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Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer

Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer

Titel: Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
Autoren: E. E. Smith
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K APITEL 1
     
     
    Tag für Tag zog ein kugelförmiges Raumschiff aus Arenak durch die unendliche Weite des interstellaren Weltraums. Vor langer Zeit war es als osnomisches Kriegsschiff in Dienst gestellt worden, jetzt hieß es Violet und trug zwei Erdenmenschen und einen Fenachroner an Bord – Dr. Marc C. DuQuesne von der World Steel Corporation, ›Baby Doll‹ Loring, seinen vielseitigen Assistenten und den monströs wirkenden Ingenieur des Flaggschiffs Y427W. Das Schiff bewegte sich vom Grünen System kommend auf das Sonnensystem der Fenachroner zu. Der mittlere Wendepunkt der gewaltigen Strecke war längst passiert; seit dieser Zeit bremste die Violet mit einer Gegenbeschleunigung von fünffacher Lichtgeschwindigkeit ab.
    Zur großen Überraschung DuQuesnes und Lorings hatte sich ihr Gefangener sämtlicher Feindseligkeiten enthalten. Er hatte sich mit der vollen Kraft seines übernatürlichen Körpers und Gehirns der Aufgabe gewidmet, den Atomantrieb der Violet in den raumabsorbierenden Antrieb seiner Rasse umzubauen. Dieser Antrieb, der in seinem Wirkungsbereich jedes einzelne Atom anspricht, hebt die Beschleunigungswirkung auf, so daß sich die Raumschiffpassagiere keiner Bewegung bewußt sind, auch wenn ihr Fahrzeug mit Höchstwerten beschleunigt wird.
    Der Ingenieur hatte sich um keine Aufgabe gedrückt, mochte sie auch noch so schwierig sein. Als er erst einmal richtig in Fahrt war hatte er den Antrieb mit dem ganzen Können seines Berufsstandes versorgt; er hatte Wunder an Umspannungen und Justierungen vollbracht, so daß die schon unvorstellbare Maximumbeschleunigung noch um weitere zwei Prozent gesteigert worden war. Und das war noch nicht alles. Nach der ersten Auflehnung verzichtete er darauf, die fast unwiderstehliche hypnotische Kraft seiner Augen einzusetzen, jener kalten roten Projektoren geistiger Energie, die die beiden Männer am eigenen Leibe als fürchterliche Waffe erfahren hatten. Auch protestierte er überhaupt nicht gegen die Attraktorfesseln, die man ihm über die gewaltigen Gliedmaßen gestreift hatte.
    Nicht-materielle Fesseln waren es, deren Kraft nicht spürbar war, solange der Gefangene sich ruhig verhielt. Doch machte er auch nur eine falsche Bewegung, verwandelten sich die winzigen Kraftlinien sofort in kupfergespeiste Energiestrahlen und schleuderten den armen Burschen gegen die Kontrollraumwand und hielten ihn dort reglos fest, wie sehr sich sein mächtiger Körper auch anstrengen mochte.
    DuQuesne lag entspannt in seinem Sitz; vielmehr schwebte er ausgestreckt darüber, ohne die Liegefläche zu berühren. Seine Brauen waren düster zusammengezogen, während er mit schwarzen Augen den fenachronischen Ingenieur musterte. Wie üblich steckte das Wesen zur Hälfte in der Antriebsanlage und bemühte sich, noch mehr Leistung aus den gewaltigen Maschinen herauszuholen.
    Der Wissenschaftler spürte die Neugier seines Begleiters und wandte sich mit unwägbarem Blick an Loring, der seinen Chef betrachtet hatte, während DuQuesne das außerirdische Wesen studierte. Lorings engelhaftes Äußere war so täuschend wie je, seine klaren blauen Augen wirkten ruhig und gelassen, doch DuQuesne, der den Mann gut kannte, spürte eine unmerkliche Spannung und wußte, daß der Mörder ebenfalls beunruhigt war.
    »Was ist los, Doll?« Der Wissenschaftler lächelte freudlos. »Haben Sie Angst, daß uns der Kerl einen Streich spielt?«
    »Eigentlich nicht.« Loring schien aufzuatmen. »Schließlich ist dies Ihre Expedition, und was Ihnen recht ist, macht mir keine Sorgen. Sie scheinen zu wissen, daß der Bursche nicht unter Zwang arbeitet. Niemand geht so schwungvoll vor, wenn ihm eine Pistole im Nacken sitzt. Der Kerl arbeitet in die eigene Tasche, das ist sicher, und ich habe mich nur gefragt, ob Sie nicht etwas zu lange zögern, ihm ein wenig die Flügel zu stutzen.«
    »O nein – es gibt gute und ausreichende Gründe für die scheinbare Verzögerung. Ich werde den Burschen in genau ...« – DuQuesne blickte auf seine Armbanduhr – »vierzehn Minuten an die Kandare nehmen. Aber Sie haben ein scharfes Auge, und Ihr Köpfchen funktioniert – vielleicht sollte ich Sie lieber in allen Einzelheiten unterrichten.«
    DuQuesne, der seinen nervenstarken und kaltblütigen Assistenten zu schätzen wußte, äußerte hier einen Gedanken, den er schon einmal formuliert hatte, als sie gerade von der Erde gestartet waren; und Loring antwortete mit fast denselben Worten. Worten, die einiges über die wahre Natur
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