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Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall

Titel: Ohnmacht: Tannenbergs dritter Fall
Autoren: Bernd Franzinger
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Bordtür aus.
    „Doch klar“, antwortete der Leiter des K1, drückte fest Mariekes Hand, die immer noch in der seinen lag und zog sie mit sich zur Propellermaschine. Unmittelbar vor ihnen huschte ein Notarzt in Begleitung eines Sanitäters in den Flugzeugrumpf.
    Leicht schwankend bestieg zuerst Tannenberg die schmale, klapprige Gangway. Marieke folgte ihm auf dem Fuß.
    Dann sahen sie ihn: Maximilian Heidenreich lag im hinteren Teil des mit Spanngurten und Riemen übersäten Transportraums auf einer am Boden und an der Wand befestigten Krankenliege.
    Sie rannte zu ihm.
    Er war ohne Besinnung.
    Der Notarzt machte sich an ihm zu schaffen.
    Etwa zwei Meter von ihm entfernt saß der an einer senkrechten Stange mit Händen und Füßen gefesselte und geknebelte Dr. Wessinghage, der sich bester Gesundheit zu erfreuen schien.
    „Was ist mit Max?“, schrie Marieke.
    „Der junge Mann hier ist zwar bewusstlos, junge Dame. Aber ansonsten sind alle Körperfunktionen normal.“
    „Und Hirnfunktionen?“, brach es aus Tannenberg unkontrolliert heraus.
    „Also, ich hab jetzt zwar hier in der Eile kein EEG machen können, aber alle Reflexe, die ich getestet habe, sind normal. Ich schätze, dass er narkotisiert wurde. Aber der wird bestimmt bald wach.“
    Marieke weinte. Sie kniete neben Max, streichelte ihn, küsste ihn zärtlich.
    Plötzlich zuckten seine Augenlider, der Kopf wiegte ein wenig hin und her. In Zeitlupe öffnete er seine Augen. Langsam schoben sich die Lippen auseinander.
    „Welche … Augen! … Welch ein Lächeln! … Engel, du siehst aus … wie meine Marieke“, sagte er stockend. Dann verlor er wieder das Bewusstsein.
    Alle lachten. Es war ein unglaublich befreiendes Lachen.
    „Wir nehmen ihn zur Kontrolle mal mit ins Pirmasenser Krankenhaus. Der Patient braucht jetzt ein bisschen Zeit, um sich zu erholen.“
    „Nein, kommt gar nicht in die Tüte!“, stellte Tannenberg unmissverständlich klar. „Den fahren Sie uns natürlich nach Hause ins Westpfalz-Klinikum. Da wohnen wir nämlich nur einen Katzensprung davon entfernt.“
    „Gut, wenn Sie das wollen, machen wir das selbstverständlich.“
    „Natürlich wollen wir das, nicht wahr, Onkel Wolf? – Bin ich froh, dass ich dich habe!“, sagte Marieke, drückte ihren Onkel ganz fest und gab ihm einen dicken Kuss auf den Mund.
    Tannenberg ging schmunzelnd zu seinen Mitarbeitern, während Marieke fortan ihrem Max nicht mehr von der Seite wich.
    „Jetzt ist uns auch endlich klar, was mit dir die ganze Zeit über los war, du alter einsamer Wolf! Gott sei Dank ist ja alles noch mal gut gegangen“, freute sich Sabrina und verabreichte ihrem Chef ebenfalls einen saftigen Schmatz.
    „Ich bin auch froh, dass es vorbei ist. Das könnt ihr mir wirklich glauben“, entgegnete Tannenberg, der sich immer noch ein wenig schwach auf den Beinen fühlte, mit einem zufriedenen Lächeln – einem Lächeln, von dem man den Eindruck gewinnen musste, dass es überhaupt nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden wollte.
    „Dein Tobias hatte uns übrigens schon lange vor dir informiert. Der wusste ja, dass Marieke dir folgen wollte. Aus Angst um euch beide ist er dann zu uns gekommen und hat uns alles gesagt, was er von deinem Gespräch mit diesem BKA-Menschen mitbekommen hatte. Michael hat dann auch noch Benny de Vries angerufen. Und der hat dann plötzlich ebenfalls Angst um dich gekriegt. Deshalb hat er uns dann schweren Herzens die Dinge gesteckt, die du ihm mitgeteilt hattest. Und den Rest haben wir uns dann eben selbst zusammengereimt.“
    „Nicht schlecht, wenn man solche cleveren Mitarbeiter hat! – Danke für eure Hilfe!“
    Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich vor Tannenbergs innerem Auge das Bild seines Vaters auf.
    Er entfernte sich ein paar Meter von den Kollegen und wählte die Nummer seiner Eltern.
    „Hallo, Mutter, gib mir mal bitte deinen Ehegatten!“
    „Ja, Wolfi, gerne. Aber der liest doch gerade seine Zeitung. Dabei will er doch nicht gestört werden. Das weißt du doch.“
    „Macht nichts, Mutter, gib ihn mir trotzdem. Es ist wichtig!“
    Margot Tannenberg reichte den Hörer weiter.
    „Was ist denn los?“, fragte eine tiefe, brummelige Männerstimme.
    „Hallo, Vater, an deiner Stelle würde ich die Leute im Tchibo so schnell wie möglich davon in Kenntnis setzen, dass sie schon mal ihren Wetteinsatz zusammenkratzen sollen.“
    „Wieso, Wolfram, hast du etwa …?“
    „Ja, Vater“, fiel ihm Tannenberg ins Wort. „Der Fall ist
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