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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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einmarschierten. Wir waren Rockstars. Ich wurde öfter ... Na ja, wenn es zwischen hier und der Stadt der Helden eine Menge kleine Hosenmätze gibt, die mir ähnlich sehen ... 
    [Lacht.]
    Aber es gab Ausnahmen.
    Ja, durchaus. Vielleicht nicht immer, aber ab und zu sah man eine Person, eine wütende Fratze in der Menge, die einen anbrüllte. »Wo zum Teufel habt ihr so lange gesteckt? Mein Mann ist vor zwei Wochen gestorben!« »Meine Mutter hat auf euch gewartet und ist darüber gestorben!« »Wir haben vergangenen Sommer die Hälfte unserer Leute verloren!« »Wo seid ihr gewesen, als wir euch gebraucht haben?« Leute hielten Fotos hoch, Gesichter. Als wir in Janesville, Wisconsin, einmarschierten, hielt ein Mann ein Schild mit dem Bild eines lächelnden kleinen Mädchens hoch. Die Worte darüber lauteten: »Besser spät als nie?« Er wurde von seinen eigenen Leuten verprügelt; das hätten sie nicht tun sollen. Das ist die Scheiße, die wir gesehen hatten, Scheiße, die einen auch dann wach hielt, wenn man fünf Nächte nicht geschlafen hatte.
 Selten, ich meine äußerst selten, kamen wir in eine Zone, wo wir überhaupt nicht erwünscht waren. In Valley City, North Dakota, da hieß es:  »Verpisst euch, Armee! Ihr habt uns im Stich gelassen, wir brauchen euch nicht!«
    War das eine sezessionistische Zone?
    O nein, diese Leute haben uns wenigstens reingelassen. Die Rebellen haben einen nur mit Gewehrschüssen begrüßt. Ich kam nie auch nur in die Nähe so einer Zone. Die Lamettas hatten Spezialeinheiten für Rebellen. Ich habe sie einmal auf der Straße gesehen, als sie auf dem Weg in die Black Hills waren. Da sah ich zum ersten Mal, seit wir die Rockies überquert hatten, Panzer. Ungutes Gefühl; man wusste, wie das enden würde.
    Es gibt eine Menge Geschichten über fragwürdige Überlebensmethoden, die in gewissen isolierten Zonen praktiziert wurden.
    Ach ja? Fragen Sie mich.
    Haben Sie welche gesehen?
    Nee, und ich wollte es auch nicht. Manche Leute, die wir befreit hatten, wollten mir davon erzählen. Es belastete sie innerlich so sehr, dass sie es einfach von der Seele haben wollten. Wissen Sie, was ich zu denen gesagt habe? »Behalten Sie es für sich, Ihr Krieg ist vorbei.« Ich brauchte nicht noch mehr Mist, der mich runterzog, verstehen Sie?
    Und hinterher? Haben Sie da mit einigen dieser Leute geredet?
    Ja, und ich habe viel über die Prozesse gelesen.
    Was empfanden Sie dabei?
    Scheiße, ich weiß auch nicht. Wer bin ich, diese Menschen zu verurteilen? Ich war nicht dabei, ich musste mich nicht um so etwas kümmern. Dieses Gespräch, das wir jetzt führen, dieses »Was wäre, wenn«, damals hatte ich keine Zeit für so etwas. Ich hatte immer noch einen Job zu erledigen.
 Ich weiß, Historiker betonen gern, dass die US-Armee so wenige Verluste hinnehmen musste, als sie vorrückte. Wenige im Vergleich zu anderen Ländern, in China oder vielleicht bei den Russkies. Wenig, weil nur die Opfer gezählt werden, die Zack forderte. Es gab Millionen Möglichkeiten, wie es einen auf diesem Weg erwischen konnte, und mehr als zwei Drittel davon standen nicht in dieser Pyramide.  Krankheiten waren ein großer Faktor, die Art von Seuchen, die seit dem Mittelalter ausgestorben sein sollten. Klar, wir nahmen unsere Pillen, bekamen unsere Spritzen, aßen gut und wurden regelmäßig untersucht, aber es war einfach so viel Scheiße überall im Dreck, im Wasser, im Regen und in der Luft, die wir atmeten. Jedes Mal, wenn wir in eine Stadt einmarschierten oder eine Zone befreiten, verschwand mindestens ein Kamerad; wenn er nicht tot war, dann wurde er in Quarantäne gebracht. In Detroit verloren wir eine ganze Kompanie durch die er in Quarantäne gebracht. In Detroit verloren wir eine ganze Kompanie durch die spanische Grippe. Da sind die Lamettas echt ausgeflippt und haben das gesamte Bataillon zwei Wochen unter Quarantäne gestellt.  Dann waren da die Minen und Stolperfallen, manche von Zivilisten, aber manche hatten wir auf unserem Rückzug nach Westen auch selbst gelegt. Damals kam uns das ganz logisch vor. Einfach Meile für Meile verminen und abwarten, bis sich Zack selbst in die Luft sprengt. Das Problem ist nur, so funktionieren Minen nicht.  Die zerstören keinen ganzen menschlichen Körper, die reißen nur ein Bein oder einen Knöchel oder die Kronjuwelen weg. Dafür wurden sie entworfen; nicht, um Menschen zu töten, sondern um sie zu verstümmeln, damit die Armee wertvolle Ressourcen opfern muss, damit man
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