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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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und Hass bei den anderen Nationen weckt. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob das der richtige Weg ist; die Zukunft ist so bergig, dass man nicht weit vorausschauen kann. Aber ich werde Sensei Tomonaga auf seinem Weg folgen, ich und viele andere, die uns jeden Tag beitreten. Nur die »Götter« wissen, was uns an seinem Ende erwartet.

Armagh, Irland

    [Philip Adler trinkt sein Glas leer und steht auf, um zu gehen.]

    Wir haben sehr viel mehr verloren als nur Menschen, als wir sie den lebenden Toten überlassen haben. Mehr will ich dazu nicht sagen.

Tel Aviv, Israel

    [Wir haben unser Essen beendet, und Jürgen reißt mir aggressiv die Rechnung aus der Hand.]

    Bitte, ich habe das Essen ausgesucht, ich bezahle auch. Ich habe dieses Zeug gehasst, weil ich immer dachte, es sieht wie ein Büfett Kotze aus. Meine Leute mussten mich eines Tages hierherschleppen, diese jungen Sabras mit ihrem exotischen Geschmack. »Versuch es doch mal, alter Jecke«, sagten sie. So nannten sie mich, einen »Jecke«. Das heißt Arschloch, aber die offizielle Definition ist deutscher Jude. Mit beidem hatten sie Recht.
 Ich war im »Kindertransport«, der letzten Möglichkeit, jüdische Kinder aus Deutschland hinauszuschaffen. Da sah ich zum letzten Mal meine Familie lebendig. Es gibt einen Teich in einer kleinen Stadt in Polen, wo sie die Asche verstreut haben. Auch nach einem halben Jahrhundert ist dieser Teich noch grau.  Ich habe gehört, dass es keine Überlebenden des Holocaust gibt, dass selbst jene, die am Leben blieben, so irreparable seelische Schäden davon trugen, dass ihr Geist, ihre Seelen, die Person, die sie sein sollten, für immer dahin waren. Ich möchte gern glauben, dass das nicht so war. Aber wenn, dann hat niemand auf der Welt diesen Krieg überlebt.

An Bord der USS Tracy Bowden

    [Michael Choi lehnt an der Heckreling und blickt zum Horizont.]

    Wissen Sie, wer die Opfer des Z-Weltkriegs sind? Die Wale. Ich nehme an, die hatten nie eine Chance, nicht bei mehreren Millionen von hungrigen Bootsflüchtlingen und zumal die Hälfte aller Marinen dieser Welt in Fischereiflotten umgewandelt wurden. Viel ist nicht erforderlich, nur ein Torpedo, der von einem Hubschrauber abgeworfen wird, nicht einmal so nahe, dass er körperliche Schäden anrichtet, aber nahe genug, dass sie taub und verwirrt werden. Sie bemerkten die Manufakturschiffe erst, als es zu spät war. Man konnte es aus Meilen Entfernung hören, die Explosionen, die Schreie. Nichts überträgt Schallwellen so gut wie Wasser.
 Schrecklicher Verlust, und man muss keine nach Patschouli stinkende Öko-Heulsuse sein, um das zu begreifen. Mein Dad arbeitete am Scripps, nicht dem Mädcheninternat in Claremont, sondern dem ozeanografischen Institut außerhalb von San Diego. Darum ging ich überhaupt erst zur Marine, und so lernte ich, das Meer zu lieben. Man sah immer irgendwelche Grauen vor Kalifornien.  Majestätische Tiere, die endlich langsam zurückkehrten, nachdem sie durch die Jagd fast ausgerottet worden wären. Sie hatten keine Angst mehr vor uns, und manchmal konnte man so nahe zu ihnen paddeln, dass man sie berühren konnte.  Die hätten uns im Handumdrehen töten können, ein Schlag mit einer drei Meter großen Schwanzflosse, ein Sprung mit dem über dreißig Tonnen schweren Körper.  Die frühen Walfänger nannten sie Teufelsfische, weil sie so erbittert kämpften, wenn sie in die Enge getrieben wurden. Aber die wussten, dass wir ihnen kein Leid zufügen wollten. Die ließen sich von uns tätscheln, und wenn sie glaubten, sie müssten ein Kalb beschützen, schubsten sie uns nur ganz sanft weg. So viel Kraft, so viel Potenzial zur Zerstörung. Erstaunliche Geschöpfe, die Grauen Kaliforniens, und jetzt sind sie alle dahin, genau wie die Blauwale und Finnwale und Buckelwale.  Ich habe gehört, dass einige Weißwale und Narwale gesichtet wurden, die unter dem arktischen Eis überlebt haben sollen, aber wahrscheinlich sind es nicht genug für ein stabiles genetisches Reservoir. Ich weiß, dass es noch einige intakte Orkaschwärme gibt, aber angesichts der hohen Verschmutzung und da es weniger Fische gibt als in einem Swimmingpool in Arizona, schätze ich ihre Chancen nicht zu optimistisch ein. Selbst wenn Mutter Natur diesen Killern die Gnade erweist und dafür sorgt, dass sie sich anpassen können, so wie einige der Dinosaurier, die sanften Riesen sind für immer ausgestorben. Wie in diesem Film, Oh, God, in dem der Allmächtige die Menschen auffordert, eine
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