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Panik im Paradies

Panik im Paradies

Titel: Panik im Paradies
Autoren: Ulf Blanck
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einem wilden Schrei rannte er auf den Käfig zu. Ohne nachzuden­ken sprang auch Justus auf und gemeinsam schlu­gen sie mit einem Krachen die Käfigtür ins Schloss.
    »Jetzt lauf, Peter!«, schrien beide so laut, wie sie konnten. »Lauf, Peter, hau ab!«
    Hauser wirbelte herum und rannte auf die Tür zu. In dem Moment sprang Peter unbemerkt, aber vol­ler Entsetzen aus der Kiste und stürzte zum Loch.
    »Was ist hier los?«, schrie Hauser und rüttelte an den Gitterstäben.
    Justus hatte es gerade geschafft, den großen Schlüssel umzudrehen und ins Gras zu werfen. »Wir haben Sie entlarvt, Hauser!«, schrie er zurück. »Sie haben dem Affen die Perlnüsse gegeben. Sie haben die Schildkröte auf den Rücken gedreht und Sie haben den Beo entführt.«
    »Ihr kleinen Mistkerle«, fauchte Hauser. »Ja, ich war es. Und ich weiß nicht, warum der Heuler nicht auch krank wurde, aber das wollte ich gerade ändern.« Und er fuchtelte wild mit der Mistforke. »Früher oder später hätte der bescheuerte Larson so oder so verkaufen müssen. Der hat doch eine Macke. Ich hab die Sache nur ein wenig beschleunigt. In einem Jahr steht hier ein Hotel. So, und nun macht die Tür auf, sonst werde ich …«
    »Was werden Sie sonst?«, rief Justus zurück.
    »Sonst wird die Brillenschlange hier das alles sehr bereuen!« Er streckte blitzschnell seinen langen Arm durch die Gitterstäbe und packte Bob am T-Shirt. »Was ist jetzt?«, schrie er. »Oder muss ich noch deutlicher werden.«
    Plötzlich hörte man ein lautes Poltern aus der Höhle. Peter hatte die ganze Zeit versucht, auf der wackeligen Kiste die Öffnung an der Decke zu erreichen und war mit einem Mal umgekippt. Nun lag er hilflos am Boden.
    »Was ist los!«, krächzte Hauser und ließ den zap-

    pelnden Bob fallen. »Ach, sieh mal an, da haben wir noch einen. Das wird ja immer besser. Du hast also Seehund gespielt. Ein schlauer Plan. Ihr wolltet wohl den alten Hauser hereinlegen. Aber leider nicht schlau genug. Ihr werdet jetzt ganz artig die Tür wieder aufschließen, sonst … na, ihr könnt euch schon denken, was mit dem Seehundimitator passieren wird.« Er sprach nun gefährlich ruhig und zeigte die Mistforke.
    Die Situation wurde brenzlig. Bob klammerte sich völlig verstört an den Gitterstäben fest. Justus kaute ratlos an seinen Fingernägeln, Peter erwartete kreideweiß das Ende der Geschichte.
    Plötzlich blickte er in zwei kleine Augen und eine lange Zunge zischelte vor seinem Gesicht. Die Schlange des Kapitäns! In der ganzen Aufregung war Larson oben auf die Felshöhle gekrabbelt und ließ nun seine Schlange herunterbaumeln. »Los, greif die Schlange!«, rief er atemlos von oben. »Ich zieh dich hoch!«
    Von hinten hörte Peter, wie Hauser mit schnellen Schritten auf ihn zukam. Ihm blieb keine Zeit mehr. Vor seiner Nase ringelte sich die Schlange. Sie schien ihn anzugrinsen.
    »Nun mach schon, Peter!«, schrien jetzt auch Justus und Bob. »Greif die Schlange!«
    Peter wusste nicht, was schlimmer war. Es war die schrecklichste Entscheidung seines Lebens. Doch plötzlich packte er entschlossen das Reptil und wurde in allerletzter Sekunde mit einem Ruck nach oben gezogen. Hauser brüllte vor Wut wie ein gefangener Affe.

Applaus für Jonas
    Kurz darauf saßen alle überglücklich auf der Veran­da beim Kapitän. Immer und immer wieder erzähl­ten sie sich die Geschichte bis ins letzte Detail.
    »Das war unglaublich!«, sagte Peter. »Ich dachte immer, Schlangen seien feucht und glibberig. Genau das Gegenteil war der Fall. Sie fühlte sich warm und weich wie Leder an. Aber einmal reicht mir trotzdem«, lachte er.
    »Ich hab bei der Polizei angerufen«, sagte Kapitän Larson. »In ein paar Minuten kommt Kommissar Reynolds, um Hauser abzuholen.«
    »Wir können ihn ja vorher noch mal füttern«, grinste Bob und alle lachten.
    »Kapitän«, unterbrach Justus die gelöste Stimmung. »Können Sie uns einen Gefallen tun?«
    »Jeden der Welt«, antwortete Larson. »Ich bin euch allerhand schuldig.«
    »Bitte erzählen Sie der Polizei nichts von uns. Ich glaube, Tante Mathilda würde einen Herzinfarkt bekommen. Ich muss ihr eh schon einiges erklären, wenn ich nach Hause komme.«
    »Bei uns ist das nicht anders«, riefen Bob und Peter dazwischen.
    »Na klar, Jungs. Ist doch Ehrensache.«
    Kurz darauf traf Kommissar Reynolds ein und legte Hauser Handschellen an. Justus nahm glücklich den kleinen Heuler auf den Arm und langsam gingen alle in Richtung Parkplatz. Reynolds nahm
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