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Osiris Ritual

Osiris Ritual

Titel: Osiris Ritual
Autoren: George Mann
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Stäben erblicken, wie sie zielstrebig über den Hof schritt. Sie
ging seitlich um das Gebäude herum. Er wartete im Schatten einer Esche ab und
sah mit bangem Herzen zu.
    Gleich darauf blieb sie vor einer Tür stehen, die er nur zu gut
kannte, und klopfte dreimal laut an. Die Klappe in der Tür ging auf, und er
stellte sich vor, wie Sandford, der Butler der Agenten, herausspähte. Gleich
darauf schob er die Klappe wieder zu und öffnete die Tür, damit Veronica
eintreten konnte.
    Nun war es klar.
    Veronica Hobbes: Agentin der Königin.
    Newburys Brust wurde immer enger, als drückte ihn eine schwere Last
und triebe die Luft aus den Lungen. Er hatte also richtiggelegen, Veronica arbeitete
für die Queen. Dieses Doppelspiel ließ ihn schwindeln. Warum hielt man das vor
ihm geheim? War Charles eingeweiht? Seit dem Gespräch im Keller hatte er
angenommen, sie hütete ein Geheimnis, aber nun die Bestätigung zu bekommen …
    Newbury wunderte sich selbst, wie stark das Schwindelgefühl war, das
ihn an diesem kalten Morgen im Schatten eines Baums überkam. Er wollte die
Wahrheit nicht anerkennen, die seine Augen ihm gezeigt hatten. Die Queen hatte
Veronica darauf angesetzt, ihn auszuspionieren, seine Tätigkeit zu überwachen
und im Palast darüber zu berichten. Er hatte noch Charles’ Worte im Ohr. Die Königin macht sich Sorgen … auch der beste Mann ist fehlbar.
    Auch Veronica befürchtete, er könnte den gleichen Weg einschlagen
wie Knox. Halblaut fluchte er. Er hatte keine Ahnung, wie es nun mit ihm, mit der
Queen, mit Veronica weitergehen sollte. Die Gefühle, die sie ihm offenbart
hatte … waren sie überhaupt echt gewesen? Oder nur ein Trick, um ihn enger an
sich zu binden? Die Folgerungen daraus wären unerträglich.
    Seufzend drehte Newbury sich um und entfernte sich im dunstigen
Morgen. Binnen einer Stunde konnte er in Johnny Changs Opiumhöhle sein und den
Drachen jagen, in den süßen, schweren Schwaden alles vergessen. Die Gier zuckte
wie ein Unwetter durch seinen Körper.
    Er ging schneller und ließ zu, dass sein Verlangen die Oberhand
gewann. Er war müde, und außerdem gab es so viele Dinge, über die er nachdenken
musste.

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