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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung
Autoren: Tricia Rayburn
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bekommen habe, und Captain Monty lässt mich allmählich an die echte Technik ran.« Er zögerte. »Simon ist auch oft dabei und hilft. Deshalb konnte ich mir heute seinen Kombi ausleihen.«
    Mir wurde innerlich ganz warm. »Ist er …? Hat er …? Ich meine –«
    »Mit ihm ist alles okay«, sagte Caleb sanft.
    Ich atmete aus.
    »Normalerweise hättest du dich sogar selbst überzeugen können, denn Betty hat sich mit einem lebenslangen kostenlosen Mittagessen bei uns bedankt. Louis hat die Anweisung, uns alles zu kochen, was wir haben wollen. Also sind wir beide eigentlich jeden Tag hier, aber heute musste Simon auf Montys Laden aufpassen, weil der Captain zum Fischen rausgefahren ist.«
    Wenn ich mir jemals Gedanken gemacht hätte, was ich nach fast einem Jahr zu Caleb sagen würde, dann wären mir die nächsten Worte nicht herausgerutscht.
    »Ich vermisse ihn unglaublich.«
    Er schwieg einen Moment. »Ja, er vermisst dich auch.«
    Mein Herz machte einen Hüpfer. »Hat er das zu dir gesagt?«
    »Braucht er nicht.«
    Ein Auto näherte sich dem Parkplatz und blinkte. Caleb und ich versperrten die Zufahrt, also wichen wir auseinander, um Platz zu machen. Leider wurde dadurch auch der emotionale Abstand wieder größer.
    »Ich muss los«, sagte er und schaute auf die Uhr.
    »Klar, geht mir auch so.« Ich hielt den Atem an und hoffte, dass er nachfragen würde, wohin ich wollte. Nämlich zu unserem alten Ferienhaus – dem Nachbargrundstück der Carmichaels –, das uns nicht mehr lange gehören würde. Aber Caleb schwieg. Er drehte sich einfach nur um und ging zurück zum Wagen. Da ich nicht zuschauen wollte, wie der Kombi wieder einmal ohne mich wegfuhr, wandte ich mich ebenfalls ab.
    »Vanessa?«
    Ich wirbelte herum.
    Caleb schaute zu Boden und nestelte an seinem zerfransten Shirtärmel herum. »Ihr seid gerade erst angekommen, oder?«
    »Vor ein paar Stunden.«
    Er ließ seinen Ärmel los und schaute mir in die Augen. »Gehst du zum Treffpunkt?«
    Caleb brauchte nicht zu erklären, was er damit meinte. Ich verstand ihn auch so.
    Die Chione Cliffs. Dorthin waren wir immer als Allererstes gegangen. Jeden Sommer wieder.
    Und letzten Sommer war Justine dort gestorben.
    »Ich glaube kaum«, erwiderte ich.
    Er nickte. »Okay, bis irgendwann«, sagte er zum Abschied.
    Diesmal schaute ich ihm nach, als er davonfuhr. Ich tat es für Justine. Sie hätte hier neben mir stehen sollen. Und dann wären wir zu viert aufgebrochen, wie immer an unserem ersten Tag in Winter Harbor. Bis letztes Jahr hatte es kaum einen Ferientag gegeben, an dem wir nicht alle vier zusammen gewesen waren.
    Als der Kombi an der Hauptraße ankam, nach rechts abbog und verschwand, eilte ich zurück ins Restaurant. Ich entdeckte Paige im Foyer, wo sie weitere Streifen mit Farbproben vor die Wand hielt.
    »Entschuldigen Sie, Miss Marchand », sagte ich, »haben Sie vielleicht noch einen Job frei?«

Kapitel 3
    N ach der ganzen Aufregung des letzten Jahres waren diese Ferien eigentlich dazu gedacht gewesen, mich vor dem College-Studium zu erholen und Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Aber in kaum einer Woche hatte ich es geschafft, mich so zu verplanen, dass ich meine Eltern nur noch zum Abendessen sah und an Erholung kaum zu denken war. Statt drei Monate zu faulenzen, hatte ich mir zwei Jobs gleichzeitig aufgehalst. Erstens kellnerte ich in Bettys Fischerhaus. Paige schrieb mir keine Arbeitszeiten vor, aber da ich im Restaurant die größte Chance hatte, Simon zu begegnen, kam ich oft schon zur Frühstücksschicht und blieb bis zum Abend. Leider hatte sich mein Einsatz bisher nicht gelohnt. Wahrscheinlich hatte Caleb erwähnt, dass ich im Restaurant jobbte, denn er war immer allein, wenn er das Mittagessen abholte. Trotzdem wollte ich so erreichbar wie möglich sein. Nur für den Fall, dass Simon es sich anders überlegte.
    Zweitens half ich der Maklerin Anne dabei, den Interessenten unser altes Ferienhaus vorzuführen. Diesen Job hatte ich eher unfreiwillig bekommen. Am liebsten wäre Mom der Maklerin auf Schritt und Tritt gefolgt, damit auch alles perfekt lief, bis das Haus verkauft war. Aber gleichzeitig war sie entschlossen, dass wir uns so schnell wie möglich in unserem neuen Heim einleben sollten, also war sie vollauf damit beschäftigt, zu dekorieren, zu organisieren und einzukaufen. Natürlich hätte Dad sie vertreten können, aber davon hielt Mom nicht viel. Er hatte das Ferienhaus gekauft, lange bevor die zwei sich begegnet waren, und
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