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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers
Autoren: E Dietl
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weitspucken. Dabei traf es eine Zielscheibe, jedes Mal genau in der Mitte.
    »Beim Kröterich, das ist nicht schwer. So was kann ich auch«, meinte das eine Olchi-Kind. »Soll ich …?«
    »Bitte nicht!«, sagte der Bürgermeister schnell. »Das glauben wir dir auch so.«
    Danach zeigten zwei wagemutige Trapezkünstler ihr Können. Sie kletterten an einem Seil hoch in die Zirkuskuppel und turnten da oben herum, so geschickt wie zwei Schimpansen. Dabei schwangen sie auf zwei kleinen Schaukeln hin und her, ließen sich fallen, sausten durch die Luft und fingen sich erst im letzten Moment mit den Händen auf.
    »Im Zirkus von Monaco hab ich das schon mal besser gesehen«, meckerte Elisabeth. Sie war eben eine Frau von Welt und nicht so leicht zu beeindrucken.
    Dann kam noch einmal das Mädchen im Glitzerkleid in die Manege. Sie war jetzt eine Seiltänzerin und zeigte ihre gefährlichen Kunststücke auf dem Hochseil.
    Mutig tanzte sie auf dem dünnen Seil herum, stand auf einem Bein und balancierte dabei einen bunten Schirm auf dem Kopf. Als sie auch noch einen Handstand machte, hielt sich Olchi-Oma vor Schreck die Augen zu.
    Anschließend wirbelte ein Jongleur jede Menge Bälle und Keulen durch die Luft, so schnell, dass einem vom bloßen Hinsehen schwindelig werden konnte.
    »Das hat er bestimmt geübt«, sagte das eine Olchi-Kind. »Opa übt das auch manchmal mit Dosen und Knochen.«
    »Aha, na das ist ja interessant«, sagte der Bürgermeister.
    Dann wechselte die Musik, und man hörte geheimnisvolle Töne aus den Lautsprechern. Das Scheinwerferlicht zauberte eine düstere Stimmung in das Zelt, und es gab einen lauten Knall. Rauchschwaden stiegen auf, und plötzlich stand der Magier Spirelli in der Manege.
    Wie gebannt schauten die Zuschauer auf den geheimnisvollen Mann. Er war ziemlich groß, trug ein elegantes Bärtchen, hohe Stiefel und einen knallroten Anzug. Auf dem Kopf hatte er einen Zylinder.
    »Verehrtes Publikum«, sagte der Magier mit finsterer Stimme, »mein Name ist Spirelli, der Meister der Verwandlung!«
    Neben ihm stand eine Art Umkleidekabine aus rotem Stoff. Er verbeugte sich und betrat die Kabine.
    Ein paar Sekunden später gab es noch mal einen Knall, und die Umkleidekabine sank wie von Geisterhand in sich zusammen. Der Magier stand in ein schwarzes Gewand gekleidet da, und auf dem Kopf trug er nun einen weißen Turban. Er hatte vornehme Lackschuhe an, sein elegantes Bärtchen hatte sich in einen mächtigen Schnurrbart verwandelt.
    Niemand konnte sich erklären, wie er es geschafft hatte, sich so blitzschnell umzuziehen.
    »Solltest du auch mal üben«, brummte Ewald Elisabeth zu. »Du brauchst immer so lang beim Umziehen.«
    Anschließend ließ der Magier eine brennende Kugel durch die Luft schweben und zeigte dem Publikum, wie man Rosen in Konfetti verwandelt. Olchi-Oma und die beiden Olchi-Kinder klatschten begeistert Beifall.
    Plötzlich watschelte eine kleine Ente durch die Manege. Spirelli nahm die Ente und setzte sie in eine schwarze Holzkiste. Dann klappte er den Deckel zu.
    Trommelwirbel kam aus dem Lautsprecher, während der Magier ein paar Zauberworte sprach. Er nahm den Deckel der Kiste wieder ab, entfernte nun auch die Seitenwände und zerlegte die ganze Kiste langsam in ihre Einzelteile.
    Die Ente war verschwunden!
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, murmelte Olchi-Oma beeindruckt. »Dieser Mann kann hexen!«
    Spirelli verbeugte sich noch einmal, und die Zuschauer applaudierten kräftig. Niemand konnte sich erklären, wo die Ente geblieben war.
    »Sehr verehrtes Publikum!«, sagte der Magier. »Nun will ich Ihnen einen ganz besonderen Trick zeigen. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich auch ein Meister der Hypnose. Dazu brauche ich aber Ihre Hilfe. Wer von Ihnen möchte zu mir in die Manege kommen?«
    Niemand meldete sich.
    »Was ist denn eine Hüpfhose?«, fragte das eine Olchi-Kind.
    »Abwarten«, meinte das andere Olchi-Kind. »Sicher hüpft er gleich herum.«
    Der Magier blickte auffordernd ins Publikum. »Nun, wer hat Mut?«, sagte er. »Wen darf ich heute in Hypnose versetzen?«
    »Traust du dich? Du bist doch sonst immer so mutig«, flüsterte Elisabeth dem Bürgermeister zu.
    »Ich bin nicht immer mutig«, antwortete der Bürgermeister schnell.
    Der finstere Blick des Magiers blieb an Olchi-Oma hängen.
    »Wie wäre es mit Ihnen, werte Dame? Hätten Sie Lust auf ein kleines Experiment?«



»Ja, los, Oma!«, drängten die Olchi-Kinder. »Das wird bestimmt krötig!«
    »Na
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