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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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Freiwillige, die alle dem Kodex folgten, dass ein Menschenleben, jedes Menschenleben, unbedingt gerettet werden sollte. Ich nehme an, heute gibt ihnen die Geschichte Recht, wenn man die vielen verwilderten Kinder sieht, die sie rehabilitieren konnten und die wir vielleicht ohne Vorwarnung erschossen hätten. Wenn sie die nötigen Mittel gehabt hätten, hätten sie das vielleicht auch mit Tieren so machen können.  Mann, wilde Rudel, die haben mir mehr als alles andere zugesetzt. Und ich spreche nicht nur von Hunden. Bei Hunden wusste man, wie man mit ihnen fertig wurde. Hunde ließen einen immer wissen, wann und wie sie angreifen würden. Ich meine »Flieger«: W-Löwen, Katzen, halb Löwe, halb Säbelzahntiger aus der Eiszeit. Vielleicht waren es mutierte Berglöwen, einige sahen mit Sicherheit so aus, oder vielleicht eine Abart von Hauskatzen, die einfach superangriffslustig werden mussten, damit sie überleben konnten. Ich habe gehört, dass sie im Norden größer wurden, irgendein Gesetz der Natur oder der Evolution. Ich verstehe diese ganze Ökologiekiste nicht wirklich, nicht weiter, als ich es in einigen wissenschaftlichen Fernsehsendungen vor dem Krieg mitbekommen habe. Ich habe gehört, es liegt daran, dass Ratten irgendwie wie die neuen Kühe waren; schnell und klug genug, dass sie Zack entkommen konnten, ernährten sich von Aas, vermehrten sich millionenfach in den Bäumen und Ruinen. Die waren selbst ziemlich wild geworden, daher musste alles, was sich von ihnen ernährte, zwangsläufig noch größer und wilder werden als sie. Das ist ein W-Löwe, etwa doppelt so groß wie ein Kater vor dem Krieg, Zähne, Krallen und mit richtig Geschmack an warmem Blut.
    Das muss auch für die Spürhunde eine Gefahr gewesen sein.
    Machen Sie Witze? Die liebten sie, sogar die kleinen Dackel, bei denen konnten sie sich endlich einmal wieder wie richtige Hunde fühlen. Ich meine, die waren nur eine Gefahr für uns, wir wurden von einem Ast oder einem Dach aus angegriffen.
 Die hetzten einen nicht wie W-Hunde, die warteten einfach nur ab und ließen sich Zeit, bis man zu nahe war, um eine Waffe zu heben.  Meine Staffel säuberte gerade ein Einkaufszentrum außerhalb von Minneapolis.
    Ich steige durch das Fenster einer Starbucks-Filiale, und da springen mich plötzlich drei von hinter der Theke an. Die haben mich umgeworfen und zerrten an meinen Armen, meinem Gesicht. Was glauben Sie, wie ich dazu gekommen bin?
    [Er zeigt auf eine Narbe an seiner Wange.]
    Ich nehme an, das einzige echte Opfer, das wir an jenem Tag zu beklagen hatten, waren meine Unterhosen.
 Abgesehen von den bissfesten BDUs und den Leibpanzern trugen wir manchmal schusssichere Westen, Helme ... Wenn man lange keine starre Rüstung mehr getragen hat, vergisst man, wie unbequem und ungelenk die sein können.
    Haben Wilde, ich meine jetzt wilde Menschen, denn gewusst, wie man Schusswaffen benutzt?
    Die wussten überhaupt nicht, wie man irgendetwas Menschliches macht, darum waren sie ja Wilde. Nein, der Leibpanzer diente zum Schutz gegen einige der normalen Menschen, auf die wir stießen. Ich spreche nicht von organisierten Rebellen, ich spreche von dem vereinzelten LeMeauE, dem letzten Menschen auf Erden. Es gab in jeder Stadt einen oder zwei, ein Kerl oder eine Schnalle, die es irgendwie geschafft hatten zu überleben. Ich habe einmal gelesen, dass die USA die höchste Zahl davon auf der ganzen Welt hatten, etwas von wegen der individualistischen Natur oder so. Die hatten so lange keine richtigen Menschen mehr gesehen, dass sie erst einmal aus Versehen oder einem reinen Reflex heraus schossen. Meistens gelang es uns, sie anzusprechen und zu beruhigen.
 Diejenigen, die wir insgeheim RCs nannten, Robinson Crusoes - das war der höfliche Ausdruck für die, die echt cool waren.  Diejenigen, wie wir LeMeauEs nannten, die waren ein bisschen zu sehr daran gewöhnt, Könige zu sein. König wovon, das kann ich nicht sagen, Gs und Quislingen und verrückten W- Biestern, aber ich denke, ihrer Meinung nach hatten sie ein gutes Leben, und dann kamen wir und wollten es ihnen wegnehmen. So wurde ich getroffen.  Wir näherten uns dem Sears Tower in Chicago. Chicago, das waren genügend Alpträume für drei Leben. Es war mitten im Winter, der Wind peitschte so heftig über den See, dass man kaum aufrecht stehen konnte, und plötzlich spürte ich wie Thors Hammer mich auf dem Kopf traf. Die Kugel eines Jagdgewehrs. Danach habe ich mich nie wieder über unsere Stahlhelme
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