »Ja …« Auch er steht auf. »Was ist nur los mit mir? Und dir? Ich meine …«
    »Du würdest es nicht verstehen, glaub mir. Aber eines ist gewiss – dich trifft keine Schuld. Ich habe mich zu sehr gehen lassen.«
    Er lacht kläglich. »Dazu gehören immer zwei. Mir … ist egal, dass du … diese Infektion hast. Wenn du ein Kondom in der Tasche hast …«
    Oh klar, ich laufe immer mit einem Kondom in der Tasche rum. Ups, tue ich wirklich .
    Tatsächlich habe ich Gummis dabei. Chantalle und ich besuchen hin und wieder Clubs, in denen nicht jeder Gast automatisch stirbt.
    Sie befinden sich in der roten Tasche, die ich geschenkt bekam. Und die steht neben dem Schreibtisch, denn sie diente während des Fluges als Handgepäck.
    »Du würdest dich hassen, sobald du nicht mehr unter … meinem Bann … stehst.« Ich weiß, dass ich Harry loswerden muss. Solange es noch geht.
    »Bann? Scheiße, du bist keine Hexe.«
    »Nein, aber ein Halb-Vampir.«
    Er glotzt, dann lacht er. »Oh klar, ein Halb-Vampir. Möchtest du auch mein Blut trinken, während wir Sex haben?«
    »Das wäre wunderbar«, wispere ich. Mein Atem geht nun stoßweise. Mehr und mehr wird Harry zu einer Herausforderung.
    Eine Herausforderung an meine Selbstbeherrschung.
    »Shit!«
    Er weicht zurück.
    »Deine Augen. Das sehe ich erst jetzt. So metallisch. Und … sie leuchten!«
    Tun sie das? »Tun sie das?« Ich drehe den Kopf und schaue in den Spiegel des großen Schranks neben dem Hotelbett. »Oh ja, tun sie.«
    Unwillkürlich streiche ich mit der Zunge über die obere Zahnreihe.
    Autsch. Das
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