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Panik im Paradies

Panik im Paradies

Titel: Panik im Paradies
Autoren: Ulf Blanck
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sich doch nicht durch die Gitterstäbe verdrückt haben!« Der Kapitän war sichtlich erregt und goss den Rest Rum aus der Flasche in seinen Tee. »Das ist das Ende für ›Larsons Paradies‹«, sagte er leise. »Gumbo ist beim Tierarzt, der Schildkröte geht es auch noch nicht besser und mein Beo löst sich in Luft auf.«
    »Ich kann es nicht glauben«, schüttelte plötzlich Justus den Kopf. »Ich guck mir mal kurz den Käfig an und komm gleich wieder.« Er schnappte sich seinen Rucksack und verschwand durch die Tür.
    »Jetzt ist auch alles egal«, fuhr der Kapitän fort. »Ohne Tiere keinen Zoo. Ohne Zoo keine Besucher. Ohne Besucher kein Geld. Ich glaube, ich muss das alles hier doch dem Gerald Hauser verkaufen.«
    »Wer ist Gerald Hauser?«, fragte Bob.
    »Ach, irgend so ein Makler. Er wollte unbedingt mein Grundstück kaufen, damit hier ein Hotel gebaut werden kann. Seit Wochen bekomme ich diese Briefe von ihm. Seht mal, ich habe einen ganzen Stapel davon. Immer wieder neue Angebote mit immer höheren Geldsummen.« Larson warf die Briefe auf den Tisch.

    »Merkwürdig«, überlegte Peter. »Auf jedem Brief ist dieser rote Skorpion als Firmenzeichen aufgedruckt. Passt gar nicht zu einem Makler.«
    »Ich hab hier seine Telefonnummer für unterwegs«, erzählte der Kapitän weiter. »Er hat eins dieser komischen Telefone, mit denen man von überall und so …«
    »Handys!«, rief Bob dazwischen.
    »Genau. Handys. Ich schätze, ich werde bald diese Nummer wählen und damit die Sache zu Ende bringen.«
    Plötzlich hörten sie Justus aufgeregt rufen: »Kommt mal alle her! Ich muss euch etwas zeigen.«
    »Beim Klabautermann noch mal«, rief der Kapitän. »Hoffentlich ist nicht schon wieder ein Tier verrückt oder futsch.«
    Alle rannten zum Beokäfig und sahen Justus, der mit der Taschenlampe den Boden ableuchtete.
    »Das müsst ihr euch unbedingt angucken. Auf der Rückseite ist ein Gitterstab weggebogen worden. Der Beo passte dort hindurch und danach wurde der Stab wieder an die alte Stelle gebracht.«
    »Das schafft mein Beo niemals«, murmelte der Kapitän.

    »Der Beo war es auch nicht. Den Stab hat einer aufgesägt. Hier unten hab ich Eisenspäne gefunden.«
    »Die kann man doch kaum sehen«, sagte Peter ungläubig.
    »Das stimmt«, fuhr Justus fort. »Darum musste ich die Eisenspäne mit meinem Magneten aufspüren. Hier, guckt mal durch die Lupe, dann kann man sie erkennen.«
    Larson, Bob und Peter waren beeindruckt. Wenigstens war jetzt sicher, dass der junge Seehund nichts mit den Vorkommnissen zu tun hatte. Die Geschichte mit der Schiffsplanke hatte sie nur auf eine falsche Fährte gebracht. Doch die andere Möglichkeit erschreckte sie noch mehr. Warum wollte jemand den Tieren im Zoo etwas antun? Und was hatte derjenige noch vor? War vielleicht Jonas, der Seehund, der Nächste? Sie beschlossen, den Heuler nicht mehr aus den Augen zu lassen und die Nacht über Wache zu halten.

Schreie in der Nacht
    »Ich weiß nicht«, murmelte der Kapitän und kraulte sich den weißen Bart. »Ihr Jungs hier mitten in der Nacht auf dem Gelände … ich weiß nicht.«
    »Ich finde, der Kapitän hat Recht«, befand Peter, der am liebsten wieder nach Hause gefahren wäre. Er wurde aber bald überstimmt und Justus erklärte seinen Plan: »Also, wir müssen verhindern, dass irgendjemand unbemerkt in den Zoo kommen kann. Der Kapitän bleibt für den Notfall im Haus am Telefon. Peter sichert den Weg zur Wasserseite, Bob versteckt sich am Ausgang und ich werde mich gegenüber in die Büsche schlagen. Und zur Sicherheit halten wir drei Fadenkontakt.«
    Fadenkontakt war einer der Tricks der drei ???. Jeder war über einen langen, dünnen Zwirnsfaden mit den anderen verbunden. Bei Gefahr konnte man dadurch lautlos ein Zeichen geben, wenn man daran zog.
    »Verstehe«, sagte Larson. »Wenn Peter zum Beispiel in Gefahr ist, zieht er den Faden zu Justus und den Faden zu Bob.«
    »Und wie ich den ziehen werde!«, rief Peter dazwischen. »Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz.«
    »Das bedeutet SOS«, sagte der Kapitän. »Nicht schlecht, Jungs. Ihr kennt euch mit Seezeichen und dem Morsealphabet aus, wie ich sehe. Ich werde euch noch ein paar warme Wolldecken holen.«
    Die drei ??? machten sich daran, geeignete Verstecke zu finden und die Fäden abzurollen. Larson brachte jedem noch die Decke und eine heiße Tasse Tee.
    »Okay, dann haltet die Augen offen. Denkt an unseren Heuler und schlaft nicht ein!«, schärfte Justus seinen
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