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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg
Autoren: Karl Riess
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Ventilator zu waschen. Tom wischte währenddessen mit einem Lappen auf der Plattform und überall sonst, wo noch Blutspuren zu sehen waren. Dieser Teil der Anlage würde ab nächster Woche sowieso nicht mehr erreichbar sein, denn es war geplant, sämtliche Zugänge, die hierher führten, zu versiegeln. Es war also nicht damit zu rechnen, daß noch irgendjemand hier im Turbinenraum auftauchte und entsprechend oberflächlich tilgten sie die Spuren des Kampfes.
    Großen Wert legte Jazz vielmehr darauf, daß kein größeres Metallteil des Cyborgs zurückblieb. Nachdem sie sicher waren, daß sie alles zusammen hatten, verfrachteten sie die Überreste des Cyborgs in verschiedene Müllsäcke und brachten die Bündel in einen Seitentunnel zu einem kleinen Raum. So wie es Krieger ihnen beschrieben hatte befanden sich in dem Raum mehrere etwa einen Meter tiefe Löcher im Boden. Man hatte sie vor einigen Jahren in den Stein getrieben um weitere Maschinerie zu installieren, doch das Rheinhochwasser stoppte dieses Vorhaben. Sie luden die Überreste des Cyborgs in die Löcher, dann besorgte sich Jazz mehrere Säcke Zement aus dem Bauwagen, und Tom schleppte Eimer voll mit Wasser an. Mit dem notdürftig angerührten Zement befüllten Sie die Löcher. Es würde reichen, das zerstörte Endoskelett für eine lange Zeit verschwinden zu lassen.
    Nun mußten sie sich um den Toten kümmern. Die mörderische Wucht des Aufpralls an der Wand hatte sein Genick brechen lassen. Tom blieb in respektvollem Abstand zu der Leiche und beobachtete Jazz dabei, wie sie die Taschen durchsuchte. Tom fragte sich, wer das wohl gewesen sein könnte, doch sie fanden nichts was Aufschluß darüber gab. Papiere hatte er nicht bei sich. Und das Handy, das sie in einer Jackentasche fanden war komplett zerstört worden, als Jazz den Mann gegen die Wand geschleudert hatte. In einer anderen Jackentasche fanden sie ein kleines Gerät mit Display, das noch intakt schien. Jazz schaltete es ein, doch auf dem Display erschien nur die Meldung: 'SAT-CON lost'. Jazz reichte das Gerät an Tom, dann begann sie, die Leiche in eine dicke Kunststoffolie zu wickeln, die sie ebenfalls aus dem Bauwagen hatte. Als Jazz den toten Körper kurz anhob, wirkte es, als hätte es dem Mann nicht nur das Genick gebrochen. Tom verzichtete darauf, genauer hinzusehen.
    Schließlich wuchtete Jazz das Bündel mühelos auf die Schulter und sie machten sich auf, die Anlage endgültig zu verlassen. Tom beeilte sich, um einige Schritte voraus zu laufen. Er war froh, endlich den gruseligen Ort hinter sich lassen zu können. Am Sicherungskasten hinter der Schleuse löschte Jazz alle Lichter. Dann ließ sie die schwere Stahlplatte wieder in die Verankerung fahren.
    Tom blickte in den dunklen Tunnelgang, während sich die schwere Schleuse Zentimeter für Zentimeter wieder schloß. So wie Krieger es ihnen erklärt hatte, befand sich THORs Zuflucht etwa einen halben Kilometer von hier entfernt. Man konnte den Bereich über einen Quertunnel erreichen. Als Krieger in der letzten Woche die Anlage für seine Zwecke vorbereitet hatte, war er von hier aus in den Rechnerraum gelangt. Natürlich hätte Tom gerne einen Blick auf THOR geworfen. Aber derzeit befanden sich die Arbeiter der Stadtwerke und des THW in diesem Teil der Anlage und so wäre es zu riskant gewesen, dort vorbeizuschauen. Zumal der Zugangstunnel zum Rechnerraum wahrscheinlich sowieso schon längst verschlossen worden war.
    Als letztes schloß Jazz die schwere Stahltür mit dem Schlüssel ab, den Krieger ihnen gegeben hatte. Mit dem Leichenbündel gingen sie über den Waldweg zurück zu ihrem Wagen. Tom lief voraus und sondierte die Lage. Da niemand weit und breit unterwegs war, konnten sie ohne gesehen ihren Wagen erreichen. Sofort fiel ihnen der schwarze Mercedes mit dem Karlsruher Kennzeichen auf, der unweit vom Golf parkte. Jazz erkannte den Wagen. Sie erklärte Tom, daß er gestern Nacht für einen Moment hinter ihr gefahren war.
    Tom wurde zunehmend ungeduldig. Er wollte so schnell es ging von hier verschwinden, doch Jazz bestand darauf, das Auto kurz zu untersuchen. Sie fanden aber nichts, was Rückschlüsse auf den Halter oder etwaige Auftraggeber zugelassen hätte. Während Jazz noch das Handschuhfach durchsuchte, bemerkte Tom, daß das kleine Gerät, das sie bei dem Mann gefunden hatten, wieder eine Anzeige lieferte. Tom erkannte ein Satellitenbild der Umgebung, er entdeckte Positionsangaben und zwei blinkende Punkte und er hatte
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