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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung
Autoren: Tricia Rayburn
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kleines bisschen lauter: »Ziemlich kalt hier. Ich wünschte, ich hätte meine Jacke mit hoch genommen.«
    Die jungen Männer wechselten einen Blick und sprangen auf. Gleichzeitig fuhr der Tellerwäscher so schnell von seinem Stuhl in die Höhe, dass die Lehne gegen das Balkongeländer krachte. Auch die Aushilfskraft – im Moment die einzige weibliche Angestellte im Pausenraum – beugte sich ruckartig vor, doch dann runzelte sie die Stirn und blieb sitzen. Kaum eine Sekunde später stand der Tellerwäscher neben Paige und bot ihr seinen Pullover an.
    »Danke.« Sie lächelte und berührte ihn am Arm. »Das ist total süß, aber ich gehe sowieso gleich runter.«
    Der Tellerwäscher wurde knallrot. Er nickte und kehrte wieder an seinen Platz zurück. Die beiden Kellner standen aktionsbereit an der Treppe, wo sie kurz davor gewesen waren … ja, was eigentlich? Die Küche zu stürmen und Louis seine Kochjacke zu entreißen? Oder Paige in wärmende Schürzen einzuwickeln? Jetzt richteten sie sich aus ihrer Sprinterhaltung auf und setzen sich wieder, wobei sie verwirrte Blicke in unsere Richtung warfen. Die weibliche Aushilfskraft lehnte sich zurück und schaute mit Schmollmiene auf den Hafen hinaus.
    Paige flüsterte mir verschwörerisch zu: »Damit könnte es allerdings auch zu tun haben.«
    Bevor mir eine Antwort einfiel, leerte sie ihre Kaffeetasse und stand auf.
    »Okay, dann will ich mal für Ordnung im Küchenchaos sorgen.« Sie drückte meine Schulter, als sie um meinen Stuhl herumging. »Falls du wieder einen Sommerjob haben möchtest, sag jederzeit Bescheid. Respekt ist schön und gut, aber lieber hätte ich mehr Mitarbeiter mit Erfahrung.«
    Ich musste lächeln. Meine Erfahrung bestand aus einem einzigen Sommer, indem ich ab und zu gekellnert und Paige bei ihrer Arbeit zugeschaut hatte. Als ich letztes Jahr zum ersten Mal im Restaurant aufgetaucht war, hatten wir uns auf den ersten Blick gemocht. Paige hatte mir spontan den Job angeboten, und da ihre Großmutter die Chefin war, hatte niemand allzu sehr protestiert. Nun ja, ihre ältere Schwester Zara hatte mich nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Um genau zu sein, war sie so kalt und abweisend gewesen, dass ich jedes Mal in ihrer Nähe eine stechende Migräne bekam. Erst sehr viel später hatte ich verstanden, dass die Kopfschmerzen nicht einfach nur ein Zeichen nervöser Anspannung waren.
    Mein Körper hatte mir signalisiert, dass Zara und ich miteinander verbunden waren … fast so etwas wie blutsverwandt. Und das Gleiche galt nun auch für Paige und mich.
    Da mir bewusst war, dass die Aufmerksamkeit der männlichen Angestellten nun allein mir galt, schluckte ich schnell den Rest von meinem Ei und Kaffee herunter und begann, das Geschirr einzusammeln. Der Wind frischte auf, als ich dort stand, und brachte einen Schwall feuchter, salziger Luft mit. Ich schloss die Augen und atmete tief ein. Als ich sie wieder aufschlug, schaute ich genau auf den Parkplatz unter mir.
    Letztes Jahr war Bettys Fischerhaus so gut besucht gewesen, dass man einen Parkwächter gebraucht hatte, um die Reservierungen zu prüfen und die Gäste einzuweisen. Aber jetzt war der Platz fast leer. Obwohl wir uns der Mittagszeit näherten und am Wochenende auch noch die Brunchgäste hätten dazukommen sollen, sah ich nur ein halbes Dutzend Wagen.
    Einer davon war Moms schwarzer BMW . Ich hatte meine Eltern an unserem alten Ferienhaus abgesetzt und mir das Auto für den Rest des Tages geborgt.
    Daneben stand ein grüner Kombi.
    »Entschuldigen Sie, Miss?«
    Ich riss meinen Blick los. Einer der Kellner stand neben mir.
    »Geht es Ihnen gut?«, erkundigte er sich.
    »Natürlich.« Ich zwang mich zu einem Lächeln und fragte mich, ob er meinen hämmernden Herzschlag hören konnte.
    »Ich kann das gerne für Sie in Ordnung bringen!«
    Er nickte in Richtung des Bodens, und erst da stellte ich fest, dass ich inmitten von Porzellanscherben stand.
    »Machen Sie sich keine Sorgen.« Seine Stimme sollte beruhigend klingen, wirkte aber eher nervös. »So etwas passiert mir andauernd.«
    Ich starrte auf meine Hände. Sie waren leer. Anscheinend hatte ich meinen Teller und die Tassen fallen lassen, und sie waren auf dem Boden zerschellt … aber ich hatte nichts davon gemerkt.
    »Danke«, sagte ich. »Ist schon okay. Ich hole einen Besen.«
    Ich versuchte, mich zusammenzureißen, als ich nach dem restlichen Geschirr auf dem Tisch griff und die Treppe hinuntereilte. In der Küche stellte ich
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