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Ohrwuermer und Quallenpest

Ohrwuermer und Quallenpest

Titel: Ohrwuermer und Quallenpest
Autoren: Harald Tonollo
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Fynn?«
    Alle schauten gespannt den alten Seebären an.
    Dieser fuhr gedankenverloren mit der Gabel durch seinen struppigen Bart, aus dem daraufhin einige Essensreste fielen.
    »Also, wenn ihr mich fragt«, knurrte er, »Segel setzen und volle Kraft voraus Richtung Heimatmuseum!« Dann spießte er mit der Gabel die heruntergepurzelten Bröckchen auf und schob sie sich genüsslich in den Mund.

Erste Vorbereitungen
     
    Am nächsten Morgen wurde Polly von einem ohrenbetäubenden Scheppern geweckt. Sie sprang aus dem Bett und rannte in den Flur, wo sie fast mit Pampe zusammenstieß.
    »Was ist das denn für ein Krach?«, rief ihr Bruder aufgebracht.
    »Kann man denn nicht mal in den Ferien ausschlafen?«
    Im Flur lag Debilius inmitten der alten, verbeulten Kochtöpfe in einer riesigen Wasserpfütze.
    »An die Töpfe hab ich überhaupt nicht mehr gedacht«, jammerte er. »Ich bin über einen gestolpert, hingefallen und hab dabei fast alle umgestoßen.«
    »Oh, was für ein herrlicher Tusch am frühen Morgen!«, rief Großtante Pauletta voller Begeisterung von unten herauf.
    »Das wird ein fantastischer Tag!«
    »Aber zuerst wird aufgewischt!«, befahl Fynn, der gerade die Treppe heraufkam. »Und dann heißt es, auf den nächsten Guss warten. Ich muss schließlich neue Kreise malen, um die Töpfe wieder an die richtigen Plätze stellen zu können …«
    Mittlerweile war auch Pit auf den Flur gekommen und gähnte laut. »Geht es etwa schon los?«, fragte er verschlafen.
    »Erst muss es regnen«, meinte Fynn.
    »Regnen?«, staunte Pit. »Wieso denn das?«
    »Weil ich wissen muss, wo genau es reinregnet, damit ich die Töpfe wieder ausrichten kann«, antwortete Fynn und machte eine ausladende Handbewegung. »Sonst gibt’s hier eine riesige Überschwemmung!«
    »Na toll!«, stöhnte Pit. »Das ist das erste Mal, dass ich in den Ferien auf Regen hoffe.«
    Debilius stand langsam und triefnass wieder auf. »Tut mir leid!«, murmelte er mit traurigem Gesicht. »Das wollte ich wirklich nicht.«
    Pit klopfte ihm auf die Schulter. »Hätte mir auch passieren können. Mach dir nichts draus – jetzt sind wenigstens alle wach!«
    Die Dame an der Kasse des Heimatmuseums staunte nicht schlecht über den zweiten Besuch von Polly, Pit, Pampe und Palme. Und sie kam noch mehr ins Staunen, als sie die alte Frau, das bärtige Raubein und den extrem ungepflegten Langhaarigen hinter den vieren bemerkte.
    »Hat es euch gestern so gut bei uns gefallen?«, fragte sie Polly ungläubig.
    »Oh ja!« Polly nickte. »Und deshalb wollen wir jetzt alles unbedingt unseren lieben Verwandten zeigen.«
    »Aber das Museum schließt in exakt …«, sie schaute auf die Uhr, »… siebenundzwanzig Minuten.«
    Pampe drängte sich ungeduldig vor. »Wir konnten leider nicht früher … wegen des Regens!«
    »Wegen des Regens?«, echote die Dame. »Aber der hat doch erst vor einer halben Stunde eingesetzt.«
    »Eben!«, sagte Pit. »Wir mussten so lange warten.«
    »Wegen der Töpfe!«, ergänzte Palme.
    »Töpfe?« Die Dame an der Kasse sah ziemlich verstört aus.
    »Nun ja, wir müssen aber pünktlich zumachen«, betonte sie und begann, etwas in die Kasse einzutippen.
    »Für nicht einmal ein halbes Stündchen müssen wir aber sicherlich keinen Eintritt zahlen, oder?«, fragte Pauletta Rottentodd freundlich lächelnd.
    Die Dame kniff irritiert die Augen zusammen. Was waren das nur für seltsame Leute. Sie zögerte.
    »Es gibt doch zumindest eine Gruppenermäßigung?«, fragte Fynn.
    »Gruppenermäßigung?« Die Museumsangestellte setzte ihre sauertöpfischste Miene auf. Dann schaute sie erneut auf die Uhr und räusperte sich. »Ach, gehen Sie schon. Es lohnt sich ja eh kaum.«
    Großtante Pauletta strahlte. »Sie sind ein wundervoller Mensch! Ich danke Ihnen! Nun kommt, Kinder! Beeilung, sonst verpassen wir noch das Wichtigste!« Sie zwinkerte der verwirrten Frau verschwörerisch zu, hakte sich bei Fynn unter und eilte voraus.
    »Da ist es!«, rief Polly feierlich, als sie eine Minute später vor
Magia Drei
standen.
    Großtante Pauletta breitete begeistert die Arme aus. »Das Zauberbuch! Fantastisch!«
    Fynn kraulte sich nachdenklich den Bart, sah sich um und sagte dann leise: »Also, den Glasdeckel über dem Buch kann man einfach abheben. Keine Alarmanlage, so weit ich sehe. Jetzt wäre es nur wichtig zu wissen, ob die hier einen Fotokopierer haben.«

     
    »Das finde ich heraus!« Pampe war Feuer und Flamme.
    »Wenn es einen gibt, müsste der im Büro stehen.
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