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Operation Zombie

Operation Zombie

Titel: Operation Zombie
Autoren: Max Brooks
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Dokumentation der BBC, in der es darum ging, dass es in Großbritannien immer so neblig war, dass die britische Armee nie Halt machte. Es gab da eine Szene, in der die Kamera ein echtes Feuergefecht einfing, man sah nichts als Funken und Mündungsfeuer der Waffen und schemenhafte Silhouetten, die fielen. Dieser unheimliche Soundtrack dazu wäre gar nicht nötig gewesen. Ich bin allein schon beim Zusehen fast aus geflippt.  Außerdem verlangsamte uns, dass wir mit anderen Ländern Schritt halten mussten, mit den Mexikanern und Kanadiern. Keine von deren Armeen verfügte über ausreichend Personal, die gesamten Länder zu befreien. Die Abmachung lautete, dass sie unsere Grenzen räumten, während wir in unserem Haus für Ordnung sorgten. Wenn unser Land gesichert war, würden wir ihnen jede Unterstützung geben, die sie brauchten. Das war die Geburtsstunde der multinationalen Streitmacht der UN, aber ich wurde schon lange davor pensioniert.  Mir kam es immer so vor, als müssten wir uns wechselweise beeilen und abwarten, durch schwieriges Gelände kriechen oder bebautes Terrain schleichen. Oh, und wenn Sie über Geschwindigkeitshindernisse reden wollen, dann versuchen Sie es mal mit Häuserkampf.
    Die Strategie sah immer so aus, dass das Zielgebiet umzingelt wurde. Wir richteten semipermanente Verteidigungsanlagen ein, für die Aufklärung wurde von Spionagesatelliten bis zu Spürhunden alles eingesetzt, dann versuchten wir alles, um Zack rauszulocken, und gingen erst dann rein, wenn wir ganz sicher waren, dass keine mehr rauskommen würden. Klug und sicher und relativ einfach. Na klar!
 Was das Umzingeln des Zielgebiets angeht, konnte mir jemand sagen, wo dieses Zielgebiet bitteschön genau begann? Städte waren keine Städte mehr, wissen Sie, die gingen einfach in vorstädtische Elendsviertel über. Mrs. Ruiz, eine unserer Ärztinnen, nannte das »Füllsel«. Vor dem Krieg war sie Immobilienmaklerin gewesen und erklärte uns, dass die gesuchtesten Grundstücke immer die Gebiete zwischen zwei existierenden Städten waren. Verdammte »Füllsel«, wir lernten alle, diesen Ausdruck zu hassen. Für uns bedeutete das, dass wir einen Straßenzug nach dem anderen dieser Hüttenstädte räumen mussten, bevor wir auch nur daran denken konnten, eine Quarantänegrenze zu errichten. Imbissrestaurants, Einkaufszentren, Meilen von billigen Wellblechhäusern und Papphütten.  Nicht einmal im Winter war alles sicher und gemütlich. Ich gehörte zur Armeegruppe Nord. Zuerst glaubte ich, ich hätte das große Los gezogen, wissen Sie. In sechs Monaten von zwölf musste ich gar keine echten Gs sehen, acht genau genommen, wenn man bedenkt, wie das Wetter im Krieg war. Ich dachte mir, he, wenn es kälter wird, dann sind wir nicht viel mehr als Müllmänner: Wir finden sie, loboen sie und markieren sie zum Begraben, wenn es wieder taut, kein Problem. Aber man hätte mich loboen sollen, weil ich dachte, dass Zack der einzige Bösewicht da draußen ist.  Wir hatten Quislinge, die man von den echten Zombies kaum unterscheiden konnte, die aber winterfest waren. Wir hatten Rettungseinheiten, bei denen es sich offen gestanden im Wesentlichen um etwas bessere Hundefänger handelte. Die gaben sich allergrößte Mühe, alle Quislinge einzufangen, die wir aufspürten, fesselten sie und brachten sie in Rehabilitierungskliniken, als wir noch glaubten, dass man sie rehabilitieren könnte.
    Verwilderte Kinder stellten eine weitaus gefährlichere Bedrohung dar. Viele waren inzwischen keine Kinder mehr, sondern Jugendliche, in manchen Fällen sogar Erwachsene. Sie waren schnell, sie waren klug, und wenn sie beschlossen, lieber zu kämpfen, anstatt zu fliehen, dann konnten sie einen wirklich aufmischen.
 Natürlich haben die ER immer versucht, sie zu betäuben, aber natürlich klappte das nicht immer. Wenn ein hundert Kilo schwerer Wilder auf einen zu stürmte, dann brachten ihn ein paar Kubikzentimeter Betäubungsmittel nicht zu Fall, bevor er einen erreicht hatte. Viele ERs wurden ziemlich übel zugerichtet, ein paar verließen den Schauplatz sogar in Leichensäcken. Die Lamettas mussten einschreiten und ein paar Stoppelhopser als Geleitschutz zur Verfügung stellen. Wenn ein Betäubungspfeil ein verwildertes Kind nicht aufhalten konnte, schafften wir es auf jeden Fall. Nichts kreischt so schrill wie ein tobsüchtiger Kerl, dem eine PIE-Patrone in den Eingeweiden brennt. Die ER-Fuzzis hatten damit natürlich ein Problem. Das waren alles
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