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Sternenfaust - 057 - Arena

Sternenfaust - 057 - Arena

Titel: Sternenfaust - 057 - Arena
Autoren: M’Raven
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Captain Dana Frost stemmte sich einen großen Behälter mit Trepran auf die Schulter und reihte sich in den Strom der Leute ein, die den Vorratsraum verließen und den Zuschauerrängen der Großen Arena zustrebten.
    Ich bekomme langsam Übung in der Handhabung dieser Dinger , dachte sie missmutig. Und wenn ich wieder zu Hause bin, habe ich Muskeln wie ein Ringer.
    Allerdings sahen die Chance, je wieder nach Hause zu kommen, nicht sehr gut aus. Genau genommen, gab es im Moment gar keine. Seit Dana beim Überfall der Morax auf die STERNENFAUST von diesen Wesen, die sie nur als Barbaren bezeichnen konnte, entführt worden war, lebte sie gezwungenermaßen das Leben einer Arbeitsbiene, deren Tage nur aus Frondiensten bestanden. Von morgens bis abends mussten sie und ihre Leidensgenossen – in der Mehrheit J’ebeem, aber auch einige Dana bisher unbekannte Spezies – Arbeiten verrichten, die auf den Solaren Welten teilweise schon seit zweihundert Jahren von Maschinen übernommen wurden.
    Dabei hatte Dana noch Glück. Sie war Koggru zugeteilt, dem obersten Schamanen an Bord des Morax-Mutterschiffs GRALASH. Damit war dieser Leitender Ingenieur und Chefarzt in Personalunion. So wurden Frost wenigstens die gefährlichsten und schmutzigsten Arbeiten erspart. Außerdem genoss sie Koggrus Schutz, was ihr innerhalb der Sklavengesellschaft einiges an Auftrieb verschafft hatte.
    Zurzeit war Dana zusammen mit anderen für die Zubereitung der Nahrungsmittel zuständig. An Kampftagen wie diesem, bei dem sich die Morax gegenseitig in oft tödlich verlaufenden Kampfspielen die breiten Schädel einschlugen, musste sie die fertigen Snacks unter den Zuschauern verteilen. Und die Morax waren ausgesprochen gefräßig.
    Trepran waren sehr fetthaltige Pasteten aus einem herbsüßen Teig mit einer Art Pilzfüllung. Und die Sklaven konnten den Nachschub nicht schnell genug heranschaffen.
    Eine weibliche Morax dirigierte sie jetzt zur Haupttribüne, auf der sich die ranghohen Oberhäupter versammelt hatten. Die riesigen humanoiden Wesen besaßen eine Stammesstruktur mit »Häuptlingen« an der Spitze, die unangefochten über die Sippen und Familien ihres Clans herrschten. Koggru und seine Ingenieure befanden sich irgendwie daneben. Sie besaßen nicht die Ehre der Krieger, doch jedem war klar, dass die GRALASH ohne sie nicht weit kommen würde.
    Dana suchte sich ihren Weg zwischen den Sitzreihen hindurch zu jedem Morax, der sie herrisch heranwinkte, wuchtete sich den Behälter von der Schulter und ließ den Morax nach Möglichkeit selbst hineingreifen. Morax-Hände waren nun einmal erheblich größer als die von Menschen oder J’ebeem und daher in der Lage, drei oder sogar vier Trepran auf einmal zu greifen. Danas Hand fasste gerade mal eine, um die sie nicht einmal ihre Finger vollständig schließen konnte, weil sie dick wie ein menschlicher Unterarm waren.
    Während sich der jeweilige Morax aus ihrem Futtertopf bediente, warf Dana einen Blick hinunter in die Arena. Dort kämpften gerade zwei Krieger mit scharfen Waffen gegeneinander. Obwohl die auf der STERNENFAUST stationierten Marines auch ab und zu ihre Trainingskämpfe per Kamera in die Aufenthaltsräume übertrugen und damit immer reichlich Zuschauer anzogen, konnte man ihre Kämpfe nicht mit denen hier vergleichen. Die Marines trainierten. Die Morax kämpften, um den Gegner zu töten.
    Das war für sie nicht nur ein Vergnügen durchaus vergleichbar mit den Gladiatorenkämpfen im alten Rom, es war auch ihre Art, ihre Rangfolge zu klären. Ein Anführer blieb nur so lange in seiner Stellung, bis ein anderer sie ihm streitig machte und durch Mord an ihm – getarnt als ritueller Zweikampf in oder außerhalb der Arena – aufrückte.
    Ein anderer Morax winkte Dana gebieterisch heran. Das war Taur, der Häuptling der GRALASH und damit erwiesenermaßen der fähigste Krieger an Bord. Neben ihm saß Koggru, doch der beachtete Dana gar nicht.
    Dana bahnte sich ihren Weg zu seinem Platz, was kein leichtes Unterfangen war. In der Arena ging es gerade heiß her, und die Morax, an denen sie vorbei musste, stießen sie unwillig zur Seite, damit sie ihnen nicht die Sicht versperrte.
    Wie auch immer ein schlanker Mensch einem zwei Meter fünfzig großen Morax-Krieger die Sicht versperren kann , dachte Dana grimmig.
    Endlich hatte sie Taur erreicht. Doch der wechselte gerade ein paar Worte mit seinem obersten Schamanen. So hatte sie Gelegenheit, die Vorgänge in der Arena ein bisschen länger zu
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