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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg
Autoren: Karl Riess
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hinauf, der inmitten des Lichtkegels stand.
    Er hatte den großen Raum mit der Trennwand rechtzeitig genug erreicht um einige Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Er hatte zwei Männerstimmen unterscheiden können und der Name Schwandtner war gefallen – aber der sagte ihm rein gar nichts. Es hatte ihn einige Mühe gekostet sich leise durch den fast stockdunklen Gang zu tasten, ohne irgendwo anzustoßen aber er schaffte es. Der schwache Schimmer einer diffusen Lichtquelle leitete ihn. Anscheinend leuchtete auf einem technischen Gerät ein paar bunte LEDs. Es reichte immerhin aus, um einige Umrisse des Raums erahnen. Er mußte recht groß und hoch sein, denn die Stimmen vor ihm hallten dumpf. Er hatte sich vorsichtig und nahezu lautlos zu dem Durchgang in der Wand geschoben. Von hier waren die Stimmen gekommen und im leichten Schimmer brennender Kontrollampen zeichnete sich der Schemen des großen Mannes vor einer Treppe oder Stiege ab, die auf einen Art Empore hinaufführte. Eine Männerstimme hatte den Mann aufgefordert nach oben zu kommen und Schritt für Schritt erklomm dieser die Stufen. In diesem Augenblick sah Dimitri die Waffe in der Hand des Mannes. Ein lautes Brummen ertönte und schwollen weiter an, kaum daß der Mann die letzte Stufe erreicht hatte. Dimitri grübelte noch darüber was dieses Geräusch bedeutete, da war der helle Lichtschein auf der Empore aufgeflammt und hatte den Mann eingehüllt. Dimitri erkannte noch, daß es sich bei der Empore um eine etwa 2 Meter hohe Plattform handelte, die fast die gesamte Breite des Raumes einnahm, doch seine ganze Aufmerksamkeit galt nun dem Mann auf der Plattform. Seine Oberkörper zuckte unkoordiniert und er versuchte seine Waffe auszurichten, aber offensichtlich war er geblendet und konnte kein Ziel ausmachen.
    Dann ging alles sehr schnell. Eine zweite Person sprang vor in den Lichtkegel und traf den Mann mit einem mörderischen Sprungtritt gegen die Brust. Der Kerl wurde von den Beinen gerissen und förmlich nach hinten katapultiert. Dort prallte er gegen das Metallgeländer an der Stirnseite der Plattform. Der Aufprall war so heftig, daß es wirkte, als habe sich das Geländer verformt. Dimitri blickte erschrocken den Angreifer an und erkannte das Mädchen – seine ursprüngliche Zielperson. Mit unbewegtem Gesicht setzte sie dem Attackierten nach, der anscheinend orientierungslos am Geländer hing. Dimitri sah, daß sich hinter dem Geländer, direkt an der Stelle, an der der Mann lehnte, ein großes kreisrundes Loch in der Wand befand. Ein in einen Metallrahmen gefaßtes Gitter, das die Öffnung normalerweise versperrte, war an einer Schiene zur Seite geschoben. Das laute dröhnende, an-und abschwellende Summen, wie der schnelle Flügelschlag eines gigantischen Vogels, zischte aus dem Tunnelloch.
    Mit zwei Schritten war das Mädchen bei dem Mann und faßte ihn mit beiden Händen am Kragen seiner Jacke. Sie riß ihn vom Geländer hoch und mit sich, als sie sich wie ein Hammerwerfer um die eigene Achse drehte, wobei der Mann regelrecht vom Boden abhob. Nach nur einer Drehung ließ sie ihn los und schleuderte ihn in hohem Bogen über das Geländer.
    Dimitri sah ihn mit den Beinen voran durch das Loch in der Wand segeln, gefolgt von grausigen, häßlichen Geräuschen. Knacken, Knirschen und das schrille, maschinelle Kreischen, als würde eine starke Hydraulik auf unerwarteten Widerstand treffen. Funken stoben aus dem Tunnelloch – und noch etwas anderes wurde ausgespuckt: Blut, Kleidungsfetzen und undefinierbare Teile klatschten überall auf die Plattform oder an die Wände.
    Dimitri war wie gelähmt vor Schrecken. Ein abgerissener Arm war direkt vor seinen Füßen gelandet. Aus dem Stumpf ragten Kabel und Metallgestänge doch das schlimmste war, daß sich die Finger der Hand noch bewegten. Sie zuckten konvulsivisch und schienen nach etwas zu greifen. Er wendete angewidert den Blick ab und sah stattdessen wieder zur Plattform hinauf. Das Mädchen blickte ungerührt zum Tunnelloch, dann drehte sie sich um und ging zu einer Konsole neben dem Treppenaufgang. Dort drückte sie einige Schalter und die schaurige Geräuschkulisse verstummte nach und nach. Dann war es mit einem Mal totenstill.
    »Du ... du hast ihn umgebracht«, stammelte Dimitri in die gespenstische Stille hinein. Im Reflex hatte er bereits vor Sekunden seine Waffe aus dem Achselholster gezogen und richtet sie nun auf das Mädchen.
    Sie fuhr herum und sah zu ihm hinunter. Ihre Gesichtszüge verrieten
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