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Ohrwuermer und Quallenpest

Ohrwuermer und Quallenpest

Titel: Ohrwuermer und Quallenpest
Autoren: Harald Tonollo
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Falls dich jemand fragt, was du dort willst, sag einfach, dass du die Toilette suchst«, riet Fynn ihm.
    »Aye, Aye, Sir!« Pampe salutierte und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Und dann …«, sagte Fynn bedeutungsvoll, »brauchen wir einen Freiwilligen!«
    Als Debilius das Wort »Freiwilligen« hörte, begann er leise vor sich hin pfeifend die alten Zeitungsausschnitte an den Wänden zu begutachten. Dann entdeckte er den Durchgang zu dem kleinen Souvenirlädchen des Heimatmuseums und nuschelte: »Oh, da vorne gibt’s ja Andenken!«, und schon war er verschwunden.

     
    Polly grinste. »Debilius wäre wahrscheinlich eh nicht der Richtige gewesen, oder?«
    Fynn schüttelte den Kopf. »Wer weiß, über was der alles gestolpert wäre …« In diesem Moment kam Pampe zurück. »Alles klar«, sagte er verschwörerisch. »Kopierer steht im Büro.«
    »Wunderbar!«, meinte Fynn.
    »Jetzt benötigen wir noch jemanden, der sich dort drüben am Fenster hinter den langen Vorhängen versteckt, wenn das Museum gleich schließt.
    Die Frau an der Kasse wird nicht merken, dass einer von uns fehlt.«
    »Und derjenige soll heute Nacht Magia Drei kopieren?«, fragte Pit.
    Fynn nickte.
    »Oh, wie aufregend!«, jauchzte Großtante Pauletta verzückt.
    »Aber das Kopieren dauert wahrscheinlich nicht mal eine Stunde«, überlegte Polly. »Was soll derjenige denn dann den Rest der Zeit tun?«
    »Ist nicht mein Problem«, brummte Fynn. »Wollt ihr die Zaubersprüche haben oder nicht?«
    »Klar!«, antwortete Pit entschieden. »Ich übernehme das!«
    »Du?« Polly bekam große Augen.
    »Warum nicht? Und wer sagt denn, dass ich die ganze Nacht hierbleiben muss?« Pit ging zu einem der Fenster und versuchte, es zu öffnen. Es ließ sich aber nur auf Kipp stellen. »Einbruchsicher! So ein Mist! Dann übernachte ich wohl doch hier. Na ja, werde schon ein gemütliches Plätzchen finden.«
    Energisch fuhr Pampes Hand in die Höhe. »Ihr scheint zu vergessen, dass es nachts dunkel ist! Willst du hier etwa überall Licht machen, Pit? Wenn das da draußen jemand mitbekommt, ruft er sofort die Polizei! Lasst
mich
hierbleiben. Ich bin ein Rottentodd! Ich kann im Dunkeln sehen!«
    Pit überlegte kurz. »Okay! Hast ausnahmsweise mal recht.«
    »Was heißt hier
ausnahmsweise
?« Pampe tat beleidigt, musste aber grinsen.
    »Also, Pampe«, drängte Fynn weiter, »nachdem du das Buch kopiert hast, bleibt dir nichts anderes übrig, als dir im Museum die Nacht um die Ohren zu schlagen. Am nächsten Morgen wartest du entweder, bis die ersten Besucher kommen und mischst dich dann unauffällig unter sie …«
    »Oder?«, fragte Pampe.
    »Oder du passt einen Moment ab, in dem die Dame an der Kasse mal aufs Klo muss …«
    Just in diesem Augenblick betrat die Museumsangestellte den Raum. »Wir schließen!«, sagte sie mürrisch.
    »Wir … äh …«, stotterte Polly, »wir kommen sofort. Nur noch ein Blick auf dieses wundervolle Buch.« Sie deutete auf Magia Drei.
    Die Frau rührte sich nicht vom Fleck. Sie schaute genervt auf ihre Armbanduhr, räusperte sich und sagte dann entschieden: »Wenn ich die Herrschaften nun bitten dürfte!«
    »Ja … natürlich!« Polly sah zu Pampe hinüber, der ratlos mit den Schultern zuckte.
    »Einer von uns ist noch im Souvenirladen«, bemerkte Großtante Pauletta scheinbar beiläufig. »Wenn Sie so nett wären und ihm Bescheid geben würden, dass wir gehen.«
    »Meinetwegen«, die Frau seufzte und verschwand in dem kleinen Lädchen.
    »Los, Pampe!«, zischte Polly.
    Kaum hatte sich ihr Bruder hinter dem Vorhang versteckt, kam die Kassiererin auch schon zurück. Ungeduldig klapperte sie mit den Schlüsseln. »Im Souvenirlädchen war niemand«, erklärte sie vorwurfsvoll.
    »Was?« Polly war ehrlich verblüfft.
    »So wie ich Debilius kenne, war ihm bestimmt langweilig und er ist nach Hause gegangen, um sich aufs Ohr zu legen«, vermutete Pit.
    Die Frau nickte unmerklich. »Ach, jetzt verstehe ich, warum es mir so vorkommt, als wäre eure Gruppe vorhin größer gewesen. Aber es wird ja wohl kaum jemand freiwillig über Nacht hierbleiben.« Sie lachte leise über ihren kleinen Scherz.
    »Wohl kaum!«, erwiderte Polly mit einem schiefen Grinsen.

Pampe verliert die Nerven
     
    Pampe wartete ungefähr fünf Minuten hinter dem schweren Vorhang, dann war er sich sicher, dass er allein im Museum war. Kein Laut war mehr zu hören.
    Trotzdem schlich er sicherheitshalber auf Zehenspitzen zum nächsten Ausstellungsraum und schaute vorsichtig
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